Home>Sportmix>

Hacker-Angriff der Fancy Bears trifft Timo Boll und Steffen Deibler

Sportmix>

Hacker-Angriff der Fancy Bears trifft Timo Boll und Steffen Deibler

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Boll von Hacker-Angriff betroffen

Die russischen Cyber-Piraten Fancy Bears veröffentlichen ein fünftes Paket mit medizinischen Daten. Neben Timo Boll taucht auch ein deutscher Schwimmer auf der Liste auf.
Table Tennis - Olympics: Day 3
Table Tennis - Olympics: Day 3
© Getty Images

Der deutsche Olympia-Fahnenträger Timo Boll und Schwimmer Steffen Deibler gehören zur neuesten Gruppe von Sportlern, über die die Hacker von Fancy Bears medizinische Details veröffentlicht hat.

{ "placeholderType": "MREC" }

Die mutmaßlich russischen Cyber-Piraten posteten auf ihrer Website am Freitag in einem fünften Paket 41 weitere Namen von Athleten, die aufgrund von Ausnahmegenehmigungen (TUE) eigentlich auf der Dopingliste stehende Medikamente legal eingenommen haben. Damit stieg die Zahl der Fancy-Bears-Opfer auf 107.

Tischtennis-Star Boll nahm demnach 2012 einen Entzündungshemmer. Deibler war zwischen 2009 und 2013 auf Asthmamittel angewiesen.

Auch Cancellara auf der Liste

Die Zahl der deutschen Sportler, deren Dateien in den Datenbanken der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gehackt wurden, stieg damit auf neun. Neben Boll waren die Leichtathleten Robert Harting und Christina Obergföll die bekanntesten Sportler.

{ "placeholderType": "MREC" }

Berühmtester Name auf der am Freitag veröffentlichten Liste ist der von Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara (Radsport/Schweiz).

Sein Team Trek-Segafredo reagierte am Abend und bestätigte, dass Cancellara im Zeitraum zwischen dem 17. August 2011 und dem 18. Mai 2013 TUEs (Therapeutic Use Exemptions) wegen starker allergischer Reaktionen auf Bienenstiche erhalten hatte. In dem Statement hieß es weiter: "Das Vorgehen, um die Behandlung bei den Behörden zu dokumentieren, war korrekt."

Die Hackergruppe sorgt seit Wochen mit ihren Veröffentlichungen für Aufregung. Ihr Credo, die von ihnen aufgeführten Sportler seien Dopingsünder ("Hier ist der nächste Schwung dopender Athleten"), entspricht zwar nicht den Tatsachen.

Sportler rechtfertigen sich

Dennoch forcieren die Cyber-Piraten die Diskussion über die TUEs (Therapeutic Use Exemptions). Zahlreiche der aufgeführten Sportler, darunter Superstars wie Rafael Nadal (Tennis), Mo Farrah (Leichtathletik), Simone Biles (Kunstturnen) oder Serena Williams (Tennis), fühlten sich zu öffentlichen Rechtfertigungen genötigt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Nadal sagte: "Das sind keine Nachrichten, das ist Hetze. Wenn man nach der Erlaubnis fragt, um etwas aus therapeutischen Gründen zu nehmen, und sie es einem geben, tut man nichts Verbotenes." Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bestätigte dem SID, dass nur ein Teilnehmer aus dem 423-köpfigen Olympiateam während der Spiele in Rio eine TUE benötigt hat.