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Exklusiv: Neven Subotic über Rippen-OP, den BVB und Persönliches

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Exklusiv: Neven Subotic über Rippen-OP, den BVB und Persönliches

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Subotic exklusiv: "Doppelt enttäuschend"

Neven Subotic spricht im SPORT1-Interview über seine Rippen-OP, die geplatzten Wechselpläne, den neuen BVB - und das, was ihm wichtiger ist als Fußball.
Neven Subotic wechselte 2008 vom FSV Mainz 05 zu Borussia Dortmund
Neven Subotic wechselte 2008 vom FSV Mainz 05 zu Borussia Dortmund
© Imago
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Für Neven Subotic war es ein Jahr zum Vergessen.

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Erst war der serbische Innenverteidiger verletzt, dann spielte er nach sieben Jahren im Trikot von Borussia Dortmund bei Trainer Thomas Tuchel keine entscheidende Rolle mehr und fehlte verletzungsbedingt schließlich wieder monatelang.

Nach der vergangenen Saison entschloss sich der 27-Jährige zu einem Vereinswechsel. Doch auch der wurde von einer Verletzung durchkreuzt: Subotic musste sich erneut einer OP unterziehen, ein Teil einer Rippe wurde ihm entfernt.

Im SPORT1-Interview spricht Subotic über seine Verletzung, den neuen BVB, Tuchel - und Jürgen Klopp.  

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SPORT1: Herr Subotic, wie haben Sie die Operation überstanden?

Neven Subotic: Mir geht es den Umständen entsprechend sehr gut. Es ist zum Glück heutzutage eine Routine-Operation. Wenn der Heilungsverlauf optimal verläuft, bin ich in drei Monaten wieder im Aufbautraining. Ich hoffe bis Ende des Jahres wieder einsatzbereit zu sein.

SPORT1: Hatten Sie Angst, Ihre Karriere beenden zu müssen?

Subotic: Nein. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mir darüber Gedanken gemacht. Die Knieverletzung war wesentlich schlimmer.

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SPORT1: Ihre Wechselpläne liegen jetzt erst mal ein halbes Jahr auf Eis. Wie fühlen Sie sich nach diesem Rückschlag?

Subotic: Es ist doppelt enttäuschend: Sowohl der angestrebte Wechsel als auch die Freude darauf, wieder Fußball spielen zu können, sind erstmal dahin. Aber inzwischen ist die Enttäuschung durch eine große Motivation ersetzt worden, es nochmal allen und vor allem mir selbst zu beweisen. Ich werde zurückkommen und mit aller Energie versuchen, meinen Traum zu erfüllen.

SPORT1: Was bedeutet die Verletzung für Ihre Zukunft beim BVB, bleiben Sie doch die komplette neue Saison?

Subotic: Wir werden sehen, wie die Rekonvaleszenz verläuft. Noch ist es zu früh für weitere Aussagen.

SPORT1: Ein Wechsel zum FC Middlesbrough stand an. Wären Sie gerne dorthin gewechselt?

Subotic: Ich habe meine Begeisterung für die Premier League schon mehrfach geäußert. Dort zu spielen, wäre eine große Herausforderung für mich.

SPORT1: Warum kam es überhaupt dazu, dass Sie trotz Ihres Vertrags bis 2018 weg wollten vom BVB?

Subotic: Ich habe bereits in der Vergangenheit gesagt, dass ich mein Geld nicht auf der Bank verdienen möchte. Die Entwicklung der letzten Monate hat jedoch deutlich erkennen lassen, dass das nicht in Dortmund möglich ist.

SPORT1: Wie blicken Sie zurück auf Ihre Jahre beim BVB, wo Sie lange die Innenverteidigung mit Mats Hummels bildeten?

Subotic: Wir hatten in den letzten acht Jahren eine unglaubliche Zeit beim BVB. Der zweimalige Gewinn der Meisterschaft, des DFB-Pokals und das Champions-League-Finale waren tolle Erlebnisse. Ich werde immer mit großer Freude und Dankbarkeit meinen Verein im Herzen behalten.

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SPORT1: Sie kamen damals von Mainz zum BVB, wurden zu einem gestandenen Bundesligaspieler und waren bis auf das letzte Jahr immer Leistungsträger und Fan-Liebling. Was war der Grund für diese große Zuneigung?

Subotic: Ich mag die ehrliche und direkte Art der Dortmunder Fans. Wenn sie Dich mögen, weißt Du es sofort. Wir sind alle füreinander da und bilden somit eine besonders starke Einheit.

SPORT1: Sollten Sie Dortmund wirklich verlassen: Was werden Sie am meisten vermissen?

Subotic: Es sind viele Dinge: die einzigartige Atmosphäre im Stadion, die Fans, die netten Cafes in der Stadt und am meisten meine Freunde und Mitspieler, mit denen ich die letzten acht wundervollen Jahre verbringen durfte.

SPORT1: Was entgegnen Sie Kritikern, die sagen, dass Neven Subotic nur bei Jürgen Klopp funktioniert?

