Nach der Explosion im Fanblock während des Derby FC Turin - Juventus Turin ist der Kartenvorkauf für die Partie Sampdoria Genua- Juventus (Sa., ab 20.45 Uhr LIVESCORES) für 24 Stunden ausgesetzt worden. Der Verein reagierte damit auf eine Anordnung der örtlichen Verwaltung.
Kartenverkauf für Juve-Spiel gestoppt
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Während des Derbys waren zwei Geschosse im Fanblock des FC Turin explodiert. Mutmaßlich wurden die Sprengkörper aus dem nahen Juve-Block abgefeuert. Die beschädigten Sitze verletzten die umstehenden Fans. Elf Tifosi mussten behandelt werden, keiner davon wurde schwerer verletzt, wie jetzt italienische Medien berichteten.
Bereits vor der Partie hatte es einen Angriff auf Juves Mannschaftsbus gegeben, wobei eine Scheibe zerbrach. Spieler wurden nicht verletzt. "Una domenica bestiale" ("Ein bestialischer Sonntag"), schrieb die Gazzetta dello Sport.
"Hässliche Szenen"
"Es sind hässliche Sachen passiert, ich habe so etwas leider aber schon öfter gesehen, wenn Juventus spielt", sagt Emanuele Gamba dazu im Gespräch mit SPORT1.
Der Reporter der angesehenen Tageszeitung La Repubblica begleitet Juventus seit Jahren, war auch am Sonntag im Stadion vor Ort.
"Ich hatte keine Angst", beschreibt er, wie er die Szenen als Augenzeuge wahrnahm. "Quasi jede Woche verhängt das Sportgericht gegen die Vereine Geldstrafen wegen Feuerwerkskörpern. Leider passiert das seit Jahren."
Innenminister lobt die Polizei
Die neuerlichen Vorfälle haben jetzt aber die Öffentlichkeit aufgeschreckt, waren Topthema in vielen Zeitungen, auch Italiens Innenminister Angelino Alfano hat sich geäußert. "Kompliment an die Polizei, die diejenigen verhaftet hat, die den Bus angegriffen und Sprengkörper geworfen haben. Keine Milde für die Feinde des Sports. Die Randalierer wollen eine Leidenschaft zerstören", sagte der Minister.
Gamba glaubt indes nicht, dass das Sportgericht nun ein Geisterspiel gegen Juve verhängt. In diesem Fall könnte Juve die nahe Meisterschaft nicht gemeinsam mit seinem Anhang feiern.
"Vielleicht würde das aber einige Menschen aufwecken und nachdenken lassen", erklärt der Journalist.