Bis zum vergangenen Sommer war er einer der größten Insider des FC Bayern: Markus Hörwick.
Hörwick nennt Guardiolas Schwäche
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Entsprechend interessant waren die Aussagen des ehemaligen FCB-Mediendirektors, der letztes Jahr nach 35 Jahren beim Rekordmeister aufhörte, auf einer Podiumsdiskussion des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS).
Vor allem über den Vorgänger des aktuellen Trainers Carlo Ancelotti. "Pep Guardiola ist ein Genie. Er ist zwei Klassen besser als jeder, den wir je beim FC Bayern hatten", sagte Hörwick.
"Aber die Menschen sind nicht für ihn durchs Feuer gegangen. Für Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld sind sie durchs Feuer gegangen. Und dadurch war der Erfolg möglich."
Unter den beiden Trainer-Routiniers gewannen die Münchner 2001 und 2013 ihre letzten beiden Titel in der Champions League, in der sie unter Guardiola dreimal im Halbfinale scheiterten.
"Jeder junge Trainer macht Fehler. Und Pep war zu dem Zeitpunkt, als er zu Bayern kam, erst seit sechs Jahren Trainer", meinte Hörwick weiter.
Gegner von Medienschulungen
Der 60-Jährige zeigte sich zudem als Gegner von Medienschulungen für Fußballprofis, "weil dann die Authentizität der Spieler verloren geht. Ein Thomas Müller muss immer Thomas Müller bleiben, sonst ist er nicht echt und beraubt sich selber seiner großen Stärke".
Großen Raum nahmen Hörwicks Anekdoten aus mehr als drei Jahrzehnten Pressechef ein, etwa die legendäre Wutrede von Giovanni Trapattoni im März 1998 ("Flasche leer"):
"Ich kannte Traps Rede ja schon. Er hatte sie ein paar Tage vorher direkt nach unserer Niederlage gegen Schalke beim Abendessen im Teamhotel gehalten, und da hat er beim Gestikulieren Uli Hoeneß eine volle Flasche Rotwein über den kompletten Anzug gekippt."