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Paralympics: Vanessa Low verbessert eigenen Weltrekord in Rio

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Paralympics: Vanessa Low verbessert eigenen Weltrekord in Rio

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Low holt Gold mit Weltrekord

Vanessa Low holt mit einer Gala Gold im Weitsprung und verbessert ihre eigene Weltrekordmarke gleich drei Mal. Martin Schulz triumphiert historisch, auch ein Kugelstoßer holt Gold.
Rio 2016 Paralympic Games - Athletics
Rio 2016 Paralympic Games - Athletics
© Getty Images

Vanessa Low hat nach einer wahren Weltrekord-Show das ersehnte Paralympics-Gold im Weitsprung gewonnen und damit den goldenen Samstag in Rio de Janeiro gekrönt.

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Dem sporthistorischen Sieg an der Copacabana ließen die deutschen Athleten einen goldene Doppelschlag in der Leichtathletik folgen:

Zunächst gewann Martin Schulz in der Klasse PT4 die erste Goldmedaille überhaupt im Triathlon, der in Rio erstmals im Programm ist und schrieb damit ein Stück Paralympics-Geschichte.

Dann siegten Kugelstoßer Daniel Scheil und wie erwartet Low. Diese sprang gleich drei Mal weiter als bei ihrem bisherigen Weltrekord vom WM-Triumph 2015 (4,79 m). Am Ende standen 4,93 m als neue Bestmarke.

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Low knackt Weltrekord drei Mal

Die beidseitig oberschenkelamputierte Low hat nach Triumphen bei der EM und WM nun alle wichtigen Goldmedaillen im Behindertensport zusammen. Die 26-Jährige hatten die brasilianischen Zuschauer schnell ins Herz geschlossen und schrien sie von Weltrekord zu Weltrekord.

"Es hat heute einfach alles gepasst", sagte Low nachher ganz aufgeregt: "Ich wusste genau, was ich kann. Es hat einfach Spaß gemacht."

Rio 2016 Paralympic Games - Athletics
Rio 2016 Paralympic Games - Athletics

Die Weltrekord-Marke von dort hatte sie mit 4,88 m im zweiten Versuch schon verbessert, im dritten dann nochmal um weitere fünf Zentimeter und auch im vierten sprang sie mit 4,90 m deutlich weiter. Jana Schmidt (3,53 m) aus Rostock verpasste als Siebte die erhoffte Bronzemedaille um deutliche 39 Zentimeter.

Platz zwei belegte Lows Dauer-Rivalin Martina Caironi (4,66 m), Bronze gewann überraschend die Kubanerin Malu Perez Iser (3,92 m), die aus der von 100-m-Paralympicssieger Heinrich Popow betreuten "Running Clinic" hervorging.

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Silber für Schützin Hiltrop und Speerwerferin Willing

Es waren die Goldmedaillen zwei bis vier für den Deutschen Behindertensportverband in Brasilien, nachdem am Donnerstag Niko Kappel im Kugelstoßen gewonnen hatte. Zudem holte Natascha Hiltrop mit Silber mit dem Luftgewehr liegend am Samstag die erste Rio-Medaille für die deutschen Sportschützen.

Auch Martina Willing gewann im Speerwurf Silber. Die 56-Jährige bringt damit auch von ihren siebten Spielen eine Medaille mit - insgesamt sind es deren zwölf, davon drei in Gold.  

Triathlet Schulz erfüllt sich Traum

Schulz siegte nach 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen am Fort Copacabana in 1:02:37 Stunden vor dem Kanadier Daniel Stefan (1:03:05) und dem Spanier Jairo Ruiz Lopez (1:03:14) und war so außer Atem, dass er kaum noch sprechen konnte.

Doch sein ganzes Glück war in jeder Sekunde zu spüren. "Das war immer mein Traum, das ist unbeschreiblich, ich werde noch Wochen dafür brauchen, um das zu realisieren. Unglaublich", sagte der 26-Jährige.

2016 Rio Paralympics - Day 3
2016 Rio Paralympics - Day 3

"Ich habe dafür die letzten Jahre sportlich alles geopfert. Ich war manchmal unmöglich, und ich hoffe, dass ich das wieder ausgleichen kann. Ich nehme mir jetzt auf jeden Fall ganz viel Zeit für alle, die mich irgendwie unterstützt haben", sagte Schulz, dem von Geburt an der linke Unterarm fehlt, nach einem "so harten Lauf".

Scheil jubelt: "Einfach nur geil"

Der für Weiden in der Oberpfalz startende Sachse Scheil holte sein erstes Paralympics-Gold mit persönlicher Bestleistung von 11,03 m vor dem Algerier Kamel Kardjena (10,94), der 2008 und 2012 jeweils Gold geholt hatte.

Scheil war mit 43 der mit Abstand älteste Athlet der Konkurrenz. "Das ist unglaublich, unbeschreiblich, einfach nur geil", sagte Scheil.

Als Fußballer hatte er es bis in die Oberliga-Nachwuchsmannschaft von Wismut Aue gebracht. 2008 lag er nach einem Herzinfarkt im Koma, 2010 wurde bei ihm die Muskelerkrankung Spastische Tetraparese diagnostiziert. Seitdem sitzt er im Rollstuhl.

Willing glücklich mit Silber

Willing zeigte sich "sehr zufrieden mit meiner Leistung und der Platzierung. Glücklich wäre ich, wenn ich gewonnen hätte", sagte sie: "Mein oberstes Ziel war es, dass die Serie hält, bei jeden Spielen mindestens eine Medaille zu gewinnen. Die Farbe habe ich dabei vorher nicht definiert."

Für alle Fälle hatte sie sich "vorher schon die Fingernägel lackiert. So hatte ich wenigstens ein bisschen Gold an den Fingern." Auf die Frage, ob sie 2020 in Tokio noch dabei sei, antwortete Willing: "Ich hoffe."

Die inkomplett querschnittsgelähmte Hiltrop, für die es bei der zweiten Teilnahme die erste Paralympics-Medaille war, konnte es derweil "gar nicht glauben, dass es wirklich Silber ist".

Bundestrainer Rudi Krenn ist dagegen nach dem verpatzten Auftakt im Luftgewehr stehend, als alle fünf deutschen Athleten in der Qualifikation scheiterten, "ein großer Stein vom Herzen gefallen. Natascha hat heute den Lohn für unsere intensive und harte Arbeit eingefahren."