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Paris-Roubaix: Sieg für Weltmeister van der Poel

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Paris-Roubaix: Sieg für Weltmeister van der Poel

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Van der Poel gewinnt Paris-Roubaix

Mathieu van der Poel gewinnt zum zweiten Mal bei Paris-Roubaix. Der Weltmeister siegte nach einem 60-km-Solo. Ein deutscher Fahrer verpasst nach starker Leistung knapp das Podest.
Mathieu van der Poel gewinnt Paris-Roubaix
Mathieu van der Poel gewinnt Paris-Roubaix
© IMAGO/Photo News
. SID
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von SID

Am Ende eines 60-km-Solos für die Ewigkeit breitete Mathieu van der Poel triumphierend die Arme aus und rollte jubelnd über den Zielstrich. Fernab aller Rivalen genoss der übermächtige Weltmeister im legendären Velodrom von Roubaix das Finale seiner denkwürdigen One-Man-Show in der „Hölle des Nordens“. Den vergeblichen Sprint des deutschen Hoffnungsträgers Nils Politt um das Podest verfolgte van der Poel bereits als Zuschauer.

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Zuschauer wirft Kappe auf Fahrbahn

Kein Defekt, kein Sturz und unschlagbare Beine: Nach 259,7 Kilometern - 55,7 km davon über das berüchtigte Kopfsteinpflaster - fuhr der Superstar vom Team Alpecin-Deceuninck am Sonntag zum Sieg bei der 121. Ausgabe der „Königin der Klassiker“.

„Es war nicht wirklich geplant. Ich wollte das Rennen schwer machen, das ist meine Stärke. Ich hatte einen ziemlich guten Tag“, sagte van der Poel. Der Niederländer gewann nach dem Erfolg aus dem Vorjahr seinen zweiten Pflasterstein und ist der erste Fahrer seit Tom Boonen (2008, 2009), der seinen Titel erfolgreich verteidigte.

Der 29-Jährige gewann erst am vergangenen Wochenende bereits die Flandern-Rundfahrt und legt nun mit dem nächsten Rennsieg nach. Seit Fabio Cancellara 2013 ist dies keinem Fahrer mehr gelungen, beide Rennen in einer Saison zu gewinnen. Zudem ist er der erste zweite amtierende Weltmeister nach Rik Van Looy 1962, dem dieses Kunststück gelang.

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Während des Rennens ist es zu einem unglaublichen Situation eines Zuschauern gekommen. 42,2 Kilometer vor dem Ziel war ein Zuschauer an der Strecke eine Kappe auf die Fahrbahn als van der Poel vorbei fuhr. Glücklicherweise kam der Niederländer nicht aus dem Tritt.

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Er hatte am Ende drei Minuten Vorsprung auf seinen belgischen Teamkollegen Jasper Philipsen. Dritter wurde Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl-Trek) aus Dänemark. Der deutsche Hoffnungsträger Nils Politt (UAE Emirates) überzeugte mit einer mutigen und wachsamen Fahrweise, hatte im Sprint der Verfolger aber das Nachsehen und wurde Vierter.

Sturzdramen bleiben aus

Politt verpasste sein zweites Roubaix-Podest nach seinem zweiten Platz 2019 knapp. John Degenkolb (dsm-firmenich PostNL), der 2015 als zweiter Deutscher nach Josef Fischer (1896) bei der „Königin der Klassiker“ triumphiert hatte, belegte einen guten zwölften Rang.

Die großen Sturzdramen der vergangenen Wochen setzten sich nicht fort. Vereinzelte Unfälle blieben nicht aus, die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich aber nicht. Der größte Crash ereignete sich in der stressigen Anfangsphase weit vor dem ersten Pave-Sektor. 37 km nach den Start kamen in einer Ortschaft rund 20 Fahrer zu Fall, darunter Politt und Jonas Rutsch (EF Education-EasyPost). Für Rutsch war das Rennen gelaufen. Zu weiteren Massenstürzen kam es nicht.

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Deutsche können Tempo mitgehen

Nach dem ersten Pave-Abschnitt zwischen Troisvilles und Inchy entwickelte das Rennen eine neue Dynamik. Das hohe Tempo an der Spitze, die Holperpisten, Defekte und teils starke Seitenwinde rissen große Lücken in das Feld.

Die Führungsgruppe um van der Poel war früh dezimiert, Politt und Degenkolb überstanden die erste große Selektion dank cleverer und wachsamer Fahrweise. Politt wechselte später sein Rad wegen eines Defekts, fand aber schnell wieder den Anschluss.

Die Spitzengruppe raste geschlossen auf die berüchtigte Schlüsselstelle Wald von Arenberg zu. Die neue Schikane vor der gefürchteten Passage, die die Gefahr für die Fahrer reduzieren sollte, hatte im Vorfeld für Kontroversen gesorgt. Zwischenfälle blieben aus. Auch die enge Waldschneise überstanden die Radprofis unbeschadet.

Politts Mut wird belohnt

Politt wagte wenig später eine mutige Attacke und setzte sich mit zwei weiteren Fahrern zwischenzeitlich eine knappe Minute ab. Ins Ziel rettete der Deutsche den Vorsprung aber nicht.

Nichts entgegenzusetzen war stattdessen der Attacke van der Poels. Der Niederländer zündete 60 km vor dem Ziel auf dem Pave-Sektor in Orchies den Turbo und zog davon. Die Rivalen waren sich in der Verfolgung zunächst nicht einig. Van der Poel flog über das Pave, baute seinen Vorsprung sukzessive aus und war nicht mehr einzuholen.