Manager Andreas Rettig von Zweitligist FC St. Pauli verurteilt die Reformvorschläge der meisten Erstliga-Klubs zur Verteilung der TV-Gelder.
TV-Gelder: Rettig übt scharfe Kritik
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Es sei "sehr enttäuschend", dass der Eindruck entstehe, "dass die Bundesligisten beginnen, das Fell des Bären zu verteilen, bevor dieser erlegt ist", sagte der 52-Jährige dem Express.
Rettig hatte im November selbst einen Antrag gestellt, investorenunterstützte Vereine von der Verteilung der Gelder aus der TV-Vermarktung auszuschließen, diesen aber nach heftiger Kritik aus den Reihen der Profi-Klubs zurückgenommen.
Rettich beklagt mangelnde Loyalität
"Wir haben uns damals loyal verhalten. Wir wollten den Solidaritätsgedanken in der Liga nicht gefährden", sagte er: "Diesen Eindruck habe ich angesichts dieses Treffens von den Initiatoren nicht."
Die Vertreter von 16 Bundesliga-Klubs hatten in Gelsenkirchen Vorschläge erarbeitet, um die Bundesliga vor allem gegenüber der englischen Premier League wettbewerbsfähig zu halten.
Neben Änderungen im Modus des DFB-Pokals und einer Strukturreform beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sind dabei auch ein neuer Verteilungsschlüssel für die TV-Gelder vorgesehen, in dem die Ausschüttung an die Klubs aus dem Unterhaus reduziert werden soll.
Hochstätter rät zur Geduld
Auch Christian Hochstätter, Vorstand des VfL Bochum, sieht das Vorpreschen der Erstligisten kritisch.
"Im Moment ist ja noch nicht einmal die Ausschreibung für die Vergabe der TV-Rechte raus", sagte er auf SPORT1-Anfrage. "Ich bin der Meinung, man sollte darüber reden, wenn man weiß, worüber man spricht. Dann wird die Zweite Liga ihr Statement abgeben. Dafür sollte sie sich einig sein." Die Klubs hätten daher bereits ein Treffen vereinbart.