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98er Meisterhelden des 1. FC Kaiserslautern sprechen über RB Leipzig

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98er Meisterhelden des 1. FC Kaiserslautern sprechen über RB Leipzig

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FCK-Helden: So wird Leipzig Meister

Die FCK-Meisterhelden von 1998 ziehen Vergleiche zum jetzigen RB-Team und glauben durchaus an den Titel für Leipzig - mit einer Ausnahme.
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© SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann/Getty Images/Imago
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Es lief die 80. Spielminute an jenem 2. August 1997, als Michael Schjönberg hochsprang und mit seinem Kopfballtreffer den 1:0-Sieg für den 1. FC Kaiserslautern beim FC Bayern sicherstellte.

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Es sollte am ersten Spieltag die Initialzündung für eine historische Saison des Pfälzer Traditionsvereins werden. Damals gelang dem Klub ein Kunststück, das bis heute einmalig ist im deutschen Fußball: Der FCK wurde 1998 als Aufsteiger Deutscher Meister.

18 Jahre später belegt RB Leipzig nach elf Spielen Platz eins und ist zu diesem Zeitpunkt der Saison der beste Aufsteiger der Geschichte.

Ähnlich wie Kaiserslautern 1998 landeten auch die Sachsen mit dem 1:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund am zweiten Spieltag früh in der Saison einen Coup, der ihnen Auftrieb gab.

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Die große Frage lautet also: Können die "Roten Bullen", die am 12. Spieltag bei Mitaufsteiger SC Freiburg gefordert sind (ab 20.30 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER), den Sensationstitel der "Roten Teufel" wiederholen?

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"Dann kann es am Ende klappen"

"Leipzig kann das schaffen, sie haben sehr gute Leute und einen Lauf. Wenn man sich keine Gedanken machen muss, dass man Meister werden kann, dann kann es am Ende klappen", sagt Schjönberg im Gespräch mit SPORT1 und erinnert sich: "Bei uns war nie Druck da, dass wir das unbedingt schaffen mussten. Ähnlich wie bei den Leipzigern jetzt auch. Auch der zweite Platz wäre für uns damals sensationell gewesen."

Auch der frühere FCK-Stürmer Pavel Kuka, von 1994 bis 1998 für die Pfälzer aktiv, traut Leipzig das große Ding zu.

"Jeder kann das schaffen, wie man an Leicester gesehen hat. Solche Geschichten passieren ab und zu und das kann genauso passieren wie bei uns 1998", sagt der Tscheche.

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Wagner traut Leipzig Sensation zu

In Martin Wagner, der zwischen 1992 und 2000 für Kaiserslautern auflief, traut ein weiterer Überraschungsmeister von 1998 den Leipzigern die Sensation zu.

"Sie haben die Möglichkeit, die spielerische Klasse und ein tolles Umfeld. Auch die Ersatzbank ist sehr gut bestückt. Und so wie Leipzig spielt, tun sich die Bayern in letzter Zeit schwer, da Schritt zu halten", sagt der 48-Jährige SPORT1.

Er nennt einen wichtigen Grund für den Erfolg des Tabellenführers: "Die Münchner haben die Dreifachbelastung, die Leipziger nicht. Deswegen können sie unter der Woche etwas regenerieren und sich auf das nächste Spiel konzentrieren, während die Bayern durch die Weltgeschichte reisen."

Kein Europapokal ein Vorteil

Auch Kaiserslautern verfügte damals als Aufsteiger, der nicht im Europapokal startete, über diesen Vorteil. Wagner findet: "Wenn RB am Ende noch oben steht, sind Sie auch verdient Meister."

Was den ehemaligen Nationalspieler beeindruckt: "Die Sachsen haben eine sehr junge Mannschaft, die unglaublich talentiert ist."

Außerdem habe das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl einige aktuelle oder ehemalige Nationalspieler in seinen Reihen wie den Dänen Yussuf Poulsen oder Marvin Compper.

Aus all diesen Gründen glaubt Wagner auch: "Wenn Leipzig einen langen Atem hat, dann werden es die Bayern und Dortmund schwer haben."

Nationalspieler wie in Kaiserslautern

Schjönberg sieht es ähnlich, der daran erinnert, dass in Kaiserslautern vor 18 Jahren auch einige Nationalspieler unter Vertrag standen. Und der ehemalige Abwehrspieler bekennt: "Ich verfolge Leipzig gerne, weil bei ihnen mit Yussuf Poulsen auch ein Däne spielt."

In Leipzig verschwenden Spieler und Verantwortliche (angeblich) aber keine Gedanken an eine mögliche Meisterschaft.

Ähnlich war das damals auch in Kaiserslautern, denn Schlönberg sagt, dass der Titel auch bei den FCK-Profis "kein Thema in der Kabine" gewesen sei.

Sforza ist skeptisch

Im Gegensatz zu seinen früheren Teamkollegen vertritt Ciriaco Sforza im SPORT1-Gespräch allerdings eine etwas andere Meinung zu den Leipziger Titelchancen.

"Ich bin da vorsichtiger und glaube nicht, dass RB Meister werden kann. Sie haben Potenzial, spielen frech, alles super, und das ist auch für die Liga super. Aber bis zuletzt werden sie nicht ganz oben stehen. Sie können um den Titel mitspielen, aber die Bayern und die Dortmunder sind jetzt hellwach", sagt der ehemalige FCK-Kapitän.

Und weiter: "In Leipzig stimmt momentan alles, aber auf 34 Spiele gesehen fehlt da die Erfahrung. Man muss den Hut ziehen vor der Strategie von Leipzig, aber bei uns gab es damals auch ältere Spieler, und deshalb sind wir nicht eingebrochen. Das ist der Unterscheid zwischen dem FCK und Leipzig."