Tag neun der Tour wird ein Gradmesser für die Klassementfavoriten. Im 28 km langen Mannschaftszeitfahren zwischen Vannes und Plumelec wird die Ausgangsposition für die erste große Bergetappe in den Pyrenäen, die am Dienstag folgt, festgelegt. Es wäre auch ein Abschnitt für Tony Martin und sein Etixx-Quick-Step-Team geworden, aber nach dem Aus des Zeitfahr-Spezialisten stehen die Chancen wesentlich schlechter.
9. Etappe: Vannes - Plumelec (28 km)
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Steigung am Ende
Sowohl bei Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana) als auch bei seinen Herausforderern wird sich zeigen, wieviel Energie deren Helfer in der turbulenten erste Woche gelassen haben. Der Zeitpunkt für die Prüfung ist interessant, üblicherweise findet sie zu Beginn einer Rundfahrt statt, wenn alle Teams noch bei Kräften sind.
Der Kurs ist anspruchsvoll, verläuft in einem stetigen Auf und Ab durch die Bretagne. Die richtige Krafteinteilung dürfte der Schlüssel zum Erfolg sein, denn auf den letzten 1,7 km zum Ziel in Plumelec geht es bergauf. Die Cote de Cadoudal hat eine durchschnittliche Steigung von 6,2 Prozent. Hier wird der Tagessieg entschieden.
Zwölfter Besuch
Der Startort Vannes hat eine sehenswerte Altstadt mit noch intakter Stadtmauer und einen schicken Hafen am Fluss Marle, der in den Golf von Morbihan mündet. Vor 90 Jahren war die Tour hier erstmals zu Gast, inzwischen ist es der zwölfte Besuch.
In Plumelec endeten bereits drei Tour-Etappen, zweimal begann die Große Schleife hier, unter anderem 1985 beim Tour-Gesamtsieg von Bernard Hinault, dem bislang letzten eines Fahrers der Grande Nation. Im Jahr des Tour-Triumphs von Jan Ullrich siegte hier Erik Zabel.