Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hat in einem Interview auf seinen legendären Ausraster gegen den SSC Neapel zurückgeblickt und das Geheimnis um seinen Platzverweis gelüftet.
Wahrheit über Klopps Neapel-Eklat
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Er habe zum 4. Offiziellen gesagt: "Wie viele Fehler dürft ihr denn eigentlich machen? Weil, wenn es 15 sind, dann habt ihr nur noch einen übrig", erzählte Klopp der Daily Mail.
Der heutige Trainer des FC Liverpool erinnert sich: "Zu dem Zeitpunkt, als ich das gesagt habe, hatte ich mich schon umgedreht und war auf dem Weg auf die Tribüne. Die hatten einfach keinen Sinn für Humor, sie waren nicht auf meiner Seite."
Klopp war im September 2013 beim Champions-League-Spiel gegen den SSC Neapel mit dem 4. Offiziellen aneinander geraten und auf die Tribünde verbannt worden.
"Ich bin schon ganz gut"
In Liverpool hat der emotionale Trainer in seinem ersten Jahr bereits Kultstatus erreicht - und fühlt sich selbst bei den "Reds" am richtigen Platz.
"Ich kann keine Tore schießen oder Paraden zeigen und ich sage auch nicht, dass ich der beste Trainer der Welt bin. Aber ich bin schon ganz gut und ich bin einer dieser Trainer, die etwas aufbauen wollen", sagte Klopp.
Was Liverpool jetzt brauche, sei Konstanz auf dem Trainerposten, berichtete der Coach: "Ohne der selbstbewussteste Mensch der Welt zu sein, denke ich doch, dass ich der Richtige für Liverpool bin."
Klopp verliebt in Liverpool
Seine Entscheidung habe er deshalb auch nie bereut. "Ich sage nicht, dass es keinen anderen Kandidaten gegeben hätte. Der Klub hätte jemand anderen bekommen, ich hätte einen anderen Job gefunden - vielleicht einen leichteren."
Trotzdem habe er nicht lange überlegen müssen. "Das war der einzige Klub, für den ich meine Auszeit unterbrochen hätte. Ich hatte genug Angebote, aber bis Liverpool kam, habe ich immer gesagt: 'Nein, nein, sorry, jetzt nicht...' Aber dann kam Liverpool", sagte Klopp.
Die "Reds" haben schnell einen besonderen Platz ins Klopps Herz erobert. "Ich weiß, wie das klingt und was die Leute jetzt sagen werden, aber ich habe mit verliebt", verriet er: "Ich habe mich schnell verantwortlich gefühlt. Liverpool ist für mich wie mein innerster Kreis - Familie und Freunde."
Erneute Kritik am Transfer-Wahnsinn
Klopp erneuerte außerdem seine Kritik am Hype um den Transfermarkt.
"Es geht nur noch um die nächste große Verpflichtung. Ich bleibe da lieber cool und halte mich von dieser bunten Welt rund um den Fußball fern. Ich bin kein Teil davon. Ich bin nicht dabei, ich mag das nicht", stellte der Liverpool-Trainer klar.
Es gebe viel spannendere Bereiche abseits des Fußballs, beharrte Klopp und betonte: "Ich werde dieses ganze Drumherum nie vermissen, wenn ich mal aufhöre."