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Leichtathletik-WM: Isaac Makwala winkt nach Aussperrung doch Medaille

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Leichtathletik-WM: Isaac Makwala winkt nach Aussperrung doch Medaille

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Nachzügler Makwala im Finale

Am Dienstag wurde Isaac Makwala wegen des Norovirus ein Start über 200 m untersagt. Einen Tag später bekommt er die zweite Chance - nun winkt eine Medaille.
Isaac Makwala aus Uganda bei der Leichtathletik-WM
Isaac Makwala aus Uganda bei der Leichtathletik-WM
© Getty Images

Nachdem das Norovirus ein Duell über 400 m verhindert hatte, kommt es nun doch noch zum mit Spannung erwarteten Showdown zwischen Isaac Makwala und Wayde van Niekerk - über die halbe Stadionrunde.

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Nach Ablauf seiner Quarantäne rannte Makwala dank einer Sonderregelung des Weltverbandes IAAF mit Wut im Bauch in 20,14 Sekunden ins Finale über 200 m (Donnerstag, 22.50 Uhr im LIVETICKER).

Dort darf der Sprinter aus Botswana dann endlich van Niekerk herausfordern, der Südafrikaner schaffte es offenbar noch müde von seinem Triumph über die doppelte Distanz einen Tag zuvor nur in 20,28 Sekunden über die Zeitregel in den Endlauf. Schnellster war der US-Amerikaner Isiah Young (20,12).

"Renne mit gebrochenem Herzen"

Den größten Applaus holte sich der tragische Makwala ab, trotzig und mit hochgerecktem Zeigefinger rannte der 30-Jährige ins Ziel. "Ich renne immer noch mit gebrochenem Herzen", sagte Makwala, der sich nur zweieinhalb Stunden zuvor überhaupt erst nachträglich für das Halbfinale qualifiziert hatte - alleine in einem "Extra-Vorlauf".

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Im Solo sprintete er unter tosendem Beifall und lautstarken Anfeuerungsrufen des Londoner Publikums zu einer Zeit von 20,20 Sekunden und machte hinterher auf der Bahn noch sieben Liegestützen - aus Trotz gegen die IAAF-Entscheidung vom Vortag.

Der Leichtathletik-Weltverband hatte dem Weltjahresbesten (19,77) das Rennen eingeräumt, nachdem Makwala zu den eigentlichen Vorläufen am Montag wegen der ansteckenden Magen-Darm-Erkrankung nicht zugelassen worden war. Titelverteidiger Usain Bolt (Jamaika) hatte auf einen Start verzichtet.

Am Dienstagabend hatte Makwala wegen des in London ausgebrochenen Norovirus das Finale über 400 m verpasst. Der 30-Jährige war trotz der verhängten Quarantäne zum Stadion gefahren und wollte unbedingt laufen, der Verband verweigerte ihm jedoch den Start - und Olympiasieger van Niekerk sicherte sich überlegen Gold.

Makwala spricht von Sabotage

Makwala beschwerte sich danach bitterlich über das Verhalten der IAAF und sprach von "Sabotage". Nun sagte er in der ARD: "Ich vergebe allen, die diese Entscheidung getroffen haben."

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Van Niekerk strebt an der Themse weiter das Double an - Doppel-Gold über 200 und 400 m bei einer WM hatte zuletzt Michael Johnson (USA) 1995 gewonnen. "Es ist leichter gesagt als getan", sagte van Niekerk über die Mission. Sollte sie gelingen, könnte er als Nachfolger von Bolt zum neuen Superstar der Leichtathletik aufsteigen.

Auch der Jamaikaner glaubt daran, dass van Niekerk seine Rolle in Zukunft übernehmen könnte.

"Er hat gezeigt, dass er bereit ist für die Herausforderung", sagte Bolt, der nach London seine Karriere beenden wird. Van Niekerk sei "bereit, zuzuhören und zu lernen. Wenn er so weitermacht, wird er die Leichtathletik übernehmen."

Van Niekerk, vom Typ her sehr zurückhaltend und eigentlich ein Anti-Bolt, ist der erste Athlet der Geschichte, der die 100 m unter zehn, die 200 m unter 20 und die 400 m unter 44 Sekunden gelaufen ist.