Mit dieser Debatte hat Sandro Wagner eine Lawine ausgelöst. Der Stürmer von Darmstadt 98 findet: Profi-Fußballer verdienen teilweise zu wenig Geld.
"Fußballer verdienen lächerlich viel"
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Seine Thesen sind selbst unter Fußballern umstritten. Denn jetzt hat sich ein Berufskollege zu Wort gemeldet, der komplett andere Ansichten als Wagner vertritt.
Der spanische Nationalspieler Juan Mata findet: Profis leben "in einer Blase fernab vom echten Leben". Dem spanischen Fernsehsender Salvados sagte der Profi von Manchester United: "Mit Respekt vor dem Rest der Gesellschaft muss man eingestehen, dass wir im Vergleich lächerlich viel Geld verdienen. Es ist unermesslich."
Mata verdient bei ManUnited elf Millionen
Der 27-Jährige macht das, was Wagner nicht tat: Er zieht einen Vergleich zu anderen Berufsgruppen und Gehaltsklassen. "Die Welt des Profi-Fußballs als Maßstab verdiene ich ein normales Gehalt. Aber verglichen mit 99,9 Prozent der spanischen Gesellschaft und dem Rest der Welt ist es ein unanständiger Lohn", sagte Mata.
Der Mittelfeldspieler verdient bei Manchester United schätzungsweise elf Millionen Euro pro Jahr. Damit zählt er zu der Sorte Fußballern, von der Ökonom Henning Vöpel vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut sagt: "Top-Spieler haben Verhandlungsmacht, schöpfen Gewinne ab."
Und trotzdem hat Mata den Blick für die Realität nicht verloren. "Das echte Leben ist das, was meine Freunde leben. Sie müssen sich nach Arbeit umsehen, sich für Arbeitslosengeld registrieren lassen oder auswandern. Das ist normal - mein Leben als Fußballer ist nicht normal", sagte er bei Salvados.
"Würde Einbußen hinnehmen"
Seitenblicke, die man in diesen Tagen auch Sandro Wagner wünschen würde. Der Bundesliga-Profi hatte am Wochenende die Neid-Kultur in Deutschland angeprangert, die sich besonders gegen Fußballer richte.
"Jeder guckt einem auf die Finger - und das auch privat. Gemessen an all dem, was man aufgibt, finde ich, dass auch die Spieler bei Bayern zu wenig verdienen - selbst zwölf Millionen oder so", hatte Wagner gesagt.
Mata sieht das komplett anders. "Ich würde Einbußen im Gehalt ohne weiteres hinnehmen, wenn es weniger geschäftliche Einflüsse in den Sport geben würde", sagte der 27-Jährige.
Worte und Ansichten, die gegensätzlicher nicht sein könnten.