Zwei Spieltage sind es noch für 1899 Hoffenheim, ein Sieg im Spiel bei Hannover 96 am Samstag und es gibt mit dem Klassenerhalt doch noch ein Happy End.

Danach hatte es lange nicht ausgesehen: Erst die Entlassung von Trainer Markus Gisdol im Oktober 2015, dann der überraschende Rücktritt von Huub Stevens im Februar 2016.

Unter Julian Nagelsmann, der eigentlich erst zur neuen Saison einsteigen sollte, kehrte schließlich wieder etwas Ruhe ein. Dank des sportlichen Erfolgs.

In zwölf Spielen unter dem 28-Jährigen gab es nur drei Niederlagen. Nagelsmann hat dafür gesorgt, dass es wohl auch in der neuen Saison Erstligafußball geben wird.

Die große Frage: Mit welchem Kader? Denn 1899 steht vor dem großen Umbruch. Gibt es gar den Ausverkauf?

Volland, Süle, Strobl und Rudy weg

Nach SPORT1-Informationen werden Kevin Volland, Sebastian Rudy und Niklas Süle den Verein verlassen - die Mannschaft verliert ihr Gerüst.

Tobias Strobl hat bereits bei Borussia Mönchengladbach einen Vierjahresvertrag unterschrieben. U21-Nationalspieler Süle steht bei Borussia Dortmund auf dem Zettel.

An Volland sind nach SPORT1-Informationen Bayer Leverkusen, Gladbach, der BVB und der VfL Wolfsburg dran, auch RB Leipzig soll sich mit dem 24-Jährigen beschäftigen.

Doch Vollands Ziel ist die Champions League, deshalb dürften Wolfsburgs und Leipzigs Chancen auf eine Verpflichtung nicht besonders groß sein.   

Auch weitere Spieler könnten der TSG im Sommer den Rücken kehren.

Einstmals Gisdols Leistungsträger

Gisdol dürfte die Situation bei seinem früheren Klub, den er 2013 in der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern vor dem Abstieg bewahrte, genau beobachten. Und das mit einer Portion Stolz.

Volland, Strobl und Süle wurden unter Gisdol zu Leistungsträgern und Nationalspielern - wie auch Roberto Firmino, der mittlerweile beim FC Liverpool unter Jürgen Klopp spielt, oder Abwehrmann und U21-Nationalspieler Jeremy Toljan. Wie SPORT1 weiß, ist Toljan beim Hamburger SV längst ein Thema.

Amiri wird wertvoll

Gisdol war es übrigens auch, der Nadiem Amiri erste Bundesliga-Einsatzzeiten besorgte. Der 19-Jährige war am vergangenen Samstag der gefeierte Held durch seinen Siegtreffer beim 2:1-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt.

Am 7. Februar 2015 absolvierte Amiri sein Profi-Debüt bei der 0:3-Niederlage der Hoffenheimer gegen den VfL Wolfsburg. Am 14. Spieltag der darauffolgenden Saison erzielte Amiri beim 3:3-Unentschieden gegen Gladbach seinen ersten Profitreffer.

Amiri, am vergangenen Samstag der gefeierte Held durch seinen Siegtreffer beim 2:1-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt, hat noch einen Vertrag bis 2018.

Auf den Youngster kann Nagelsmann wahrscheinlich also auch in der nächsten Saison bauen. Er ist ein Spieler so ganz nach dem Geschmack des Trainers.

Kompletter Neustart?

Gibt es dennoch den großen Umbruch in Hoffenheim? Gewollt oder ungewollt?

Klar ist, dass Nagelsmann im Zuge seiner ersten kompletten Vorbereitung im Sommer den Verantwortlichen seine Vorstellungen vorbringen wird und diese auch erfüllt bekommt.