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Deutschlands EM-Aus: Auch die U19 hat ein Stürmer-Problem

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Deutschlands EM-Aus: Auch die U19 hat ein Stürmer-Problem

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Die missratene Heim-EM der U19

Die deutsche U19 scheidet bei der Heim-EM früh aus. Drei Treffer gegen Portugal verstellen den Blick auf ein bekanntes Problem: Es fehlt am Tor-Riecher.
Phillipp Ochs erzielte gegen Portugal einen Dreierpack
Phillipp Ochs erzielte gegen Portugal einen Dreierpack
© Getty Images

Im ersten Spiel ein verhängnisvoller Handelfmeter. Im zweiten das unglückliche Aus. In beiden Partien eine Menge Chancen verballert.

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Der große EM-Titeltraum der deutschen U19-Junioren ist geplatzt. Unter Umständen, die deutschen Fußballfans bekannt vorkommen dürften.

Trainer Guido Streichsbier - der das Team erst im März von Marcus Sorg übernommen hatte - blickte nach dem K.o. lange ins Leere. Danach wies der hauptamtliche U18-Coach sein Team an, nach vorne zu blicken: "Die Jungs haben jetzt noch die Möglichkeit, sich für die U20-Weltmeisterschaft 2017 in Südkorea zu qualifizieren, und in einem Jahr sind sie in ihrer Entwicklung auch wieder weiter. Das muss einfach ihr Ziel ein", sagte der Coach nach dem ebenso spektakulären wie bitteren 3:4 (1:1) gegen Portugal.

Streichsbiers Mannschaft um den dreifachen Torschützen Philipp Ochs muss nun das letzte Gruppenspiel bei der Heim-EM gegen Österreich gewinnen, um nach dem vorzeitigen K.o. ihr Gesicht zu wahren. 

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Streichsbier fordert Nehmerqualitäten

Streichsbier forderte von seinen Spielern, "dass sie in einem Jahr an diese außergewöhnliche EM in der Heimat zurückdenken und dann ein erfolgreiches Turnier spielen". In Südkorea, bei der WM. 

Außergewöhnliche EM? Aus sportlicher Sicht misslang das Turnier den deutschen Junioren gründlich. In der Arena des Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach verlor der Weltmeister-Nachwuchs auch sein zweites Spiel und hat nun keine Chancen mehr auf das Halbfinale.

Um im nächsten Sommer nach Asien reisen zu dürfen, muss am Sonntag (19.30 Uhr) in Reutlingen ein Sieg gegen Österreich her. Nur dann stünde das DFB-Team am Donnerstag im Playoff-Spiel um die WM-Teilnahme gegen den Dritten der Gruppe B. "Da muss man dann auch Nehmerqualitäten zeigen. Das gehört zum Entwicklungsprozess dazu und das erwarte ich auch von ihnen", sagte Streichsbier mit Nachdruck.

Gegen Portugal fehlte seiner Mannschaft vor allem die Abgeklärtheit. Nach dem zwischenzeitlichen 2:2 durch Ochs rannte der zweimalige U19-Europameister ungestüm nach vorne und vernachlässigte die Defensive. "Da hätten wir die Formation besser halten müssen", sagte Marvin Mehlem vom Karlsruher SC.

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Top-Spieler fehlen

Zwar brach die DFB-Auswahl nach den 25 vergebenen Torchancen aus dem Eröffnungsspiel gegen Italien (0:1) den Torfluch, als Ochs die 1:0-Führung besorgte (12.).

Über die Sturmschwäche konnte Ochs' Dreierschlag aber nicht hinwegtäuschen: Die beiden weiteren Treffer des Angreifers (67., 90.+3) resultierten aus Foulelfmetern, die übrigen Chancen wurden meist fahrlässig vergeben. Hinzu kamen haarsträubende Fehler in der Abwehr.

"Letztes Jahr ist die Mannschaft mit Top-Spielern auch in der Vorrunde der EM ausgeschieden", sagte Streichsbier, "man kann darüber diskutieren, ob uns solche Spieler gefehlt haben." Im Vorjahr standen unter anderem noch EURO-Teilnehmer Leroy Sane und RB Leipzigs Neuzugang Timo Werner für die U19 auf dem Platz.

Auf vergleichbares Offensivpersonal konnte Streichsbier im aktuellen Jahrgang nicht zugreifen. "Wir wussten das von vornherein und haben die Strategie so gewählt, dass wir die Lasten auf mehrere Schultern verteilen", sagte der 46 Jahre alte Coach.

Die Schultern waren nicht stark genug.