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Formel 1: Überraschendes Lob für Red Bulls Sorgenkind

Lob für Red Bulls Sorgenkind

Yuki Tsunoda glänzt in Baku mit Platz sechs. Teamchef Laurent Mekies lobt seinen Einsatz und verschiebt Red Bulls Fahrerentscheidung.
Max Verstappen triumphiert beim Großen Preis von Aserbaidschan in Baku. McLaren erlebt hingegen eine herbe Enttäuschung inklusive eines Crashs des WM-Führenden Oscar Piastri. Bei Ferrari sorgt eine ignorierte Stallorder für Aufsehen.
Yuki Tsunoda glänzt in Baku mit Platz sechs. Teamchef Laurent Mekies lobt seinen Einsatz und verschiebt Red Bulls Fahrerentscheidung.

Yuki Tsunoda hat in Baku eindrucksvoll demonstriert, weshalb Red Bull seine Fahrerfrage für 2026 nicht überstürzen sollte. Der Japaner stellte seinen RB21 auf Startplatz sechs und brachte diese Position anschließend sicher ins Ziel - sein bislang bestes Resultat im Mutterteam.

Entscheidender Faktor: Er durfte erstmals mit dem neuesten Unterboden fahren, der zuvor nur am Auto von Max Verstappen montiert war. Zwar fehlten dem 25-Jährigen sowohl im Qualifying als auch im Rennen weiterhin mehrere Zehntel auf den Weltmeister, doch für Teamchef Laurent Mekies lieferte das Wochenende „die saubere Stichprobe, die wir gebraucht haben“.

Hadjar gilt als möglicher Ersatz

„Es ist schön, dass Yuki dranbleibt“, erklärte der Franzose. „Deshalb sind wir entspannt. Warum sollten wir uns hetzen? Geschwindigkeit verschwindet nicht, Fahrer entwickeln sich.“ Tsunodas Auftritt habe gezeigt, wie sehr Selbstvertrauen im Formel-1-Geschäft zähle: „Sein Vertrauen war hoch, und er hat sehr, sehr stark abgeliefert.“ Die Entscheidung über das Vier-Auto-Line-up von Red Bull und den Racing Bulls fällt laut Mekies erst nach dem Großen Preis von Mexiko Ende Oktober.

Fest steht lediglich, dass Rookie Isack Hadjar weiterhin als aussichtsreichster Kandidat für den Aufstieg ins A-Team gilt. Doch auch hier mahnt Mekies zur Ruhe: „Wir haben noch einige Rennen. Wir werden nicht bis Abu Dhabi warten, aber wir haben Zeit.“

Extra-Schichten im Simulator zahlen sich aus

Den Grundstein für seinen Formanstieg legte Tsunoda im Simulator. „Er arbeitet extrem hart, hat nie nachgelassen“, betonte Mekies. Nach einem schwierigen Ungarn-Wochenende sei Tsunoda „am nächsten Tag wieder im Simulator gewesen“. Auch an rennfreien Wochenenden sei er entweder im Werk oder auf der Kartbahn, um an Details zu feilen.

Mekies wertet den Auftritt in Aserbaidschan als Wendepunkt: „Das war sein bestes Rennen mit uns in diesem Jahr.“ Für Tsunoda bedeutet Platz sechs mehr als nur Punkte - er verschafft ihm Zeit, seinen Anspruch auf ein Cockpit in der kommenden Motorengeneration zu untermauern. Während Verstappen weiter den Maßstab setzt, hat sich sein Teamkollege mit harter Arbeit zurück ins Rampenlicht gefahren.