Hans-Joachim Watzke hat zugegeben, dass er am Ende der vergangenen Saison an einen Rücktritt bei Borussia Dortmund gedacht hat.
Watzke bestätigt Rücktrittsgedanken
"Zumindest habe ich mir intensive Gedanken gemacht", erklärte der Geschäftsführer des BVB im kicker mit Blick auf eine mögliche Niederlage im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt (2:1). Eine Finalpleite hätte Watzke als Blamage empfunden, "bei allem Respekt vor der Eintracht, die sich toll gewehrt hat."
Im Juni hatte bereits der Spiegel berichtet, dass Watzke sich mit einem möglichen Aus beim BVB beschäftigt habe.
Vertrag bis 2019
Watzkes Vertrag in Dortmund läuft noch bis zum 31. Dezember 2019. Im kommenden Jahr wolle er sich mit Präsident Reinhard Rauball beraten, "wie wir den Verein für die nächsten Jahre aufstellen."
Ein Rücktritt sei momentan kein Thema mehr. "Ich mache das so lange, wie ich das Gefühl habe, dass es mir Freude macht."
Grund für die Abschiedsgedanken war offenbar der Zoff mit Ex-Trainer Thomas Tuchel. Der Trainer hatte sich nach der Wiederholung des Champions-League-Spiels gegen den AS Monaco über den kurzfristigen Termin nach dem Bombenanschlag echauffiert, Watzke schlug zurück.
"Vertrauensschaden" mit Tuchel
"Monaco war eine außerordentliche Herausforderung, wenn man die nicht gemeinsam besteht, gibt es einen Vertrauensschaden. Und der ist dann eingetreten", blickte der BVB-Boss zurück.
Am Tag des vorentscheidenden Bundesligaspiels gegen die TSG Hoffenheim hatte Watzke in einem Interview mit der Funke-Gruppe dann einen "Dissens" mit Tuchel eingeräumt. Anschließend kamen immer wieder Vorwürfe ans Licht, nach dem Sieg im DFB-Pokalfinale musste Tuchel schließlich gehen.
Den Zeitpunkt seines Interviews habe er bewusst gewählt, bestätigte Watzke. Er habe eine Reaktion nach dem schwachen 0:0 gegen Köln sehen wollen - "und eine Reaktion gab es ja auch. Wir haben anschließend kein Spiel mehr verloren, uns direkt für die Champions League qualifiziert und den Pokal geholt."
Den Erfolg seines Vereins habe er mit dem Interview keineswegs gefährdet: "Ich würde es genauso wieder machen - zum Wohle des Klubs."