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GP von Le Mans: Stefan Bradl kritisiert sein Team scharf nach Sturz

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GP von Le Mans: Stefan Bradl kritisiert sein Team scharf nach Sturz

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Bradl kritisiert eigenes Team

Stefan Bradl verliert die Geduld. Beim MotoGP-Rennen in Le Mans holte der 25-Jährige wegen anhaltender technischer Probleme zum Rundumschlag aus und kritisiert sein Team scharf.
Stefan Bradl
Stefan Bradl
© Getty Images

Das Maß ist voll. Stefan Bradl stinkt es, hinterherzufahren.

"Ich lass mir das nicht mehr lange gefallen", drohte der MotoGP-Pilot in Le Mans vor laufender Eurosport-Kamera und redete schonungslos Klartext.

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Wegen der anhaltenden Probleme mit seiner Forward-Yamaha hält sich der 25-Jährige derzeit nicht für konkurrenzfähig.

Einen Punkt hat Bradl nach fünf Saisonrennen auf dem Konto. Auch beim Großen Preis von Frankreich ging er leer aus, nach einem Sturz in der zweiten Runde.

Schlimmer als der Ausfall sind aber die anhaltenden Schwierigkeiten mit der Technik. Bradl will nicht länger tatenlos dabei zusehen, wie ihm Defekte frühzeitig das ganze Jahr ruinieren.

"Ich bin absolut unzufrieden mit dem, was ich da fahre", motzte der Zahlinger, "die Elektronik funktioniert einfach absolut nicht." Vor allem die Traktionskontrolle sei keine Hilfe, sondern eine Gefahr.

"Wenn ein Sensor ausfällt, mir das nicht mal angezeigt wird, und ich dann wirklich derb auf die Schnauze fall, das kann vielleicht vor zehn Jahren passieren, aber nicht 2015."

Den Leidtragenden stört besonders der Umgang mit den Rückschlägen. "Keiner weiß, woran es liegt. Das ist schon langsam eine Lachnummer.

Wenn dann keine Entschuldigung kommt und es heißt, 'das ist noch nie passiert', dann fühle ich mich angelogen und verarscht", so Bradl.

Lange hatte der beste deutsche Pilot stillgehalten, stattdessen preschte Vater Helmut (53) vor. Der fünfmalige Grand-Prix-Sieger sprach in Le Mans von einem Desaster.

"Es gibt schon Defizite hier im Team und da muss man jetzt mal schauen, ob man denen nicht ein bisschen auf die Füße treten kann", meinte Bradl senior. Die Elektronik sei "eine Riesenkacke".

Und der Sohn legte nach. "Mich kotzt es an, dass ich das Ganze einstecken muss", beschwerte sich Stefan Bradl: "Ich kann schon einstecken. Aber irgendwann reicht's auch."

Bradl, Moto2-Weltmeister von 2011 und längst in der Königsklasse etabliert, war nach der vergangenen Saison und drei Jahren beim Honda-Satellitenteam LCR zu Forward Racing gewechselt.

Das Material ist schlechter, deshalb war es das Ziel, wie sein spanischer Vorgänger Aleix Espargaro bester Pilot der drittklassigen Open-Kategorie zu werden.

Es sieht nicht danach aus, dass das klappen wird. Was Bradl bei allen Widrigkeiten aber zu denken geben muss, ist die Tatsache, dass sein Teamkollege vor ihm liegt.

Loris Baz, MotoGP-Neuling aus Frankreich, ist mit sechs WM-Punkten 17. Beim Heimrennen in Le Mans wurde er Zwölfter.

Bradl war Elfter, als er zu Fall kam. "Bei mir hat die Bremsbalance vorne nicht gepasst. Ich bin klassisch weggerutscht. Es ist schade, wir waren in einer guten Position", sagte der Bayer.

In zwei Wochen geht es in Mugello/Italien weiter, an den Ansprüchen hat sich nichts geändert. "Ich bin dann zufrieden, wenn ich bester Open-Pilot bin und wir satt in den Punkten sind."