Die Achtelfinalpartie im englischen League Cup zwischen West Ham United und dem FC Chelsea (2:1) ist von Fan-Ausschreitungen überschattet worden.
"Albtraum": Üble Randale in London
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Die "Hammers" hatten das Londoner Derby im Olympiastadion dank Treffern von Cheikhou Kouyate (11.) und Edimilson Fernandes (48.) früh entschieden, für Chelsea traf einzig Gary Cahill (90.+5).
Gegen Ende der Partie kippte die Stimmung im neuen Heimspielstadion von West Ham. Die Heimfans rissen Sitze aus ihren Halterungen und warfen sie in den Bereich der Gästefans.
Münzen und Sitzschalen geworfen
Polizisten mussten die nur wenige Meter voneinander entfernt sitzenden Anhänger zurückhalten, gegenseitig aufeinander loszugehen. Gästefans wurden von West-Ham-Chaoten sogar mit Münzen beworfen.
Eine davon landete offenbar auf dem Kopf eines Chelsea-Fans, der das Bild seines blutüberströmten Schädels umgehend bei Twitter postete.
Daraufhin eskalierte die Situation im Chelsea-Block, Anhänger der Blues warfen Plastikflaschen, Münzen und sogar Sitzschalen in den gegnerischen Block.
Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen und verhaftete sieben Fans.
"Absoluter Albtraum"
Ein Chelsea-Fan, der im Stadion anwesend war, berichtete der BBC: "Die Menge an Münzen, die geworfen wurde, Sitze, die geworfen wurden - es war ein absoluter Albtraum. Wenn sie dieses Stadion nicht schließen, wird dort noch jemand getötet."
West Ham war erst diese Saison vom altehrwürdigen Boleyn Ground in das Olympiastadion gezogen. Doch viele Fans des Klubs sind unzufrieden mit dem weitläufigen Rund.
Der Chelsea-Fan berichtete weiter: "Es war, als sei man wieder in den Siebziger Jahren."
In England gab es über Jahrzehnte ein Hooligan-Problem, das aber durch die Abschaffung von Stehplätzen weitestgehend in den Griff bekommen wurde.
West Hams Coach Slaven Bilic zeigte sich nach der Partie angesichts der Ausschreitungen bestürzt. "Das ist inakzeptabel. Wir als Verein sind komplett gegen dieses Verhalten."
Chaoten droht lebenslange Sperre
Auch Chelsea-Coach Antonio Conte bedauerte die Gewaltexzesse. "Ich muss ehrlich sein: Ich habe die Situation nicht gesehen, weil das Spiel gelaufen ist. Ich mag solche Aktionen nicht. Es ist wichtig, immer die richtige Atmosphäre zu sehen. In England sind wir das gewohnt. Dass die Situation eskaliert ist, tut mir leid."
In einer ersten Stellungnahme drohten die Verantwortlichen von West Ham mit lebenslangen Stadion-Sperren für die Chaoten.