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Bundesliga: Peinliche Trainer-Posse bei Bayer Leverkusen nach Derby

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Bundesliga: Peinliche Trainer-Posse bei Bayer Leverkusen nach Derby

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Peinliche Posse nach Bayers Rettung

Leverkusen schafft nach einer Energieleistung noch ein Remis im Derby gegen Köln - und den Klassenerhalt. Über das Aus des Trainers herrscht intern peinliche Unklarheit.
Tayfun Korkut wird Bayer 04 Leverkusen nach der Saison verlassen. Auf der Pressekonferenz nach dem Unentschieden gegen Köln spricht er dennoch vom erreichten "Minimalziel".
von Sportinformationsdienst, Stephan Weber

Es passte wie die Faust aufs Auge ins Bild einer komplett verkorksten Saison.

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Bayer Leverkusen hatte nach einer couragierten Leistung trotz 0:2-Rückstand noch ein 2:2 im rheinischen Derby gegen Köln erkämpft und damit den Klassenerhalt vorzeitig perfekt gemacht, als die Offiziellen des Werksklubs mit einer peinlichen Posse für Aufsehen sorgten.

Dass Bayer-Geschäftsführer Michael Schade nur kurz nach Spielende offiziell bekanntgab, nicht mit Trainer Tayfun Korkut in die neue Saison zu gehen, kam alles andere als überraschend.

Trennung offenbar nicht abgesprochen

Das Problem: Intern war diese Verkündung offenbar nicht abgesprochen. 

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Zumindest ist es nicht anders zu erklären, dass Sportchef Rudi Völler kurze Zeit später äußerst irritiert auf Nachfragen zum Trainer reagierte. "Das behaupten Sie", wollte Völler Journalisten gegenüber von einem Ende von Korkuts Amtszeit nach nur elf Spielen noch nichts gewusst haben.

Als ihm die Reporter daraufhin mitteilten, dass sein Vorgesetzter bereits für Klarheit gesorgt habe, fehlten dem peinlich berührten 57-Jährigen die Worte.

Leverkusen hält die Klasse im Derby
01:43
Leverkusen hält die Klasse im Derby

Dass auch Korkut selbst auf der Pressekonferenz nicht unbedingt den Eindruck machte, als sei er von der Entscheidung seiner Bosse bereits unterrichtet worden, wirft kein gutes Licht auf die internen Abläufe des abgestürzten Champions-League-Teilnehmers.

"Ich habe für diese Saison unterschrieben, das steht", meinte der Coach: "Und Fakt ist auch, dass ich nicht über meine Zukunft entscheide. Ich kann ja nicht den Vertrag aufsetzen und selber unterschreiben."

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Alles Weitere müsse man die Verantwortlichen fragen. Der Klub schuf dann kurz darauf via Pressemitteilung Klarheit:

"Wir sind Tayfun Korkut sehr dankbar, dass er die Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen hat. Wir sind auch angetan von seiner Arbeit und der Art, wie er mit der Mannschaft umgeht. Aber Fußball ist nun mal ein Ergebnissport, und die Ergebnisse haben leider nicht immer gestimmt."

Rettung lässt Bayer durchatmen

Die Erleichterung über die sportliche Rettung war bei allen Beteiligten dennoch unübersehbar. 

"Uns ist allen ein großer Brocken vom Herzen gefallen, dass wir die Rettung geschafft haben", gab auch Schade nach einer spektakulären Zitterpartie zu, in der Stefan Kießling (60.) und Joker Joel Pohjanpalo (71.) Bayer den hochverdienten Punkt gerettet hatten.

Milos Jojic (14.) und Youngster Lukas Klünter (49.) hatten zuvor Köln vermeintlich auf die Siegerstraße geführt und das Herzrasen bei Völler, Schade und allen Bayer-Sympathisanten noch einmal verstärkt.

Gespräche mit Kandidaten laufen

Und doch verkam dies an diesem Samstagnachmittag fast zur Randnotiz.

"Die letzten Tage und Wochen waren sehr schwierig. Ich habe mich direkt nach dem Spiel in der Kabine bei Tayfun bedankt. Er hat stets einen kühlen Kopf bewahrt und ist in extremen Situationen wie vor einer Woche in Ingolstadt und auch heute gegen Köln fokussiert geblieben", fand Völler dann doch noch warme Worte für den Coach.

Er bestätigte aber zugleich, dass er im Hintergrund bereits seit geraumer Zeit Gespräche mit potenziellen Trainer-Kandidaten, aber auch mit Spielern führe, "mit denen wir nächste Saison wieder Europa angreifen wollen". Namen nannte der Weltmeister von 1990 natürlich nicht.

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Entsprechend brodelt die Gerüchteküche. Wunschkandidat Lucien Favre, der angeblich auch von Borussia Dortmund umworben wird, erhält offenbar von seinem Klub OGC Nizza keine Freigabe. Gegen Jürgen Klinsmann, der Völler 2004 als Bundestrainer beerbt hatte, gibt es angeblich Vorbehalte vom mächtigen Gesellschafter-Ausschuss. Ähnliches gilt für BVB-Coach Thomas Tuchel, der im Sommer frei werden könnte.

Knallharte Analyse angekündigt

Eine Verpflichtung der zuletzt gehandelten Niko Kovac (Eintracht Frankfurt) und Martin Schmidt (FSV Mainz 05) scheint ebenfalls utopisch. Weitaus realistischer sind die Kandidaten Domenico Tedesco (Erzgebirge Aue) und David Wagner, der mit dem englischen Zweitligisten Huddersfield Town um den Aufstieg kämpft.

Unabhängig von der Trainerentscheidung machte die Chefetage Völler/Schade unmissverständlich klar, dass man die aktuelle Saison "schonungslos und knallhart" analysieren werde. "Wir haben alle Fehler gemacht, die Spieler, die Trainer und das Management. Es wird alles auf den Tisch kommen und dann schauen wir, was wir besser machen müssen", kündigte Völler an.