Rudi Völler hat sich nach der Sperre für Hakan Calhanoglu empört über das Verhalten des türkischen Klubs Trabzonspor geäußert.
Völler wütet gegen Trabzonspor
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"Die Scheinheiligkeit, die aus der Türkei und auch von Trabzonspor Richtung Hakan kommt, ist eigentlich zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre", sagte Bayer Leverkusens Sportdirektor der Bild am Sonntag.
Gerade in der Türkei nehme man es in solchen Angelegenheiten nach Völlers Meinung selbst nicht so genau. "In dem Land werden Verträge und Gehaltsvereinbarungen mit Spielern oft nicht eingehalten. Das setzt dem Ganzen die Krone auf", ereiferte sich der Ex-Nationalspieler.
Calhanoglu war wegen Vertragsbruchs von der FIFA mit einer Sperre von vier Monaten belegt worden. Diese bestätigte der Internationale Sportsgerichtshof CAS am Donnerstag.
Die Saison ist für den türkischen Nationalspieler damit vorzeitig beendet. Ein Einspruch gegen das Urteil ist nicht möglich.
Trabzonspor lästert via Twitter
"Hakan Calhanoglus Strafe ist mild ausgefallen. Vor allem die 100.000 Euro Geldstrafe", schrieb Nevzat Aydin, Vizepräsident des Klubs, bei Twitter. Der Verein hatte eine Million Euro Entschädigung gefordert.
"Er hat bei Trabzonspor unterschrieben, hat das Geld genommen und ist verschwunden. Wenn wir nun aber für unser Recht kämpfen, heißt es, er sei ein Nationalspieler", schrieb Aydin weiter.
Calhanoglu hatte 2011, als er noch beim Karlsruher SC unter Vertrag stand, als Minderjähriger eine Vereinbarung mit Trabzonspor bezüglich eines Wechsels getroffen, letztlich aber doch einen neuen Vertrag beim KSC unterschrieben. Über die Zwischenstation Hamburger SV wechselte er 2014 schließlich nach Leverkusen.
Treffen am Montag
Wie es in der Causa Calhanoglu weitergeht, wollen die Bayer-Verantwortlichen am Montag erörtern. "Es gilt viele Fragen zu klären: Was ist etwa mit dem Training, mit seinem Gehalt? Darüber werden wir mit allen Beteiligten sprechen", sagte Klub-Boss Michael Schade der Bild am Sonntag.
"Es ist völlig normal, dass man sich nach einem Auswärtsspiel und den Vorkommnissen kurz vor dem Spiel am Freitag nochmals zusammensetzt und die Angelegenheit bespricht. Dazu gehört auch der juristische Beistand", ergänzte Bayer-Sprecher Dirk Mesch am Sonntag auf SID-Anfrage.