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In der Bundesliga überzeugt der FC Ingolstadt mit konsequentem Pressing

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In der Bundesliga überzeugt der FC Ingolstadt mit konsequentem Pressing

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Ingolstadt: Viel mehr als nur ekelhaft

Die Gegner meckern über die eklige Spielweise des FC Ingolstadt, das konsequente Pressing macht vielen Probleme - doch es gibt eine Schwachstelle in der FCI-Strategie.
FC Ingolstadt v FC Augsburg - Bundesliga
FC Ingolstadt v FC Augsburg - Bundesliga
© Getty Images

Vielleicht hätten sich die Spieler vom Hamburger SV einfach nur besser informieren müssen. Es ist ja nicht so, dass die Profis vom FC Ingolstadt in den 22 Spieltagen vor ihrem Auftritt in Hamburg anders gespielt hätten - oder sie die Liga nicht sogar gewarnt hätten.

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"Wir wollen eklig spielen", hatte Trainer Ralph Hasenhüttl schon vor Saisonbeginn versprochen – und das setzen seine Spieler eindrucksvoll um. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)

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Ekelhaft bedeutet in der Definition des Überraschungsaufsteigers - vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln am Dienstag (ab 19.30 Uhr LIVE auf unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) hat Ingolstadt bereits 30 Punkte gesammelt und steht auf Platz neun der Tabelle - vor allem: den Gegenspielern auf die Nerven zu gehen, ihnen durch das konsequente und radikale Pressing die Räume zuzustellen, die Zweikämpfe zu suchen und ihnen zur Not auch mal ein paar Sprüche zu pressen.

Drmic: "Horror für die Bundesliga"

Die Ingolstädter spielen hart, sie kratzen, kämpfen und manchmal schinden sie auch Zeit - wie am Samstag beim HSV. "Ihr Spiel besteht daraus, dass sie herumblöken und sich fallenlassen. Das ist eine ekelhafte Mannschaft", ätzte am Samstag Lewis Holtby.

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Und sein Kollege Josip Drmic meinte gar: "Das Auftreten von Ingolstadt ist ein Horror für die Bundesliga. Es hat keinen Spaß gemacht, Fußball zu spielen. Das ist gar kein Fußball. Ich bin enttäuscht, dass so ein Bundesliga-Spiel überhaupt stattfindet."

Klopperimage unerwünscht

Hasenhüttl erwartet kein Lob von den Gegnern, vor allem nicht, wenn ihnen mal wieder kein Sieg gelungen ist gegen seine Mannschaft. Aber er wehrt sich vehement gegen den Versuch der Konkurrenz, seiner Mannschaft ein Treter- und Klopperimage zu verpassen.

"Wir haben seit fast zwei Jahren keinen Platzverweis, unfair sind wir nie! Wir laufen viel und sind nah am Gegner", sagte er. Man tue den Schanzern unrecht, "wenn man uns nur aufs Kämpfen reduziert. Wir setzen spielerische Akzente und bekommen dafür auch Anerkennung."

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Tatsächlich war Ingolstadt in Hamburg vor allem in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft, überzeugte auch spielerisch. Wäre die traditionell schlechte Chancenverwertung nicht, es hätte leicht ein Auswärtssieg herausspringen können.

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Nur Bayern ist besser

Auch die Statistik gibt den Ingolstädtern recht: Zehn Fouls leistete sich der Aufsteiger in Hamburg, die Hamburger foulten 17 Mal. Schon die gesamte Saison werden die Ingolstädter mehr gefoult, als dass sie selber austeilen.

Zudem sind sie schon jetzt der effizienteste Aufsteiger der Ligageschichte. Noch nie reichten einer Mannschaft 17 Tore, um 30 Punkte zu erreichen. Nur der FC Bayern München musste weniger als Ingolstadts 24 Gegentore hinnehmen (Hertha hat auch 24, der BVB 25 Gegentore).

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Und: Ingolstadt spielt im Gegensatz zum zweiten Aufsteiger Darmstadt auch nicht besonders defensiv, verteidigt extrem hoch: Nur die Topteams Bayern, Dortmund und Leverkusen stellen ihre Abwehrreihen durchschnittlich noch weiter vorne auf als die Schanzer.

Stürmer helfen den Kollegen

Im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften im Mittelfeld der Tabelle hat Ingolstadt einen klaren und wiedererkennbaren Spielstil. Die ballführenden Gegner werden aus einer 4-3-3-Grundformation kompakt und im Kollektiv angelaufen, die Stürmer helfen dabei den Kollegen, die ballnahen Räume zuzustellen.

Die gegenüberliegende Seite lassen die Ingolstädter übrigens bewusst frei - für sich nutzen konnten dies aber bisher nur wenige Mannschaften. Stattdessen beschweren sich die Gegner regelmäßig über den vermeintlichen FC Ekelhaft.

Eine Lanze für den Aufsteiger bricht ausgerechnet der Trainer des nächsten Gegners. "Sie spielen halt so. Ich glaube, dass das erlaubt ist. Ich beschwere mich auch nicht über die Spielweise von Bayern - das ist auch nicht richtig angenehm", sagte Köln-Coach Peter Stöger, der mit Hasenhüttl seit gemeinsamen Spielerzeiten bei Austria Wien befreundet ist.

"Sie treten starke Standards. Sie spielen eine überragende Saison. Es wird alles andere als einfach. Es wird laufintensiv. Wir haben großen Respekt vor dem, was die Leute dort auf die Beine gestellt haben", so Stöger.

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