Zum Auftakt der "Wochen der Wahrheit" hat Schalke 04 einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen.
Schalke hadert mit spätem Ausgleich
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Die Königsblauen kamen trotz früher Führung nicht über ein 1:1 (1:0) gegen die TSG Hoffenheim hinaus und wurden anschließend mit Pfiffen aus dem eigenen Stadion verabschiedet.
"Wir haben nicht mehr so nach vorne gespielt, nicht mehr aufs 2:0 gespielt", ärgerte sich Aushilfstorjäger Alessandro Schöpf bei SPORT1. Der Österreicher hatte Schalke bereits in der fünften Minute mit seinem siebten Pflichtspieltreffer der Saison in Führung gebracht. Doch Nationalspieler Sebastian Rudy (79.) glich für die spielerisch überlegenen Gäste aus.
Statistik belegt Schalker Schwäche
Schöpfs kritische Worte werden durch die Statistik eindrucksvoll belegt: In der Stunde zwischen der 16. und 75. Minute haben sie ganze zwei Mal aufs Tor geschossen, genauso oft wie in der Anfangsviertelstunde.
Auch Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann war mit dem Unentschieden nicht zufrieden. "Ich bin ein bisschen genervt, weil wir genug Situationen hatten. In der zweiten Halbzeit war es extrem laut und hektisch, da haben wir uns zehn Minuten anstecken lassen. Die Zeit haben wir verschenkt. Wenn wir zehn Minuten mehr haben, dann gewinnen wir das Spiel", sagte er.
Schalke hinkt Ansprüchen hinterher
Während die Kraichgauer als Tabellenvierter aber weiter auf die erste Europacup-Qualifikation in ihrer Klubgeschichte zusteuern, liegen die Schalker nach wie vor acht Punkte hinter den internationalen Plätzen und damit weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. (Die Tabelle der Bundesliga)
"Wir wollten heute unbedingt gewinnen, um den Abstand zu verkürzen. Das ist leider nicht gelungen. Wir waren nicht so spritzig", sagte Trainer Markus Weinzierl.
Ein Sieg wäre vor allem deswegen so wichtig gewesen, weil er den Schalkern vor den anstehenden entscheidenden Wochen die nötige Zuversicht hätte geben können. Schon in nächster Zeit könnte sich entscheiden, ob und wie sie noch ins internationale Geschäft kommen können.
Am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER und LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm) steht im Viertelfinale des DFB-Pokals Rekordsieger Bayern München im Weg. Danach kommt es im Achtelfinale der Europa League zum Bundesliga-Duell mit Borussia Mönchengladbach. (Ergebnisse und Spielplan) Und in der Zwischenzeit geht es gegen die Borussia auch um wichtige Punkte in der Bundesliga.
"Zwei Zähler zu wenig"
"Das sind zwei Zähler zu wenig. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, weil für uns in der Liga nur Punkte zählen", sagte Holger Badstuber bei Sky. "Wir haben nach dem frühen Tor ein wenig den Zugriff verloren. Vielleicht fehlt uns noch die Kaltschnäuzigkeit, ein 1:0 über die Bühne zu bringen."
Die Bayern-Leihgabe ersetzte den verletzten Naldo als Abwehrchef und trat damit ein schweres Erbe an. Denn mit dem Brasilianer, für den nach einem Muskelabriss am Schambein die Saison vorzeitig beendet ist, hatten die Schalker nach der Umstellung auf die Dreierkette in elf Bundesligaspielen nur sieben Gegentore kassiert. Ansonsten kehrte Trainer Markus Weinzierl nach dem 1:1 in der Europa League gegen PAOK Saloniki wieder zur Stammformation zurück, die vor einer Woche 1:1 in Köln gespielt hatte.
Das Zusammenspiel der etablierten Kräfte zahlte sich schnell aus: Sead Kolasinac setzte auf der linken Seite Guido Burgstaller ein, dessen Hereingabe Schöpf zur frühen Führung nutzte - ein Déjà-vu für die Gastgeber: Der Österreicher hatte bereits in den letzten beiden Spielen das 1:0 erzielt. (Die Statistik zum Spiel)
Sorge um Kolasinac
Kolasinac musste etwa zehn Minuten vor dem Abpfiff wegen Adduktorenproblemen ausgewechselt werden.
Der Bosnier gab laut WAZ nach dem Spiel allerdings schon wieder vorsichtige Entwarnung: "Das ist nicht so schlimm."