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Die Folgen eines Besitzerwechsels für die Formel 1

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Die Folgen eines Besitzerwechsels für die Formel 1

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Zwischen Wüstenshow und Bullenparty

Der Verkauf der Formel 1 steht bevor. SPORT1 zeigt, wie sich die Königsklasse unter drei möglichen Besitzern verändern würde, welche Motive und Probleme bestehen.
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© dpa Picture Alliance
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Die Formel 1 ist ein milliardenschweres Spektakel geworden.

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Wenn sich unerschrockene Piloten in ihren hypermodernen PS-Monstern vor glitzernden Fassaden Rad an Rad duellieren, ist das nicht nur Sport, sondern vor allem auch das große Business.

Deshalb hat diese kurze Äußerung von Bernie Ecclestone während einer Telefonkonferenz beim Sport-Wirtschaftsgipfel Camp Beckenbauer auch so eine große Sprengkraft.

"Wir werden in Kürze einen neuen Eigentümer haben, noch dieses Jahr. Im Moment gibt es drei interessierte Parteien. Und ich wäre überrascht, wenn nicht einer davon in Kürze einsteigen würde", ließ der 84-jährige Veranstalter der Rennserie verlauten.

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Da Ecclestone aber die Namen der Bewerber nicht öffentlich preisgeben wollte, sprießen seitdem die Spekulationen ins Kraut. SPORT1 zeigt, um welche Firmen es sich wohl handelt, und beschreibt die unterschiedlichen Zukunftsszenarien für die Formel 1.

  • Qatar Sports Investment und RSE Ventures:

Das Konsortium aus katarischer Investorengruppe und der Firma von US-Immobilien-Tycoon Stephen Ross gilt als Favorit im Rennen um die Anteile von CVC Capital Partners, dem bisherigen Hauptaktionär der Formel 1. Der Kaufbetrag von geschätzten sieben Milliarden Euro wäre von beiden Seiten ohne große Probleme zu stemmen.

Mit Spannung zu erwarten wäre, welche Folgen der Besitzerwechsel für die Rennserie hätte. Als sicher gilt, dass mit den Kataris an der Spitze über kurz oder lang ein weiterer Grand Prix im Nahen Osten installiert wird - in Katar. Bislang stehen mit Bahrain und Abu Dhabi schon zwei Wüstenrennen auf dem Programm.

Mit Ross, dem das NFL-Team Miami Dolphins gehört, würde sich die Formel 1 noch weiter dem US-amerikanischen Markt öffnen. Mit dem Rennen in Austin und dem neuen Team Haas F1 hat die Serie bereits jetzt in den USA Fuß gefasst. Der nächste logische Schritt wäre der Einsatz eines amerikanischen Piloten.

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  • Red Bull:

Auch das Imperium von Dietrich Mateschitz wird immer wieder als möglicher Übernahmekandidat gehandelt. Für den Brause-Milliardär wäre die Königsklasse des Motorsports die ideale Werbefläche für seine blau-silbernen Dosen. 

Unter Red Bull, das sich mit seinen ausgefallenen, temporeichen und waghalsigen Sportevents vor allem an die Jugend wendet, würde sich auch das Image der Formel 1 ändern. Vom elitären, teils steifen Zirkel älterer Herren hin zum bunten, flippigen Event, das auch in Sachen Medien und Kommunikation mit der Zeit geht.

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Doch so einfach wäre der Einstieg nicht. Erstens wäre der Kaufpreis für Mateschitz, dessen Privatvermögen auf elf Milliarden Euro geschätzt wird, nicht so leicht zu verkraften wie für das US-katarische Konsortium. Und zweitens müsste er sich von seinen zwei Rennställen Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso trennen, um Interessenkonflikte zu vermeiden.

Doch nach der Trennung von Renault müssten die beiden Rennställe nicht nur neue Besitzer, sondern gleichzeitig auch noch neue Motorenpartner finden. Danach sieht es derzeit nicht aus.

  • Liberty Media und Discovery Communications:

Über einen Einstieg des amerikanischen Medienmoguls John Malone ist bereits im vergangenen Jahr spekuliert worden.

Der englische Telegraph hatte damals von einem Angebot über knapp neun Milliarden Euro für 49 Prozent der Anteile berichtet. Das sind mehr als die 35 Prozent, die CVC derzeit an der Formel 1 hält.

Durch Ecclestones Äußerungen wird auch dieses Szenario wieder aktuell. Malone ist nicht der Boss von Liberty Media und Geschäftsführer der Discovery Holding. Damit kontrolliert er den weltweiten Kabel-TV-Markt. Erst vor einigen Wochen hatte das Unternehmen für Schlagzeilen gesorgt, als es für Europa die Rechte an den Olympischen Spielen 2018 bis 2024 kaufte.

Für den TV-Giganten hat das Bemühen um die Formel 1 vor allem wettbewerbliche Gründe. Ziel ist es, die Fernsehrechte neu zu vergeben und damit den großen Rivalen Rupert Murdoch zu schwächen. Der Medien-Unternehmer ist mit seiner News Corporation an der Sendergruppe BSkyB beteiligt, die wiederum derzeit die Rechte an den Formel-1-Übertagungen hält.

Allerdings könnte diese Verkaufsoption am Veto der Politik scheitern. Die Europäische Kommission dürfte schwer davon zu überzeugen sein, dass die Beteiligung eines Medienunternehmens in dieser Größenordnung an der Formel 1 nicht gegen europäisches Recht verstößt.