Der überraschende Olympiasieg im Diskus und das anschließende Verhalten von Christoph Harting bei der Siegerehrung hatte in Deutschland für reichlich Diskussionen gesorgt.
Harting: War kaum Herr meiner Sinne
© Getty Images
Jetzt hat sich der 26-Jährige erstmals ausführlich über sein Verhalten geäußert. Die Bilder habe er sich nicht noch einmal angeschaut, aber die Diskussion darum verfolgt. "Zum Teil konnte ich sie gut nachvollziehen, weil Ungewohntes immer auf Kritik stößt", sagte Harting in einem Interview mit dem Fachportal leichtathletik.de.
"Gleichzeitig habe ich mich darüber gewundert, dass über die Art, wie ich mich gefreut habe, so viel gesprochen wurde. Ich kann mich auch nicht mehr an jede einzelne Situation erinnern. Mir war bewusst, dass ich in Rio Olympiasieger werden kann. Als es dann aber Realität wurde, war ich überwältigt, voller Gefühle, voller Glück und kaum Herr meiner Sinne. Ich denke, es gibt keine Vorschriften dafür, wie sich ein Mensch in einer solchen Situation zu freuen hat."
Weltrekord als Ziel
Harting strebt nach seinem überraschenden Triumph von Rio nun den Weltrekord an. "Schon vor meinem Olympiasieg habe ich mich mit dem Weltrekord auseinandergesetzt. Der Sieg in Rio gibt mir die Freiheit, mich auf dieses Ziel zu fokussieren", sagte Harting: "Das Training wird in den nächsten Jahren darauf ausgerichtet, Weltrekord zu werfen."
Der Weltrekord von Jürgen Schult liegt seit 1986 bei 74,08 m, geworfen in der Hochzeit des DDR-Staatsdopings. Hartings Bestleistung liegt seit seinem Goldwurf bei den Spielen von Brasilien bei 68,37 m, als er sich im letzten Versuch zum Nachfolger seines Bruders Robert Harting krönte.