Borussia Mönchengladbach hat seine Generalprobe für die Champions League verpatzt und die erste Pflichtspielniederlage seit knapp fünf Monaten kassiert. Die stark in die Saison gestartete Fohlenelf verlor beim Aufsteiger SC Freiburg überraschend mit 1:3 (1:0) und ist im Breisgau seit mehr als 14 Jahren ohne Sieg.
Furiose Freiburger stoppen Gladbach
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Maximilian Philipp (54./85.) und Nils Petersen (Foulelfmeter, 88.) besiegelten saisonübergreifend die erste Pleite der Borussia nach zuvor acht Partien ohne Niederlage. Thorgan Hazard (35.) hatte die Gäste mit seinem vierten Pflichtspieltreffer in Führung gebracht. (Spielplan und Ergebnisse)
Freiburg aggressiv, Gladbach schläfrig
Das Negativerlebnis im Schwarzwald kommt zur Unzeit: Am Dienstag muss die Mannschaft von Trainer André Schubert zum Auftakt der Gruppenphase in der Königsklasse beim Pep-Guardiola-Klub Manchester City antreten. In der vergangenen Spielzeit hatte es bei den Citizens ein 2:4 gegeben. (Tabelle der Bundesliga)
"Ich bin tierisch stolz auf die Mannschaft, wir wir gekämpft haben und eine Einheit waren", sagte Vincenzo Grifo bei Sky. "Wir haben uns in der Halbzeit geschworen, dass wir mindestens einen Punkt holen. Dass es am Ende drei geworden sind, freut uns umso mehr. Nach der unglücklichen Niederlage von Berlin wollten wir heute den Fans etwas zeigen - und das haben wir getan."
Freiburg feierte im ersten Heimspiel nach einjähriger Bundesliga-Abstinenz ein nicht erwartetes Erfolgserlebnis gegen die Gladbacher, für die nun bis Ende September in 16 Tagen fünf Spiele anstehen.
Vor 24.000 Zuschauern kauften die Freiburger den Gästen immer wieder mit ihrer giftigen Zweikampfführung den Schneid ab. Das Team von Coach Christian Streich stand im Mittelfeld kompakt und dicht gestaffelt, während die Borussen zwar gefällig kombinierten - die zündenden Ideen nach vorne fehlten aber. (Der Ticker zum Nachlesen)
Schubert hatte in der Startelf auf das Sturmduo Raffael/Hazard gesetzt. Torjäger André Hahn, der in den vergangenen fünf Pflichtspielen getroffen hatte, saß zunächst nur auf der Bank. Hazard bedankte sich für das Vertrauen mit einem Traumtor zur schmeichelhaften Führung. Der Belgier zog nach einer guten halben Stunde aus rund 19 Metern mit seinem schwächeren linken Fuß ab und traf ins lange Eck. (Die Statistiken des Spiels)
Niederlechner an den Pfosten
Zuvor hatten die Freiburger, die erneut auf ihre verletzten Abwehrsäulen Marc-Oliver Kempf und Marc Torrejon verzichten mussten, beste Chancen ungenutzt gelassen. Zunächst hatte Florian Niederlechner (16.) mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze nur den Pfosten getroffen.
Eine Viertelstunde später offenbarte Vincenzo Grifo einmal mehr eine Schwäche in der nicht sattelfesten Gladbacher Abwehr. Borussia-Keeper und Tobias Strobl retteten in letzter Sekunde (31.).
Auch nach dem Wechsel drückten die Badener - und wurden belohnt, als der starke Philipp aus halbrechter Position zum verdienten Ausgleich in den Winkel traf. Nach einer guten Stunde hatte dann Gäste-Torhüter Yann Sommer Glück, dass sein schwacher Abpraller nach einem Grifo-Freistoß ungenutzt blieb.