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Formel 1: Red-Bull-Motor? Mercedes lästert: „Wie der Mount Everest!“

Red-Bull-Motor? „Wie Mount Everest“

Mercedes-Boss Toto Wolff hält einen eigenen konkurrenzfähigen Motor bei Red Bull in der kommenden Saison für eine kaum lösbare Aufgabe: „Das ist der Mount Everest“.
Toto Wolff ist Teamchef bei Mercedes
Toto Wolff ist Teamchef bei Mercedes
© IMAGO/Marco Canoniero
Mercedes-Boss Toto Wolff hält einen eigenen konkurrenzfähigen Motor bei Red Bull in der kommenden Saison für eine kaum lösbare Aufgabe: „Das ist der Mount Everest“.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erwartet für Red Bulls ersten eigenen Formel-1-Antrieb ab 2026 eine Mammutaufgabe. „Das ist wie der Mount Everest“, sagte der Österreicher beim Grand Prix der Niederlande zu ausgewählten Medien.

Während Mercedes, Ferrari oder Renault ihre Aggregate über Jahrzehnte entwickelt hätten, beginne Red Bull Powertrains quasi bei null - trotz der technischen Partnerschaft mit Ford.

Mercedes will Red Bull nicht unterschätzen

Wolff warnt jedoch davor, das Projekt vorschnell abzuschreiben. „In diesem Sport darf man niemanden unterschätzen, der das Feuer hat, etwas von Grund auf aufzubauen“, betonte er.

Neue Ideen und unkonventionelle Ansätze könnten überraschen. Genau das hat Red Bull in der Vergangenheit vorgemacht: Als das Team das Jaguar-Werk übernahm, belächelten viele den Vorstoß des Energy-Drink-Herstellers - heute ist Red Bull sechsmaliger Konstrukteursweltmeister.

Regelrevolution 2026: Mehr E-Power in der Formel 1

Die Motorenformel ab 2026 streicht die kostspielige MGU-H und legt den Fokus auf die MGU-K, die dann rund die Hälfte der Gesamtsystemleistung liefern soll. Audi steigt ebenso wie Red Bull als neuer Hersteller ein, die etablierten Werke rüsten auf.

Ziel der FIA ist es, extreme Leistungsunterschiede wie in den Jahren 2014 bis 2017 zu vermeiden, als Mercedes das Feld dominierte und Honda lange hinterherfuhr.

Hilfe für Teams mit schwächeren Motoren?

Um ein ähnliches Szenario zu verhindern, greift die FIA zu einem neuen Instrument namens ADUO - Additional Development and Upgrade Opportunities.

Nach den ersten fünf Grands Prix 2026 vergleicht der Automobil-Weltverband die Motorleistung aller Hersteller. Liegt ein Aggregat mehr als drei Prozent hinter dem Klassenbesten, erhält der betroffene Hersteller zusätzliche Prüfstandszeiten, Budget-Spielraum und darf seine Homologation nachjustieren. Wolff: „Man kann sich herausarbeiten, aber das passiert nicht über Nacht und auch nicht in einer Saison.“

Red Bull mindestens zu Beginn im Nachteil

Die meisten Beobachter erwarten, dass Red Bulls Debüt-Antrieb anfangs nicht auf Augenhöhe mit Mercedes, Ferrari oder den Audi-Einheiten liegt. Wolff sieht dennoch eine Chance auf einen Überraschungserfolg: „Vielleicht fliegt das Projekt aus irgendeinem Grund - und wir reden in fünf Jahren ganz anders darüber.“

Allerdings sei die heutige Hybridtechnologie weitaus komplizierter als frühere V8-Motoren, betont der 52-Jährige. Sollten künftige Regeln wieder auf konventionellere Einheiten setzen, könnte der Einstieg für Neueinsteiger leichter werden.