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Die endgültige Bestätigung für Hamilton - Mercedes erreicht Tiefpunkt in Melbourne

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Die endgültige Bestätigung für Hamilton - Mercedes erreicht Tiefpunkt in Melbourne

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Endgültige Bestätigung für Hamilton

Mercedes kommt einfach nicht mehr in Schwung: In Australien bremsen der Motor und Fernando Alonso die Ex-Weltmeister ein. Für Lewis Hamilton dürfte das Wochenende die endgültige Bestätigung für seine Entscheidung gewesen sein.
Albtraum-Rennen für Lewis Hamilton sowie Max Verstappen - und ein heftiger Unfall von George Russell. Beim Großen Preis von Australien ging es rund. Am Ende jubelt die Scuderia.
Bianca Garloff
Bianca Garloff

Ein siebter Platz ist nicht gerade das, was Mercedes als eigenen Anspruch bezeichnen würde. Aber diesen siebten Platz hätten Mercedes und George Russell gerne aus Melbourne mit zurück nach Europa genommen.

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Doch Fernando Alonso hatte etwas dagegen. Der Aston Martin-Star verteidigte seinen sechsten Platz eine Runde vor Schluss - sagen wir mal - anders als in den Umläufen zuvor. Der Brite war so überrascht, dass er die Kontrolle über seinen Silberpfeil verlor, von der Strecke abkam und infolge des Mauerkusses in Schlagseite auf der Piste landete.

Russell blieb unverletzt und hatte auch seine Emotionen anschließend im Griff: „Ich bin abgeflogen, das ist meine Schuld. Aber vor der Kurve ist er (Alonso) plötzlich ganz schnell auf mich zugekommen“, schildert er den Vorfall aus seiner Sicht. „Er hat 100 Meter vor der Kurve gebremst und dann noch mal. Ich will ihn nicht beschuldigen, aber ich war viele Runden hinter ihm und plötzlich ist er sehr langsam geworden, das hat mich überrascht.“

Allein: Alonso hatte naturgemäß eine Erklärung für sein unvorhersehbares Manöver parat: „In den letzten 15 Runden hatte ich ein paar Probleme mit der Batterie. Klar wusste ich, dass er näher kommt, aber wie gesagt, aber ich habe einfach versucht, meine Pace zu managen und mich nach vorne konzentriert, nicht nach hinten.“

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Alonso bekommt 20 Strafsekunden

In solchen Fällen haben die Rennkommissare das letzte Wort. Und sie geben Alonso die Schuld an Russells Unfall. Der Spanier bekommt 20 Strafsekunden (Platz acht) und drei Strafpunkte, weil er etwa 100 Meter früher vom Gaspedal gegangen ist als in allen Rennrunden zuvor und dort auch schon einen Gang zurückgeschaltet hat. Dann hat er wieder beschleunigt und hochgeschaltet, um am echten Bremspunkt erneut zu verzögern.

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Weil Stewards Alonso damit keine Absicht unterstellen wollen oder nachweisen können, erklären sie ihr Urteil ausführlich: „Sollte Alonso das Recht haben, einen anderen Ansatz für die Kurve zu wählen? - Ja. Sollte Alonso für die Verwirbelungen verantwortlich sein, die letztlich den Unfall verursacht hat? - Nein.“

Und weiter: „Hat er sich jedoch entschieden, etwas zu tun, das - mit welcher Absicht auch immer - außergewöhnlich war, d.h. das Liften, Bremsen, Herunterschalten und all die anderen Elemente des Manövers über 100 m früher als zuvor und viel früher, als es nötig gewesen wäre, um einfach früher für die Kurve zu bremsen? - Ja, nach seiner eigenen Schilderung des Vorfalls hat er das getan, und nach Meinung der Stewards ist er durch diese Dinge in einer Weise gefahren, die angesichts der sehr hohen Geschwindigkeit an dieser Stelle der Strecke zumindest potenziell gefährlich war.“

Während die Renn-Richter sich also nicht an Spekulationen über den Grund für Alonsos Manöver beteiligen wollen, ist für Beobachter wie Sky-Experte Timo Glock klar: „Fernando Alonso packt die Ellenbogen immer aus. Ich glaube, er wusste, was er da macht.“

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Mercedes reist ohne Punkte ab

Allein: Aus Mercedes-Sicht ist das nur ein geringer Trost. Denn nach Russells Crash verlassen die Dauersieger von einst Melbourne ohne zählbares Ergebnis. Auch sein Teamkollege Lewis Hamilton sah die Zielflagge nicht. In Runde 17 verabschiedet sich sein Mercedes-Motor – Hamilton rollt aus und gibt sich bei den TV-Interviews einsilbig: „Ich habe es einfach genossen, in Australien zu sein. Ich denke, wir werden uns verbessern. Auch wenn das schwierig wird.“

Für den siebenmaligen Weltmeister ist der Australien-GP mit dem Ferrari-Sieg und der Mercedes-Total-Niederlage die endgültige Bestätigung dafür, dass sein Wechsel in den roten Renner 2025 richtig ist. Solange übt er sich in Durchhalteparolen: „Es ist hart, dass wir im Moment nicht so konkurrenzfähig sind, wie wir es gerne wären, aber wir werden weiter hart arbeiten. Darauf konzentriere ich mich mit dem Team. Kurzfristig werden wir es wohl immer noch schwer haben, weiter oben mitzumischen, aber wir werden sehen, was wir mittelfristig erreichen können.“

Ein verbaler Schlussstrich unter ein Wochenende, das für den ehemals so erfolgsverwöhnten Teamchef Toto Wolff eine Qual gewesen sein muss.

„Wir werden die Power Unit zurück nach Brixworth schicken und untersuchen, was die Ursache für den Ausfall war“, erklärt der Wiener und erlaubt einen Blick in sein Seelenleben: „Niemand hat ein gutes Gefühl bei der Beurteilung unserer momentanen Situation, aber wir konzentrieren uns darauf, das Ruder herumzureißen. Das ist eine bittere Pille, aber wir werden ruhig und gelassen bleiben. Wir haben bei anderen gesehen, dass sich die Dinge schnell ändern können, wenn man es richtig hinbekommt.“

Das habe sich nun auch Mercedes vorgenommen. Bleibt die Frage, ob die Diva namens W15 oder ein Raubein namens Fernando Alonso auch in Zukunft wieder etwas dagegen haben.