Der ganze Frust der Fans von Werder Bremen entlud sich schon 20 Minuten vor dem Abpfiff gegen Trainer Alexander Nouri: Immer wieder hallte "Nouri raus!" durch das Bremer Weserstadion, die 0:3 (0:2)-Pleite gegen den FC Augsburg könnte den 38-Jährigen den Job kosten.
Werder desolat! Nouri vor dem Aus
Zehn Spiele, kein Sieg, 484 Minuten ohne Tor und keine Anzeichen der Besserung - der Tabellenvorletzte der Bundesliga ist in einer echten Krise. Kurz vor Schluss der Partie flüchteten sich die Anhänger der Bremer in Sarkasmus und sangen "Deutscher Meister wird nur der SVW" und "Berlin, Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin."(LIVETICKER zum Nachlesen)
"Peinlicher Auftritt"
"Die Tore vor der Halbzeit haben uns das Genick gebrochen. Wir müssen jetzt zusammenhalten, das ist eine schwere Situation. Uns ist der Auftritt peinlich. Wir sind es nicht wert, das Werder-Trikot zu tragen", sagte Werders Abwehrspieler Niklas Moisander, der die Trainerfrage nicht kommentieren wollte: "Ich denke nicht über Dinge nach, die wir als Spieler nicht beeinflussen können."
Zlatko Junuzovic wirkte bei Sky ratlos: Es ist seit Wochen das gleiche. Es ist so schwer zu erklären. Die Emotionen sind niederschmetternd. Wir können tun was wir wollen. Der Ball geht nicht rein." Auf die Frage, wie es mit Trainer Nouri weitergeht, antwortete der Österreicher: "Was soll passieren? Wir haben uns selber da reingebracht. Wir erfüllen momentan unseren Job auf dem Platz nicht. Alles was passiert, dafür sind wir verantwortlich."
Nouri und Baumann in der Kabine?
Trainer Nouri und Sportdirektor Frank Baumann tagten nach Sky-Informationen in der verschlossenen Kabine und wollten sich vorerst nicht zum weiteren Geschehen äußern. Nouri äußerte sich danach: "Wir müssen uns bei jedem einzelnen Fan für diese Leistung entschuldigen. Ich kann die Reaktionen der Fans nachvollziehen, die Enttäuschung ist groß."
Michael Gregoritsch (40., 61.) und Alfred Finnbogason (45.+2/Foulelfmeter) trafen für den enorm effizient auftretenden FCA. Gregoritsch nutzte zunächst eine präzise Flanke von Philipp Max per Kopf zum Führungstreffer. Nachdem der selbst gefoulte Finnbogason erhöht hatte, legte der Österreicher Gregoritsch nach einem Konter nach.(Alle Ergebnisse im Überblick)
"Perfekter Nachmittag" für Augsburg
"Es war ein perfekter Nachmittag. Nach der Pause haben wir ein bisschen Glück. Wir haben zum Glück das dritte nachgelegt, weil wir Selbstbewusstsein haben", sagte der Doppel-Torschütze bei Sky.
Die Augsburger feierten ihren ersten Erfolg nach vier erfolglosen Anläufen und schoben sich auf Rang neun vor. Das Team von Manuel Baum zeigte sich besser sortiert und nutzte seine Chancen konsequent.
Die Hoffnung der Bremer vier Tage nach dem Pokalerfolg gegen 1899 Hoffenheim (1:0) hatte den Namen Kruse getragen. Nouri schickte den Ex-Nationalspieler erstmals seit dessen Schlüsselbeinbruch von Beginn an auf den Rasen und hoffte auf eine deutliche Belebung der zuletzt so zahnlosen Offensive. Kruse ließ sich oft fallen und schob zu Beginn die Angriffe aus dem Mittelfeld an. Doch am Sechzehner der Augsburger fehlten den Grün-Weißen die Lösungen, der FCA geriet kaum in Bedrängnis.(Tabelle der Bundesliga)
In der zweiten Hälfte fielen die Bremer regelrecht auseinander.