In Deutschland ist er der womöglich beliebteste Wrestling-Star aller Zeiten, auch in Amerika hat das Wort von Bret Hart bis heute Gewicht.
Bret Hart kritisiert WWE wegen Reigns
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Nun setzt das Hall-of-Fame-Mitglied dieses Gewicht ein, um die WWE auf einige Dinge hinzuweisen, die aus seiner Sicht schief laufen.
In einem Interview mit Sports Illustrated setzt sich der "Hitman" unter anderem kritisch damit auseinander, wie die Liga die Karriere ihrer größten Zukunftshoffnung handhabt: Roman Reigns.
Hart mahnt zu weniger Eile mit Reigns
Seit einiger Zeit versucht die Liga Reigns als Publikumsliebling und Zugpferd aufzubauen, kassiert dafür aber teils heftige Gegenreaktionen kritischer Fans.
Aus Harts Sicht liegt das daran, dass die WWE Reigns' Push nach oben übers Knie bricht.
"Sein Charakter funktionierte gut", findet Hart: "Aber dann haben sie seinen ihn übereilt zum Publikumsliebling gemacht, haben ihn den Leuten reingestopft – und die haben ihn abgelehnt." Der frühere Champion versteht die Eile nicht: "Reigns hat schlechte Karten. Es hat nichts mit seiner Qualität im Ring zu tun. Er ist ein wirklich guter Arbeiter, hat einen richtig guten Stil. Er müsste einfach er selber sein."
Ein Ex-Champion als warnendes Beispiel
Hart erinnert die Entwicklung an den letztlich missglückten Versuch, aus seinem Weggefährten Kevin Nash (Diesel) einen absoluten Star zu machen. Auch damals - 1994/95 - hätte die frühere WWF alles mit ihrem damaligen Champion übereilt.
Als positives Gegenbeispiel nennt Hart die Karriere von "Stone Cold" Steve Austin einige Jahre darauf: WWE-Boss Vince McMahon habe ihn früh vom bösen Heel zum guten Babyface machen wollen. "Steve hat das verhindert. Er hat gesagt: 'Lass mich erst noch besser ankommen.' Es hat sich ausgezahlt."
Austin wurde der prägende Star seiner Zeit.
Story um Flairs toten Sohn "absolut falsch"
Hart kritisiert die WWE auch für ihre Story um den verstorbenen Sohn von Ric Flair am vergangenen Montag.
"Das war wirklich unsensibel gegenüber Ric und seiner Familie", meinte Hart zum Segment, in dem Flairs Tochter Charlotte das Schicksal ihres Bruders Reid erwähnte - worauf ihre Gegnerin Paige ihn beleidigte: "Das war absolut falsch."
Hart selbst hatte lange Zeit eine gestörte Beziehung zur WWE: Einerseits, weil sie 1997 in seinem letzten Kampf die Absprache brach - der Montreal Screwjob - und weil er sie für den Todessturz seines Bruders Owen zwei Jahre später verantwortlich machte.
Inzwischen hat sich das Verhältnis deutlich verbessert, Hart absolvierte in den vergangenen Jahren wieder viele Auftritte für die WWE. Ein kritischer Begleiter ist der 58-Jährige geblieben.