Drei Wettbewerbe - Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA Europa League - und das zum ersten Mal in der Klubhistorie. Dennoch hält der FC Augsburg den Kopf oben. Sogar aus dem Tabellenkeller hat sich der FCA inzwischen befreit.
Stehaufmännchen mit drei Herzen
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Das Team, das noch Ende Oktober 1:5 bei Borussia Dortmund unterging, ist wie verwandelt. Rechtzeitig zum Achtelfinale im DFB-Pokal gegen den BVB (ab 20 Uhr im LIVETICKER u. Konferenz in unserem Sportradio SPORT1.fm).
"Traue Team alles zu"
"Ich traue meinem Team alles zu", sagte Trainer Markus Weinzierl. Selbstbewusst klang das. Und wie die Aussage eines Mannes, der sich im Moment von Fortuna geküsst weiß. In der Europa League qualifizierten sich die Augsburger last-minute für die Zwischenrunde und dürfen in der ersten K.o.-Runde den ruhmreichen FC Liverpool fordern (EUROPA LEAGUE: Der Spielplan).
Seitdem ist der ganze Klub wie im Rauschzustand, eine größere Bühne für den FCA hat es bisher nicht gegeben. Dass in der Bundesliga am Sonntag Schalke 2:1 geschlagen wurde, hebt die Stimmung zusätzlich. Die kampfstarken Augsburger blenden dabei einfach aus, dass sie beim Tor von Caiuby in der Nachspielzeit massiv Glück hatten: Schiedsrichter Florian Mayer übersah das Handspiel von Flankengeber Markus Feulner.
Rotation greift
Die Augsburger genießen einfach den Moment. Das gilt auch für Trainer Markus Weinzierl, der nun immer mehr mit der Rotation Erfolg hat. In Belgrad spielte Caiuby nur 30 Minuten, um dafür gegen Schalke noch genug Power für das Tor in der Nachspielzeit zu haben.
"Wir sind besser organisiert und belohnen uns jetzt für unseren Aufwand", erklärte Weinzierl den Wandel seines Teams. Der Saisonstart war ja derart verpatzt, dass sie in Augsburg fürchten mussten - ähnlich wie andere, kleinere Teams - für eine internationale Saison bitter bezahlen zu müssen.
Tuchel: "Wuchtige und schwungvolle Augsburger"
Zudem helfen die Erfolge in den Pokalwettbewerben die Klubkasse zu füllen. Immerhin hat Augsburg im Pokal, abgesehen von den Zuschauer-Einnahmen, schon 935.000 Euro an DFB-Prämien kassiert, weitere 1,041 Millionen winken den Klubs beim Einzug in die Runde der letzten Acht. Der größte Erfolg im Pokal war für Augsburg bislang das Erreichen des Halbfinales 2010.
Allein das zeigt, wie groß der Abstand zu Borussia Dortmund ist. Dauergast im DFB-Pokalfinale (dreimal in den vergangenen vier Jahren) und dreifacher Titelträger.
BVB-Trainer Thomas Tuchel beschleicht vor der Partie dennoch ein mulmiges Gefühl. Denn er sieht "wuchtige und schwungvolle Augsburger", zumal der FCA zu Hause antrete.
Nicht nur deshalb hat Tuchel seine Mannen ausgiebig vor den Augsburger Stehaufmännchen gewarnt.