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Bundesliga: Philipp Lahm vom FC Bayern mit Lobeshymnen überhäuft

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Bundesliga: Philipp Lahm vom FC Bayern mit Lobeshymnen überhäuft

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Die Fußball-Welt huldigt Lahm

Am Samstag geht die Spielerkarriere von Philipp Lahm beim FC Bayern München zu Ende. SPORT1 hat die prominentesten Reaktionen zusammengefasst.
Auch Spaniens Mittelfeld-Idol Xavi (l.) bewundert Philipp Lahm
Auch Spaniens Mittelfeld-Idol Xavi (l.) bewundert Philipp Lahm
© Imago

Noch rund 85 Minuten dauert die Spielerkarriere des Philipp Lahm. Danach wird einer der ganz Großen beim Saisonfinale des FC Bayern München ausgewechselt werden und unter dem Jubel der Fans die Fußballbühne verlassen.

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Einer, der mit dem Weltmeistertitel, dem Champions-League-Triumph und zahlreichen nationalen Titeln beinahe alles gewonnen hat und eine Ära beim FC Bayern prägte.

Entsprechend groß sind die Lobeshymnen für den Routinier: "Tolle Persönlichkeit", "Präzisionsmaschine", "ein Vorbild" und "ein unglaublicher Spieler" sind nur einige der zahlreichen Elogen.

Bayern Muenchen v VfL Wolfsburg - DFB Cup Round Of 16
Lahm (l. unten) kommt 1995 vom FT Gern zu Bayern, als Kapitän führt er die A-Jugend des FC Bayern zu zwei Meisterschaften. Schon damals beweist er sein Talent zur Vielfältigkeit: Lahm spielt rechts wie links, kommt unter seinem größten Förderer, Trainer Hermann Gerland, aber auch immer wieder im zentralen Mittelfeld zum Einsatz
Der direkte Sprung in die Profimannschaft bleibt Lahm aber verwehrt, mit den Weltklasse-Leuten Bixente Lizarazu und Willy Sagnol ist die Konkurrenz bei den Bayern zu groß. Im Juni 2003 wird er an den VfB Stuttgart ausgeliehen. Die Bundesliga-Bühne betritt die Nummer 21 am 3. August im Spiel gegen Hansa Rostock
In seiner ersten Saison misst sich Lahm gleich mit den ganz Großen (hier Ruud van Nistelrooy). Der VfB begeistert international mit einem Sieg gegen Manchester United und erreicht das Achtelfinale der Champions League
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Philipp Lahm: Seine Karriere beim FC Bayern und im DFB-Team

Bastian Schweinsteiger (langjähriger Mitspieler beim FC Bayern): "Er ist ein großartiger Spieler und eine tolle Persönlichkeit, ein toller Mensch. Wir kennen uns seit 16 oder 17 Jahren. Ich habe mit ihm die meisten Spiele bestritten. Ich wünsche ihm für die Zukunft nur das Beste. Ich hoffe, dass er mich bald mal in Chicago besucht."

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Manuel Neuer (Torwart des FC Bayern und DFB-Kapitän): "Ich werde ihn am meisten am Kartentisch vermissen. Philipp hatte eine sensationelle Karriere. Ich finde es schade, dass er nie zum Fußballer des Jahres gewählt wurde. Für das, was er für den deutschen Fußball geleistet hat, hätte er es zumindest einmal verdient gehabt. Das wurde verpasst." 

Til Schweiger (Schauspieler und Bayern-Fan, bei FCB.de): "Ich habe ja bis zum Schluss gehofft, dass man ihn noch umstimmen kann. Was ich so überragend an Philipp finde, ist seine Konstanz. Über eine so lange Zeit eine derartige Weltklasseleistung abzurufen... Er ist einer der wertvollsten Spieler, die jemals für den FC Bayern aufgelaufen sind."

Xavi (ehemalige Barca-Profi): "Philipp Lahm ist ein unglaublicher Spieler. Er ist einer der besten Rechtsaußen in der Geschichte des Fußballs. Ich bedauere, dass er mit 33 aufhört, weil er ein Spieler ist, den ich sehr bewundere."

