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WWE vollendet ein historisches Lebenswerk

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WWE vollendet ein historisches Lebenswerk

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WWE vollendet ein großes Lebenswerk

Paul Heyman hat Wrestling-Geschichte geschrieben, nicht nur als Manager von Roman Reigns und Brock Lesnar. Nun zieht er in die WWE Hall of Fame ein.
Paul Heyman zu Beginn seiner Karriere als WCW-Manager "Paul E. Dangerously"
Paul Heyman zu Beginn seiner Karriere als WCW-Manager "Paul E. Dangerously"
© WWE
mhoffmann
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Er ist eine der einflussreichsten Figuren der neueren Wrestling-Geschichte, vor und hinter der Kamera. Nun erhält er von Showkampf-Marktführer WWE den folgerichtigen Ritterschlag: Paul Heyman ist das erste Mitglied der Hall-of-Fame-Klasse von 2024.

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Der 58-Jährige, jüngeren Fans vor allem bekannt als rhetorisch messerscharfer Manager der Bloodline um Roman Reigns und früher Brock Lesnar, zieht am Vorabend der Megashow WrestleMania 40 im April in die Ruhmeshalle ein - an dem Ort, an dem er seinen legendären Ruf begründete: in Philadelphia, Hochburg der von ihm gegründeten Kultliga ECW.

Heyman drückte mit seiner damaligen Schöpfung der ganzen Branche seinen Stempel auf, ähnlich wie er es auch heute tut: Als Mastermind hinter der enorm erfolgreichen Bloodline-Story und der bei WrestleMania gipfelnden Rivalität zwischen Champ Reigns und Cody Rhodes ist er in den vergangenen Jahren Architekt eines neuen WWE-Booms geworden.

Paul Heyman mit großem Gespür für Trends

In seiner langen Karriere, die einst bei WCW als Manager „Paul E. Dangerously“ begann (und hinter den Kulissen noch früher als Fotograf bei frühen WWE-Events), hatte Heyman immer wieder bewiesen, dass er ein sicheres Gespür für Trends hat.

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Heyman stand in den Neunzigern für das Erwachsenwerden des Wrestlings. Während die „Monday Night Wars“ zwischen der damaligen WWF und Konkurrent WCW als die Hochzeit der Branche gelten, war Heyman als Chef und Booker der revolutionären Liga ECW der eigentliche Anstoßgeber für fast alle Ideen, mit denen die WWF WCW schließlich aus dem Feld schlug.

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Auch in späteren Zeiten bewies Heyman, dass er die Zeichen die Zeit zu deuten weiß, er sah genau, wie die Popularität der realen Kampfsportliga UFC und der Boom des ringerisch hochwertigen Independent-Wrestlings nach der Jahrtausendwende auch WWE verändern mussten. Früher als alle anderen wurde er bei WWE deshalb auch zum großen Förderer des frisch zurückgekehrten CM Punk, der die lebende Verkörperung der Entwicklung war.

Sinn für Talente und deren Stärken

Heyman hat in der Vergangenheit auch vielfach demonstriert, dass er das Handwerk als „Booker“ - als kreativer Geist hinter Matches und Storys - exzellent beherrscht. Sein Verständnis für Talente und seine Einschätzung von Potenzial gingen immer wieder tiefer als bei quasi allen anderen Branchenkollegen. Sein Sinn dafür, Wrestler, die auf den ersten Blick kaum Starpotenzial besitzen, durch neue Charakter-Ideen oder bestimmte Kniffe zu Relevanz zu führen, hat mythischen Charakter.

Bei ECW schuf er eine Reihe unvergesslicher Figuren aus Wrestlern, die anderswo kaum Beachtung fanden: Raven, Taz, den Sandman, Rob Van Dam, Tommy Dreamer, Sabu, The Public Enemy, die Dudley Boyz und viele andere. Heyman erkannte bei allen die Stärken und kehrte sie hervor, während er die Schwächen versteckte, so gut es ging.

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Anderen verhalf er zu neuer Blüte, indem er ihnen kreative Entfaltungsfreiheit gab, statt sie in komplett geskriptete Promos zu zwängen. Davon profitierten bei ECW unter anderem Steve Austin und Mick Foley, bevor sie in der WWF in ungeahnter Weise durchstarteten. Die Verdienste, die sich Heyman bei ECW in dieser Hinsicht erworben hat, sind bei den meisten Fans in besserer Erinnerung als seine Fehler als Geschäftsmann: ECW ging letztlich unter, weil die Liga mit über acht Millionen Dollar Verbindlichkeiten letztlich nicht mehr lebensfähig war.

WWE Hall of Fame soll nicht die Endstation sein

Nach dem Untergang von ECW 2001 durchlebte Heyman ein wechselhaftes Verhältnis zu WWE und dem in diesem Jahr in Unehren geschiedenen Firmengründer Vince McMahon, zu dem ihm eine gespaltene Beziehung verbindet.

Heyman wurde von McMahon mehrfach berufen und wieder entlassen - in den vergangenen Jahren stabilisierte sich das Arbeitsverhältnis, Heyman bekam neue Freiheit, die Auftritte diverser Topstars federführend zu gestalten, neben Lesnar und Reigns war er auch stark bei den Engagements von Bill Goldberg, Ronda Rousey und anderen involviert.

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Im Zentrum von Heymans Schaffen steht seit 2020 die Geschichte um den seit über dreieinhalb Jahren amtierenden Champion Reigns und dessen mafiösen Bloodline-Clan, als deren Schattenmann Heyman agiert. Die Story ist in mehrfacher Hinsicht eine Rückkehr zu Heymans Wurzeln: Schon in den Achtzigern war Heyman Manager von Reigns‘ Cousins Fatu und Samu - seine aktuelle Rolle als „Wise Man“ ist zudem auch eine Verbeugung vor den „Three Wise Men“, den drei großen Manager-Idolen aus alten (W)WWF-Zeiten: dem „Grand Wizard“ Ernie Roth, „Captain“ Lou Albano und „Classy“ Freddie Blassie.

Für den inzwischen nicht minder legendären Heyman ist die Hall-of-Fame-Aufnahme einerseits ein überfälliger Lohn - andererseits scheint sie ihm auch etwas unangenehm zu sein.

„Ich habe konstant das Gefühl, dass ich gerade erst loslege, dass ich gerade erst beginne, richtig zu verstehen, was ich eigentlich tue“, kommentiert er die Würdigung im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP: Er fühle sich lange noch nicht als Museumsstück, „mein Lebenswerk ist nicht vollendet, ich will immer noch viel erreichen.“