George Russell fährt auch in der kommenden Formel-1-Saison für Mercedes, doch beim Anschlussvertrag ab 2026 feilscht der Brite noch um Details. Es geht nicht nur um ein paar Millionen mehr, sondern um das richtige Gleichgewicht zwischen Leistung und Vermarktung - ein Thema, das inzwischen alle Top-Piloten beschäftigt.
Formel 1: Vertragspoker mit Mercedes - Russell äußert sich
Vertragspoker: Russell äußert sich
Russell betonte vor dem Singapur-Grand-Prix, der neue Kontrakt müsse „richtig“ und „fair“ sein. „Jedes Mal, wenn du einen Vertrag erneuerst, ist es der wichtigste deines Lebens“, erklärte der 27-Jährige. Geld spiele natürlich eine Rolle, doch entscheidend sei eine „für beide Seiten vorteilhafte“ Struktur. Solange dieses Paket nicht stehe, unterschreibe er nichts: „Es gibt keinen Grund zur Eile.“
Marketing als notwendiges Übel
Hinter den Kulissen geht es vor allem um Sponsorentermine. Früher reichte ein Logo auf dem Auto, heute erwarten Partner Meet-and-Greets, Social-Media-Clips und Technik-Workshops. Bei 24 Grands Prix bleibt kaum Luft für Regeneration. Privater Jet hin oder her - ständiges Fliegen, Zeitzonenwechsel und Show-Auftritte zermürben selbst Hochverdiener.
Ferrari-Star Charles Leclerc schildert die Belastung drastisch: „Die Verpflichtungen sind gestiegen. Irgendwann leidet die Performance, weil Erholung für uns Fahrer essenziell ist.“ Besonders heftig sei das aktuelle Jahr mit neuem Reglement: „Wir müssen öfter ins Werk, dazu Sponsorevents - das alles unter einen Hut zu bekommen, ist extrem schwierig.“ Dennoch wisse er, dass Teams ohne Partner nicht überleben: „Man muss ein Gleichgewicht finden.“
Williams-Pilot Alex Albon bestätigt: „Manche Sponsoren fordern mehr Zeit als andere. Als Fahrer kämpft man immer um freie Tage.“ Diese seien inzwischen „unglaublich wertvoll“, weil Training, Physiotherapie und mentale Pausen sonst auf der Strecke blieben.
Max Verstappen hat sich im Zuge seiner vier Titel ein reduziertes Marketing-Pensum gesichert. Russell mag weniger Trophäen besitzen, doch seine konstanten Leistungen haben seinen Marktwert erhöht. Der Brite weiß, dass jetzt der Moment ist, bessere Rahmenbedingungen auszuhandeln - nicht nur für den Kontostand, sondern für die Chance, auf der Strecke weiter zuzulegen.