Mick Schumacher strahlte über das ganze Gesicht.
Mit Vollgas und voller Konzentration
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Die Freude über eine starke Vorstellung war dem 16-Jährigen deutlich anzusehen. Auf dem Podium präsentierte er stolz seinen Pokal, hob den Daumen und grinste breit.
Er wusste natürlich, dass er ein beeindruckendes Rennen gezeigt hatte. Schumacher hatte geliefert, die jüngsten Eindrücke, dass er in den vergangenen Wochen und Monaten wichtige Schritte nach vorne gemacht hat, nachhaltig bestätigt. (Die ADAC Formel 4 bis 2017 auf SPORT1)
Schumacher "einfach glücklich"
"Wir hatten Speed und sehr gute Zweikämpfe. Ich bin einfach glücklich im Moment", sagte Schumacher bei SPORT1nach seinem vierten Platz im ersten Lauf des siebten Rennwochenendes in Oschersleben.
Also dort, wo er beim Saisonauftakt auch seinen ersten Sieg gefeiert hatte. Und als bester Rookie durfte er traditionell ebenfalls auf das Podium.
"Ich mag die Strecke, sie ist sehr technisch. Sie scheint mir zu liegen", sagte der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher.
SMS an Mutter Corinna
Und Schumacher Junior grinste immer noch, als er in das Fahrerlager zurückkehrte. Während er in der Teamhospitality verschwand, tippte sein Chef gerade eine SMS an Schumachers Mutter Corinna.
"Ich habe ihr geschrieben, wie stolz ich auf ihn bin", sagte Frits van Amersfoort. Auch er grinste breit. Auch ihm war die Freude, der Stolz auf seinen berühmtesten Schützling anzusehen.
Schumacher hatte in dem Rennen sein großes Potenzial angedeutet, fuhr mit offenem Visier und vollem Risiko, wollte es wissen, ging in vielen Situationen bis ans Limit und teilweise sogar darüber hinaus. Drei Kontrahenten hatte er sich während des Laufs geschnappt, sich beispielsweise Tim Zimmermann zunächst in Ruhe zurechtgelegt (Das Rennen zum Nachlesen im TICKER).
Gekonnte Überholmanöver
Wenig später hatte er auch Michael Waldherr gekonnt ausgebremst. Schumacher fuhr Zick-Zack, wechselte die Linien, war im Angriffsmodus. Für Platz drei reichte es dann nicht mehr, obwohl Schumacher auch Robert Shwartzman bis zum Ende des Rennens unter Druck setzte. Letztendlich fehlten auf den Russen nur 0,4 Sekunden.
"Der Mick ist mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren. Es sah ganz geil aus, da macht es Spaß, zuzugucken. Und das hier in Oschersleben, wo es normalerweise nur eine Parade ist", sagte van Amersfoort. In der Tat ist die Strecke nicht für viele Überholmanöver bekannt. Umso bemerkenswerter, mit welcher Selbstverständlichkeit Schumacher durch das Feld gepflügt ist.
"Sein Selbstbewusstsein ist während seiner Fahrt fast in die Boxengasse hereingekommen", sagte van Amersfoort.
Den Weg nach oben wieder gefunden
Wo das Selbstvertrauen herkommt? Viele Gespräche und ein Naturell, das seinem Vater nicht unähnlich ist. "Wir haben seit dem Nürburgring viel geredet und getestet und den Weg nach oben wieder gefunden. Der Mick ist ein talentierter Junge", sagte van Amersfoort.
In der für Schumacher besonders wichtigen Rookiewertung bleibt er Dritter, konnte aber den Rückstand auf den Führenden David Beckmann und den Zweiten Mike Ortmann verkürzen. In der Gesamtwertung verbesserte er sich auf Platz elf.
Für Schumacher bleiben nun noch zwei weitere Möglichkeiten, noch mehr Punkte zu sammeln. Im zweiten Rennen des Wochenendes am Sonntagmorgen (09.45 Uhr, LIVE auf SPORT1+ und im LIVESTREAM) startet Schumacher von Platz sechs.
"Er lässt es hoffentlich brennen"
Da für das dritte Rennen das Ergebnis des ersten Laufs in umgekehrter Reihenfolge als Startaufstellung genutzt wird, startet er am Sonntag (16.45 Uhr, LIVE auf SPORT1 und im LIVESTREAM) durch seinen vierten Platz von Rang sieben. "Er lässt es hoffentlich brennen", sagte van Amersfoort.
Wie Schumacher selbst die Saisonrennen 20 und 21 angeht? "Volle Konzentration, einfach Vollgas", sagte er. Und natürlich grinste er dabei.