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SPORT1-Kommentar zu Ausschreitungen bei Dortmund gegen Leipzig

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SPORT1-Kommentar zu Ausschreitungen bei Dortmund gegen Leipzig

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BVB-Ultras müssen ein Zeichen setzen

Die Ausschreitungen rund um das Topspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig haben für Aufregung gesorgt. SPORT1 Digital Direktor Ivo Hrstic hat eine klare Meinung.
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© SPORT1-Grafik: Imago

Es war in den vergangenen Tagen viel von Fußballkultur und Tradition die Rede. Das skandalöse Verhalten einiger BVB-Chaoten (nein, das sind keine Fans!) gehört ganz sicher nicht dazu. Die Ereignisse vor und im Signal Iduna Park hatten mit einer Protestaktion längst nichts mehr zu tun.

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Wer Leipziger Fans und Sicherheitsbeamte mit Steinen und Dosen bewirft, ist in meinen Augen nichts anderes als kriminell, erst recht wenn es bei den Attacken laut Polizeibericht egal war, "ob es sich um kleine Kinder, Frauen oder Familien handelte."

Und wer mit Plakaten wie "Bullen schlachten" oder "Burnout-Ralle, häng dich auf!" gegen RB Leipzig protestiert, ist für mich schlicht asozial. Das war der legendären Südtribüne einfach unwürdig.

Dortmund muss knallhart durchgreifen

Den Vorwurf an die BVB-Bosse, sie hätten die Meute durch unbedachte Verbal-Attacken im Vorfeld aufgehetzt,  halte ich für konstruiert. Der Verein hat sich am Sonntag schnell und entschieden von den Randalierern distanziert, ein wichtiges und richtiges Zeichen! Borussia Dortmund darf nicht auf die Entscheidung des DFB-Kontrollausschuss warten, sondern muss jetzt konsequent mit knallharten Sanktionen gegen die Chaoten reagieren. Das beinhaltet auch eine Analyse, wie es überhaupt so weit kommen konnte.

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Was aufgrund der hässlichen Szenen von Dortmund untergeht, ist die Diskussion über den eigentlichen Kern der Kritik an RB Leipzig. Für den Großteil der 24.000 (nicht gewaltbereiten) Fans auf der Südtribüne geht es darum, gegen eine gnadenlose Vermarktungsstrategie eines Fußballklubs zu protestieren, der durch seinen finanziellen Background die Chancengleichheit in der Liga aushebelt.

Krawalle als Bärendienst

Das geschmacklose Verhalten der Randalierer hat der Ultra-Bewegung einen Bärendienst erwiesen. Längst nämlich werden Ultras von Klubs und offiziellen Institutionen als echte und ernstzunehmende Fan-Bewegung anerkannt. Es wäre also absolut falsch, Ultras pauschal auf randalierende Chaoten und verbotene Pyrotechnik zu reduzieren. Deshalb ist jeder weitere Krawall- oder Pyroskandal ein unnötiger Rückschlag für diese Szene.

Denn neben stimm- und bildgewaltigen Choreographien ist auch die aktive Auseinandersetzung mit der zunehmenden Kommerzialisierung im Fußball eine wichtige hygienische Funktion der Ultraszene. Dazu gehört immer wieder auch die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Vereinspolitik, so wie es in München am Wochenende zu sehen war.

Umso wichtiger wäre jetzt von den Dortmunder Ultras ein klares Zeichen gegen Gewalt in der eigenen Fan-Szene. Das hätte mindestens genau so viel was von echter Fußballkultur wie eine spektakuläre Choreo oder bedingungsloser Support.