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Wie sich der BVB als erste Anlaufstelle für Top-Talente etabliert

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Wie sich der BVB als erste Anlaufstelle für Top-Talente etabliert

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Darum gehen die Jungstars zum BVB

Dortmund greift sich das nächste Top-Talent und untermauert seine Stellung als erste Adresse für junge Spieler. Die Zukunft sieht rosig aus - aber was ist mit der Gegenwart?
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© SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann / Getty Images / Imago
Nico Seepe
Nico Seepe
von Stefan Rommel

Borussia Dortmund häuft weiter enormes Potenzial an. Mit dem Wechsel von Alexander Isak ist dem BVB der nächste aufsehenerregende Transfer gelungen - zu einem Zeitpunkt, da man über Spielerkäufe immer auch ein wenig die Nase rümpft. Im Winter sollen nach überlieferter Meinung Top-Akteure eher nicht auf dem Markt sein.

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Alexander Isak aber dürfte ein Top-Akteur sein, zumindest war er das in der schwedischen Liga und in den paar Länderspielen, die der erst 17-Jährige für sein Land bestreiten durfte.

Isak setzt in Dortmund einen Trend fort, der im Sommer begonnen hatte und offenbar noch immer nicht zu Ende ist. Die als Umbruch deklarierten Umwälzungen im Kader haben die Mannschaft auf neuralgischen Positionen verjüngt und etwas in die Jahre gekommenen Spielern eine Alternative mit Perspektive zur Seite gestellt.

Umworbene Talente gebunden

Dass nur wenige Minuten nach der offiziellen Verkündung des Isak-Transfers auch die Vertragsverlängerung mit Christian Pulisic, 18 Jahre jung, bekannt gegeben wurde, passt ins Bild. Mit Isak und Pulisic, sowie Felix Passlack (18), Emre Mor (19), Ousmane Dembele (19), Julian Weigl (21) und Raphael Guerreiro (23) hat der Klub eine stattliche Zahl international umworbener Talente langfristig an sich gebunden.

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Dortmund spielt (noch) nicht den Fußball aus München, Madrid oder Barcelona und hat noch nicht mal annähernd die Finanzkraft englischer Klubs. Die Abgänge des Sommers haben die Verantwortlichen zu einem Paradigmenwechsel veranlasst, der seitdem stringent verfolgt wird und diese Saison als Übergangs-Abschnitt in Kauf nimmt.

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Nicht erst die Partie der Schwarz-Gelben in Bremen hat gezeigt, dass der Mannschaft ein routinierter Spieler ganz gut tun würde, der in hitzigen Sequenzen auch mal die nötige Souveränität und Gelassenheit ausstrahlt.

Aber solche Spieler "gibt es im Winter nicht auf dem Markt. Weil diese Spieler mit diesem Anforderungsprofil und Anspruch längst bei anderen Vereinen beschäftigt sind", wie Trainer Thomas Tuchel es formuliert. Stattdessen hat sich der BVB die Dienste eines 17-Jährigen gesichert - mit klarem Fokus auf die Zukunft.

"Müssen Spieler selbst entwickeln"

"Unser Weg ist der: Wir müssen Spieler selbst entwickeln. Wir waren vor zwölf Jahren pleite, jetzt müssen wir so arbeiten. Das war bei Lewandowski so. Damals kannte den keiner, wir haben ihn entwickelt. Bei Dembelé ist das so und auch bei Pulisic. Das ist unser Weg. Damals hätte auch ein anderer Klub Kagawa für 300.000 Euro holen können. Isak hat das Potenzial, sich zu entwickeln", erklärte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei kicker.tv die grundsätzliche Strategie des BVB.

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Das ist der alternative Weg, eine kleine Nische im Konzert des Finanzadels Europas zu finden. Dortmund etabliert sich hinter den ganz Großen, hinter Real, Barca, Bayern, den Manchester-Klubs oder Chelsea als die Nummer eins in der zweiten Reihe. Sportlich und finanziell sind die Klubs derzeit nicht erreichbar, also wird auf anderen Ebenen attackiert.

Das verspricht eine prosperierende Zukunft und sendet auch die entsprechenden Signale in alle Richtungen: Der BVB ist die erste Anlaufstelle für die Top-Talente, der Durchlauferhitzer. Von hier aus werden die ganz großen Karrieren gestartet - und nicht ausgebremst, noch ehe sie begonnen haben. So wie die von Martin Odegaard, der sich mit dem Abenteuer Real Madrid verhoben hat und jetzt in Heerenveen die Kurve kriegen muss.

Es bleibt ein Risiko

Diese Strategie soll für die Zukunft tragen. Aber was ist mit der Gegenwart?

Ex-Nationalspieler Steffen Freund warnt den BVB bei SPORT1, den Jugendwahn zu übertreiben. "Ich bin kein großer Freund davon, ausschließlich auf junge Spieler zu setzen", sagt er: "Die Mischung aus allem ergibt eine starke Mannschaft."

Der Verlauf der aktuellen Saison kann als Beleg dienen, dass die Youngster-Strategie ihre Tücken hat: Die Bayern (zwölf Punkte) und Leipzig (neun) sind schon sehr weit weg, Hoffenheim zeigt sich als Dritter bisher überaus stabil.

Die Verantwortlichen registrieren den holprigen Verlauf der Bundesliga-Saison, aber sie vertrauen dieser jungen Mannschaft. Auf dass die das Minimalziel Platz vier und damit zumindest die Chance auf die Qualifikation zur Königsklasse erreichen möge. 

Alles andere wäre indiskutabel und mit den spektakulären Neuerwerbungen ganz sicher auch anders besprochen.