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Bayern-Trainer Pep Guardiola kennt seine Zukunft selbst noch nicht

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Bayern-Trainer Pep Guardiola kennt seine Zukunft selbst noch nicht

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Die Gründe für Guardiolas Zögern

Pep Guardiola lässt sich in Sachen Vertragsverlängerung nicht unter Druck setzen. Doch wieso fällt ihm die Entscheidung so schwer? Fehlen ihm und Bayern die Gegner?
FC Bayern Muenchen v 1. FC Koeln - Bundesliga
FC Bayern Muenchen v 1. FC Koeln - Bundesliga
© Getty Images
Christian Ortlepp
Christian Ortlepp
von Christian Ortlepp

Neue Woche, neuer Versuch, irgendwann wird er schon, irgendwann muss er ja was sagen. Wie sieht es nun aus mit Ihrer Zukunftsplanung, Herr Guardiola?

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"Das Thema ist immer das gleiche. Ich werde darauf nicht antworten. Ich habe keinen Bock mehr darauf."

Im Süden also nichts Neues vor dem Pokalspiel des FC Bayern München am Dienstag beim VfL Wolfsburg (ab 20 Uhr im LIVETICKER), diesem logischen Halbfinale in der zweiten Runde.

Die Fragen langweilen den Coach

Guardiola langweilen die Fragen nach seiner Vertragsverlängerung. Das ist ok (uns Journalisten geht es da nicht anders). Doch gestellt werden müssen sie eben doch.

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Das Thema beschäftigt ja nicht nur Fans und Medien, sondern auch die Mannschaft und Verantwortliche.

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Am Samstag war Philipp Lahm vorgeprescht. Der Kapitän bestätigte im SPORT1-Interview, beim Trainer vorstellig geworden zu sein, um diesem den Wunsch der Mannschaft zur weiteren Zusammenarbeit zu kommunizieren.

Das war kein unkluger Schachzug, Guardiola schätzt den Kapitän, der Trainer spricht sogar von Liebe. Doch er sagt auch: "Philipp war von Anfang an für mich der wichtigste Spieler im Kader. Aus diesem Grund ist Philipp eine spezielle Person für mich, er wird das immer sein. Ich freue mich, aber hätte er eine andere Meinung, wäre es für mich das Gleiche."

Guardiola lässt sich nicht unter Druck setzen

Guardiola lässt sich nicht unter Druck setzen. Nicht von den Fragen, nicht von der Mannschaft, auch nicht von den Klub-Bossen, die das Thema gerne bis zur Mitgliederversammlung am 27. November geklärt haben möchten.

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"Es ist Oktober. Wir haben sieben Monate, um zu arbeiten", sagte Guardiola am Montag. So lange wird er keine Zeit haben. Doch allem Anschein nach weiß er selbst noch nicht, was er nächsten Sommer machen wird.

Wieso eigentlich nicht? Wieso zögert der Trainer so lange?

"Das kostet Substanz"

Möglicherweise wegen seiner kräftezehrenden Arbeitsweise? "Guardiola hat sich mit Haut und Haaren dem Erfolg ausgesetzt. Er macht Tag und Nacht alles für den Erfolg mit Bayern. Er fiebert auch bei einem 4:0 oder einem 5:0 noch mit, er kann das aber nicht genießen. Und das kostet Substanz", sagte Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld bei Sky.  

Guardiola selbst zielte am Montag in eine ähnliche Richtung: „Nein, normalerweise nein. Ich genieße nach dem Spiel – wenn wir gut gespielt haben und gewonnen haben. Aber während des Spiels bin ich besorgt. Ich muss sehen, was passiert, muss analysieren, muss vielleicht mit einem Spieler sprechen. Ich mag meinen Beruf. Aber genießen ist während der 90 Minuten nicht das richtige Wort“, sagte er auf die Frage, ob er die Spiele seiner Bayern genießen könne.

Oder hat Carlo Ancelotti einen Punkt getroffen? Der Italiener, für die Bosse wohl der liebste Nachfolger, sollte Guardiola aufhören, sagte der Gazzetta dello Sport: „Der FC Bayern wird die Bundesliga gewinnen, ohne die Hände aus den Hosentaschen zu nehmen. Bayern spielt einen super Fußball, aber ich muss gestehen, dass ich Bayerns Spiele nicht genießen kann. Es gibt einfach zu wenig echten Wettbewerb.“

Würde eine Mini-Krise helfen?

Vielleicht bräuchte Bayern mal eine kleine Krise. Sie muss ja nicht gleich existenzgefährdend sein. Aber: Zwei, drei Niederlagen hintereinander, vielleicht gar ein kleiner Rückstand auf Platz eins wäre spannungsfördernd, in jeder Beziehung.

Die Bundesliga ist mehr oder weniger ein Selbstläufer, doch anstrengend ist die tägliche Arbeit dennoch. "Carlo weiß selbst, wie es ist, jedes Spiel gewinnen zu müssen", sagte Guardiola.

Immer zu gewinnen, ist nicht leicht. Immer zu gewinnen bedeutet auch, immer gewinnen zu müssen, um das Niveau zu halten. Das laugt aus, macht müde. Vor allem, wenn weit und breit kein echter Rivale da ist, der einen wirklich fordert.  

"Für mich ist das Triple - pff"

Dazu kommt:  Momentan arbeiten Guardiola und die Bayern wegen der fehlenden nationalen Konkurrenz vor allem auf drei, vier wichtige Spiele in der Saison hin. Gehen die verloren, war die ganze Saison für die Katz, wird gleich das gesamte Projekt in Frage gestellt. Unfair? Klar. Trotzdem logisch? Absolut.

"Für mich ist das Triple - pff! Wenn wir das Triple verlieren, tut es mir leid, aber dann wird Bayern München es im nächsten Jahr noch einmal probieren.", sagte Guardiola am Montag noch.

Ob mit oder ohne ihn.