Fernando Torres (spanischer Stürmer-Star, in der Süddeutschen Zeitung): "Je öfter wir aufeinander getroffen sind, desto größer wurde auch meine Bewunderung. Ich glaube, dass Lahm vielen anderen deutschen Spielern die Augen geöffnet hat: dass sie andere Charakteristiken haben können als die, die man bei Deutschen voraussetzt. Vor unserem letzten Duell, als Bayern in der Champions League gegen Atletico Madrid spielte, sagte er mir, dass ich immer treffe, wenn wir gegeneinander spielen - benimm dich, meinte er. Nach so vielen Schlachten bauen sich solche Beziehungen der Hochachtung unter Rivalen auf. Er hat all meinen Respekt."

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Carlo Ancelotti (Trainer FC Bayern): "Er ist einer der professionellsten Spieler, die ich erlebt habe. Ein Topprofi, ein Vorbild. Er repräsentiert etwas Großartiges. Er ist immer fit, immer fokussiert und vorbereitet. Man kann sich glücklich schätzen als Trainer, so einen Spieler zu haben. Hätte ich 20 von ihm, wäre ich sehr glücklich. Ich hoffe, dass ich einen neuen Philipp Lahm finden kann."

Joachim Löw (Bundestrainer): "Philipp gehört zu den besten Fußballern überhaupt. Nicht nur, weil er als Weltmeister-Kapitän auf einer Stufe steht mit Fritz Walter, Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus. Er hat über Jahre hinweg auf Weltklasseniveau gespielt, im Verein genauso wie in der Nationalmannschaft. Philipp hat auch abseits des Platzes viele Interessen, denen er sich nun widmen kann. Vor allem hat er jetzt mehr Zeit für seine Familie. Ich hoffe sehr, dass er dem Fußball in Deutschland erhalten bleiben wird, in welcher Rolle auch immer."

Jorge Valdano (argentinischer Weltmeister-Trainer, SZ): "Lahm repräsentierte den Wandel des deutschen Fußballs, ehe der Wandel vollzogen war. Deutschlands Fußball veränderte sich in eine Richtung, in der Lahm längst wartete. Den Härtetest überwand er für mich, als Pep Guardiola ihn als Sechser aufstellte, im defensiven Mittelfeld, und er den Eindruck erweckte, sein ganzes Leben auf dieser Position gespielt zu haben. Was mich noch beeindruckte, war seine Diskretion: Man sah ihm nie an, wie unermüdlich er war. Man konnte meinen, dass er sogar sein Talent verbarg. Denn nichts von dem, was er tat, war schrill. Er war ein Held ohne Heldengesicht."

Martin Demichelis (ehemaliger Bayern-Verteidiger, SZ): "Er verkörpert die Art von Anführer, die ich mag. Philipp ist keiner, der Führungsqualität mit Lautstärke verwechselt. Er geht mit dem Beispiel voran. Ich habe ihn nie den Kopf verlieren sehen, uns Latinos passiert so etwas öfter."

Ottmar Hitzfeld (ehemaliger Bayern-Trainer, im Bundesliga-Magazin): "Er war einer der besten Verteidiger der Welt. Wie eine Präzisionsmaschine. Von besonderer Spielintelligenz, enormer Passqualität, mit der außergewöhnlichen Gabe, gegnerische Aktionen zu antizipieren und auch in Drucksituationen spielerische Lösungen zu finden – grätschen musste Philipp Lahm vergleichsweise selten. Er war als Führungsspieler keiner, der laut werden musste, sondern einer, der mit guten Argumenten überzeugte, mit leisen Tönen und starker Ausstrahlung. Philipp hat ein Stück Bayern-Geschichte geschrieben."

Franz Beckenbauer (Bayern-Ehrenpräsident, Bayerischer Rundfunk): "Er ist noch so gut in Schuss. Wenn er jetzt verbraucht wäre wie vielleicht ein paar andere. Dann würde ich sagen: Ja, es ist besser. Bevor es peinlich wird, hör auf. Aber er ist ja immer noch der Beste."

