Bei den nationalen Schwimm-Meisterschaften in Shenzhen hat die Chinesin Yu Zidi für großes Aufsehen gesorgt. Mit gerade einmal elf Jahren wurde sie über 400 Meter Freistil Zweite, löste damit jedoch nicht nur Bewunderung aus. Schließlich gilt der chinesische Schwimmsport nicht erst seit den jüngsten Enthüllungen als Doping-belastet.

Im April hatten ARD, New York Times und Daily Telegraph aufgedeckt, dass 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer vor Olympia 2021 in Tokio positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin (TMZ) getestet, aber nicht bestraft wurden.

Nur 18-Jährige ist schneller als Wunderkind

Eine von ihnen, die 18 Jahre alte Yu Yiting, war die einzige Kontrahentin, der Yu Zidi über 400 Meter Lagen bei den chinesischen Schwimm-Meisterschaften den Vortritt lassen musste.

Wie beeindruckend Yu Zidis Zeit von 4:40,97 Minuten allerdings ist, zeigt erst der Vergleich mit der Siegerzeit bei den Deutschen Meisterschaften vor einer Woche. Siegerin Noelle Benkler (16) gewann in Berlin mit einer Zeit von 4:48,07 Minuten und war damit über sieben Sekunden langsamer als das chinesische Wunderkind.

Yu Zidi, die in Shenzhen über unfassbare zehn unterschiedliche Distanzen an den Start gegangen ist, verpasste mit ihrer Lagen-Zeit allerdings die Olympia-Norm für Paris - wenn auch nur knapp um 2,5 Sekunden. Bei den Olympischen Spielen Los Angeles in vier Jahren sollte das im Jahr 2012 geborene Supertalent dann aber am Start sein, wenn ihre Entwicklung so weiter läuft wie bisher.