Hallo Fußball-Freunde,
Veh: Bayern hat mentales Problem
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der Sprung von RB Leipzig an die Tabellenspitze ist sicherlich gut für die Spannung, kommt für mich aber nicht völlig unerwartet.
Das ist eine echte Mannschaft, die in den letzten Jahren gewachsen ist und der ich einiges zutraue. Allerdings dürften sich die Gegner nun immer besser auf Leipzig einstellen.
Im Vergleich zum FC Bayern ist RB wie eine Jugendmannschaft, die marschiert. Die Bayern hingegen sind im Schnitt 29 Jahre alt, das ist schon ein Problem.
Zudem kann Carlo Ancelotti derzeit wegen der vielen Verletzten keinen Spieler schonen, auch wenn es einige nötig hätten.
Aber wenn ich höre, es sei viel wichtiger, dass die Stars im Frühjahr fit sind, dann frage ich mich: Wie will er das anstellen?
Es sah zwar bei vielen seiner Ex-Klubs nach Methode aus. Aber ich glaube nicht, dass das über die Trainingssteuerung geht. Ansonsten ziehe ich meinen Hut.
Hinzu kommt bei den Bayern ein mentales Problem. Wenn man viermal hintereinander Meister wird, kann es schon sein, dass man ein paar Prozente weniger gibt. Ich sehe jedenfalls nicht mehr die Dominanz der letzten Jahre.
Die Bayern haben am Samstag zwar in der zweiten Halbzeit dominiert, aber keine klaren Torchancen herausgespielt. Der BVB dagegen hatte immer wieder beste Gelegenheiten.
Das Spiel hat gezeigt, dass die Dortmunder ihre Abgänge gut kompensiert und ein Team mit Zukunft haben. Sie können auch Meister werden.
Insgesamt sind einige Mannschaften frecher geworden, dazu gehören vor allem Hertha, Leipzig und Hoffenheim. Das tut der Bundesliga einfach gut.
Bis demnächst,
Euer Armin Veh
Armin Veh kann auf eine erfolgreiche Laufbahn als Trainer zurückblicken. Mit dem VfB Stuttgart gewann er 2007 die deutsche Meisterschaft. Mit Eintracht Frankfurt stieg er in der Saison 2012/13 in die Bundesliga auf und qualifizierte sich anschließend für die UEFA Europa League. Seit dieser Saison begleitet Veh als Experte den Volkswagen Doppelpass auf SPORT1.