Der Gala folgte der Dämpfer: Drei Tage nach dem souveränen Auftritt beim 8:0 in der Bundesliga gegen den Hamburger SV kam der deutsche Rekordmeister Bayern München im Hinspiel der Champions League nach einer mäßigen Vorstellung über ein 0:0 bei Schachtar Donezk nicht hinaus und verlor zudem Xabi Alonso durch einen Platzverweis.
Dämpfer und Platzverweis für die Bayern
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Der ukrainische Meister, der seine Heimspiele wegen des Krieges in der Heimat im rund 1000 Kilometer entfernten Lwiw austrägt, darf nunmehr vom großen Coup im Rückspiel am 11. März in München träumen (CHAMPIONS LEAGUE: Das Achtelfinale).
Nicht mit von der Partie sein wird dort Xabi Alonso, der in seinem 100. Spiel in der Königklasse League wegen wiederholten Foulspiels in der 65. Minute die Gelb-Rote Karte sah.
Götze: Nun alles reinwerfen
"Wir haben uns sehr schwer getan, sind nicht zu unserem Spiel gekommen wie wir uns das vorgestellt haben. Jetzt müssen wir im zweiten Spiel alles reinwerfen. In der Champions League entscheiden oft Kleinigkeiten", resümierte Weltmeister Mario Götze bei Sky.
Pep Guardiola zog ein Fazit mit gemischten Gefühlen. "Wir haben sehr lange in Unterzahl gespielt, das hat es uns schwer gemacht. Wir haben das Spiel zwar kontrolliert, aber uns zu wenige Tormöglichkeiten erspielt. Es ist immer schöner, wenn man auswärts ein Tor erzielt. Jetzt müssen wir gewinnen. Das werden wir schaffen", betonte der Spanier.
Schweinsteiger mit Volleyschuss
Bei Minusgraden setzte der freistehende Bastian Schweinsteiger vor 34.187 fröstelnden Zuschauern in der ausverkauften Arena schon in der zweiten Minute mit einem Volleyschuss neben das Tor ein erstes Zeichen.
Den neunmaligen ukrainischen Titelträger schien das jedoch nur wenig zu beeinflussen. Mit aggressivem Forechecking versuchte Schachtjor die Bayern schon im Mittelfeld zu stellen, um selbst mit schnellen Angriffen zum Erfolg zu kommen.
Druckvoller, ideenreicher und variabler wirkten zunächst die Bayern, die immer öfter den Weg in den Strafraum der Gastgeber fanden und Pech hatten, als Alexander Kucher einen Schuss von Thomas Müller (10.) auf der Linie klärte. Initiator der meisten Angriffe in der ersten Halbzeit waren Arjen Robben und Mario Götze.
Ruhiger Abend für Neuer
Auf der Gegenseite verlebte Torhüter Manuel Neuer bis zur Pause einen relativ ruhigen Abend, zumal die Abwehr den Gegner mit den technisch versierten brasilianischen Offensivkräften Luiz Adriano und Alex Teixeira weitgehend unter Kontrolle hatte.
Zwei Wochen nach seiner Roten Karte in der Bundesliga feierte Jerome Boateng in der Vierer-Abwehr-Kette sein Comeback. Kurzfristig musste Guardiola auf den angeschlagenen Innenverteidiger Medhi Benatia (Muskelverhärtung) verzichten. Zudem saß der Pole Robert Lewandowski zu Beginn auf der Bank, weil Franck Ribery erstmals im neuen Jahr in der Startelf stand.
Unbequeme Gastgeber
Vor der Abwehr agierte Xabi Alonso bis zu seinem Platzverweis als wichtige Anspielstation. Der Spanier erlebte jedoch nach dem Wiederanpfiff hochmotivierte Gastgeber, die zahlreiche Zweikämpfe im Mittelfeld für sich entschieden und sich nach 69 Tagen ohne Pflichtspiel als äußerst unbequemer Gegner präsentierten.
So hatte Douglas Costa Glück, dass er für seinen Ellenbogencheck gegen Franck Ribery nur Gelb bekam (60.).
Auch ließ Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco nach Yaroslav Rakitskiys Handspiel im Strafraum weiterspielen (82.)
Dennoch versuchten die Bayern, bei denen besonders Boateng und David Alaba zu gefallen wussten, das erlösende Auswärtstor zu erzielen. Schachtjor, das in Fred und Fernando seine auffälligsten Akteure hatte, zeigte sich bis zur letzten Minute äußerst kämpferisch.