Rudi Völler (Sportchef Bayer Leverkusen und ehemaliger Bundestrainer): "Als ich Philipp Lahm zum ersten Mal auf dem Platz gesehen habe, war mir sofort klar, dass das ein außergewöhnlicher Fußballer ist. Für mich ist er der Prototyp des modernen Außenverteidigers. Durch seine Art sie auszufüllen, hat er diese Position auf ein neues Niveau gehoben."

Matthias Sammer (ehemaliger Sportvorstand FC Bayern): "Es ist ein großer Einschnitt in sein Leben. Er hat bisher alles diesem Beruf untergeordnet und gelebt, hatte alles bisher mehr oder weniger vorgeschrieben bekommen. Es ist eine neue Herausforderung, da er seine Entscheidung aber immer selbst getroffen hat, wird er das meistern. Manchmal sind die Zeiten danach ja nicht so einfach, aber er ist intelligent, er hat die richtigen Leute um sich. Deswegen wird es kein Problem sein, den Übergang hinzubekommen."

Oliver Bierhoff (Nationalmannschaftsmanager): "Die Zeit mit Philipp wird unvergessen bleiben. Er ist einer der Spieler, die von Anfang an den Weg mit uns gegangen sind. Gemeinsam haben wir immer an uns und unsere Ziele geglaubt, und in Rio haben wir dann den letzten Schritt gemacht. Auf Philipp war immer Verlass. Vor ihm liegen nun viele neue Herausforderungen. Ich weiß, wie sehr er sich darauf freut, seine Projekte außerhalb der vier Eckfahnen noch intensiver zu verfolgen."

Reinhard Rauball (DFL-Präsident und Präsident von Borussia Dortmund): "Mit Philipp Lahm verlässt zweifellos einer der herausragenden Spieler der deutschen Fußball-Geschichte die Bundesliga. Er ist eine große Persönlichkeit des Sports, und seine Erfolge sprechen für sich. Darüber hinaus war Philipp Lahm als fairer Sportsmann immer auch ein Vorbild."

Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer): "Philipp Lahm hat Fußball-Geschichte geschrieben. Vor seiner einzigartigen Karriere kann ich nur den Hut ziehen und ihm dazu gratulieren, was er in eineinhalb Jahrzehnten Profikarriere erreicht hat. Philipp Lahm hat große Qualität als Führungsspieler bewiesen, weit über seine Rolle auf dem Platz und als Kapitän hinaus. Für die Bundesliga war er ein herausragender Botschafter."

Reinhard Grindel (DFB-Präsident): "Loyal, kritisch, meinungsstark, sozial engagiert, fair - dafür steht Philipp Lahm, und so habe ich ihn in vielen Situationen erlebt. Das Urteil über den Fußballer Philipp Lahm überlasse ich gern den sportlich Verantwortlichen, wobei außer Frage steht, dass mit Philipp Lahm ein absoluter Ausnahmefußballer seinen Abschied nimmt. Er war und ist ein herausragender Repräsentant für Deutschland, die Nationalmannschaft und den DFB."

Wolfgang Schäuble (Bundesfinanzminister, SZ): Über die fußballerische Leistung hinaus hat Philipp Lahm auch dadurch beeindruckt, dass er sich der aus der Popularität folgenden Verantwortung bewusst und würdig gezeigt hat. Für viele, nicht nur junge Menschen ist ein großer Fußballer, ob er mag oder nicht, auch Vorbild. Dem ist Lahm gerecht geworden.

Olli Dittrich (Comedy-Größe, SZ): "Ich hatte mal die große Freude, Philipp Lahm für ein längeres Gespräch zu begegnen, was eine ganz erstaunliche Erfahrung war. Mir saß ein herzensgebildeter junger Mann gegenüber, der - egal welche großen Erfolge, welche Popularität ihm auch zuteil wurde - seinem herausragenden Talent stets Fleiß, Disziplin und Bescheidenheit voranstellte. Ein kluger Kopf mit Haltung, der keine Show abzieht."