Subotic: Ich habe letztes Jahr auch gespielt. Und die Bewertungen waren immer gut. Ich habe den Ehrgeiz, immer das Beste zu geben, 100 Prozent Leistung zu bringen. Das hat nichts mit dem Trainer zu tun. Es ist eine Frage der eigenen Einstellung. Natürlich hilft ein Trainer, der mir vertraut, um meine beste Leistung auf den Platz zu bringen.

SPORT1: Was war der schönste Moment in Dortmund und was der traurigste?

Subotic: Einer der schönsten Momente war sicherlich der Gewinn der ersten Meisterschaft. Wir waren völlig unvorbereitet und wurden mit einer Wucht von den Ereignissen überrollt, mit der wir nicht gerechnet haben. Es war unglaublich. Von der Tribüne aus die Spiele anschauen zu müssen, ohne selbst aktiv mitspielen zu können, ist das Traurigste im Fußballerleben.

DORTMUND, GERMANY - NOVEMBER 23:  Head coach Juergen Klopp speaks to the audience during the Borussia Dortmund General Annual Meeting at the Westfalenhalle on November 23, 2008 in Dortmund, Germany  (Photo by Patrik Stollarz/Bongarts/Getty Images)
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SPORT1: Wie gefährlich sehen Sie den neuen Kurs beim BVB mit vielen jungen unbekannten Jungstars aus dem Ausland?

Subotic: Ich sehe auch viele deutsche Spieler: Mario Götze, Andre Schürrle, Sebastian Rode. Es ist ein guter Mix aus Erfahrung und jungen Talenten. Es ist ein bisschen so wie vor acht Jahren, als Jürgen Klopp eine komplett neue Mannschaft eine Ära gestaltet hat. Ich wünsche uns, dass das wieder geschieht.

SPORT1: Sie haben in den letzten Monaten nicht viel gespielt. Für viele sind Sie ein besonderer und sensibler Kicker. Wie sehen Sie sich?

Subotic: Meiner Meinung nach besteht das Leben nicht nur aus Fußballspielen. Das ist eine wunderbare Leidenschaft und ebenso mein Traumberuf. Ich habe in jungen Jahren so viel Glück gehabt, dass ich im Rahmen meiner Möglichkeiten sehr dankbar bin, jetzt auch etwas zurückgeben zu können. Dabei geht es weniger um mich, sondern mehr um diejenigen, denen man dienen darf.

SPORT1: Gibt es Ihnen privat nahe stehende Menschen, die Ihnen gerade Trost spenden?

Subotic: Ich hoffe jeder Mensch hat gute Freunde, die für einen da sind, wenn es darauf ankommt. Aber ich habe durch meine Stiftung Menschen in anderen Ländern in viel schwierigeren Situationen glücklich durchs Leben gehen sehen. Da ist eine Routine-OP in einem Krankenhaus mit deutschem Standard nicht wirklich ein Beinbruch.

SPORT1: Sie waren abseits des Platzes in letzter Zeit auch öfters im Fernsehen zu sehen. Sind Sie ein Fan von Talkshows?

Subotic: Ich bin dort weniger aus Spaß-Gründen, sondern weil ich die Möglichkeit erhalte, viele Menschen zu dem sehr wichtigen Thema "Ungerechtigkeit am Beispiel von Wasser" zu erreichen. Um Wege aufzuzeigen und meine Motivation und Erfahrung zu teilen, gehe ich gerne zu seriösen TV-Shows, die über ein intellektuelles Publikum verfügen. Wir erhalten nach jedem medienwirksamen Auftritt von mir neue Anfragen von interessierten Unterstützern, die fragen, wie sie helfen können. 

SPORT1: Bleibt denn neben dem Fußball und der Stiftungsarbeit noch Zeit für Privates?

Subotic: Den Hauptteil meines Tages verbringe ich als Fußballprofi. Neben dem Training gehören auch Regeneration und weitere Behandlungen dazu. Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, verwende ich gerne für die Stiftungsarbeit. Ich habe das große Privileg, zwei Jobs zu haben, die mich sehr ausfüllen. 

SPORT1: Andere Fußballer gehen im Urlaub nach Monaco oder Mallorca auf eine Yacht. Sie verbringen Ihren Urlaub in Äthiopien. Sollten mehr Fußballer über den Sinn des Lebens nachdenken?

Subotic: Ich finde, eine Reise in das Ich ist für jeden Menschen wichtig. Besonders in der jetzigen Zeit, in der wir bei so viel Lügen, Hysterie und Stress kaum noch Zeit haben, uns selbst kennenzulernen. Ich setze meine Bekanntheit dafür ein, um unseren Mitmenschen in Äthiopien zu dienen, damit sie Gesundheit genießen können und nicht verunreinigtes Wasser trinken müssen. Aber jeder sollte seinen Urlaub so verbringen, wie er es für richtig hält. Mir persönlich macht es mehr Spaß, mit Sozialarbeitern der Welt zu dienen als auf der größten Yacht zu weilen.