Home>Radsport>

Simon Geschke im SPORT1-Interview über die Rad-WM und seinen Coup bei der Tour de France

Radsport>

Simon Geschke im SPORT1-Interview über die Rad-WM und seinen Coup bei der Tour de France

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Geschke: "Kurs liegt Degenkolb"

Mit seinem Tour-Etappensieg sorgt Simon Geschke für Furore. Bei der WM will er John Degenkolb zum Sieg verhelfen. Bei SPORT1 spricht er über die Strecke und seinen Bart.
Le Tour de France 2015 - Stage Seventeen
Le Tour de France 2015 - Stage Seventeen
© Getty Images
Eric Böhm
Eric Böhm

Mit seinem Etappensieg bei der Tour de France hat sich Simon Geschke zum berühmtesten Vollbart-Träger im Radsport gemacht.

{ "placeholderType": "MREC" }

Bei der WM in Richmond gehört der Allrounder von Giant-Alpecin zu den Stützen des deutschen Teams, das den ersten Titel seit Rudi Altig 1966 holen soll.

Bei SPORT1 lässt Geschke seine Achterbahn-Saison Revue passieren, analysiert die Charakteristik des WM-Kurses sowie John Degenkolbs Chancen und lüftet das Geheimnis um sein Markenzeichen.

SPORT1: Herr Geschke, Sie stehen zum vierten Mal in Folge im Aufgebot für die Straßen-WM. Wie gut ist die Form vor den Titelkämpfen in Richmond?

{ "placeholderType": "MREC" }

Simon Geschke: Weil ich in diesem Jahr Giro und Tour gefahren bin, war die Vorbereitung etwas anders. Zuletzt lief es in Kanada wieder sehr gut. Ich bin ja als Helfer ohne eigene Ambitionen am Start. Ich fühle mich gut und bin für das Straßenrennen sehr zuversichtlich.

Lesen Sie auch
UCI Road World Championships - Training
UCI Road World Championships - Training

SPORT1: Die WM-Strecke beinhaltet einige knackige Anstiege - einer sogar mit bis zu 20 Steigungsprozenten. Wie schätzen Sie den Kurs ein?

Geschke: Ich weiß, dass auf diesem Kurs schon einmal eine College-Meisterschaft ausgetragen wurde. Ein guter Freund von mir trainiert so ein College-Team und hat mir berichtet, dass es der Kurs schon in sich hat. Er kann selektiv sein. Deshalb haben wir ja gute Fahrer dabei. Team Deutschland ist auf alles vorbereitet.

SPORT1: Es gibt auch ein Kopfsteinpflaster-Stück. Ist das die große Chance für Ihren Teamkollegen und Roubaix-Sieger John Degenkolb?

{ "placeholderType": "MREC" }

Geschke: Auf jeden Fall! Bei der Vuelta hat er seine gute Form schon gezeigt. Er ist auch mental bereit, weil die WM für ihn jedes Jahr ein großes Ziel ist. Der Kurs liegt John. Das Kopfsteinpflaster wird nicht so schwer wie bei Roubaix sein, aber schaden kann es nicht.

Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

SPORT1: Bei der Tour de France haben Sie Ihre Kletterqualitäten mit dem furiosen Etappensieg ebenfalls bewiesen. Wie oft denken sie noch an jene 17. Etappe nach Pra-Loup?

Geschke (lacht): Ich denke noch ganz oft dran. Es motiviert mich jeden Tag, aber richtig zur Ruhe bin ich seit der Tour noch nicht gekommen. Es kamen gleich die nächsten Rennen. Nach der Saison werde ich es richtig genießen.

SPORT1: Auf einmal waren Sie in Deutschland in aller Munde. Hat sich Ihr Leben als Radprofi dadurch verändert?

Geschke: Das Interesse in Deutschland ist deutlich größer geworden. Ganz witzig ist auch, dass mir im Feld immer noch Fahrer gratulieren. Jetzt in Kanada haben mir auch noch einmal ein, zwei Leute gratuliert. So ein Erfolg bleibt eben auch bei anderen im Kopf hängen - nicht nur in meinem.

SPORT1: Der Radsport erlebt in Deutschland durch Ihre Generation eine Renaissance - auch weil Sie sich klar von der Doping-Vergangenheit distanzieren. Wie wichtig ist Ihnen dieser Kampf um Glaubwürdigkeit?

Geschke: Es ist ein ständiger Kampf. Ich bin schon froh, dass in der Öffentlichkeit mittlerweile nicht mehr die Meinung vorherrscht, man könne die Tour nicht ohne Doping fahren. Du hast dich als Radprofi sofort unter Generalverdacht gefühlt. Die meisten Sportler sind ja sauber. Nachdem wir die ganz schlimmen Zeiten erlebt haben, geht es jetzt in die richtige Richtung.

SPORT1: Macht es da nicht manchmal wütend, wenn beispielsweise Astana immer wieder mit Dopingfällen Schlagzeilen macht und den Ehrenkodex der Teams missachtet?

Geschke: Wir sind noch nicht am Ziel. Astana ist das negative Paradebeispiel. Das nervt definitiv.

Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

SPORT1: Sie haben 2015 mit Schlüsselbeinbruch, Etappenrang drei beim Giro, Tour-Nominierung nach Marcel Kittels Aus und dem Sieg eine Achterbahnfahrt hinter sich. War es Ihre bisher schönste Saison?

Geschke: Es war auf jeden Fall eine meiner besten. Zu Beginn des Jahres war ich richtig gut drauf und hatte mich auf die Klassiker gefreut. Dann kam der Schlüsselbeinbruch. Das war der Tiefpunkt. Die Form war aber schnell wieder da. Die Tour war die absolute Krönung. Für einen Fahrertypen wie mich ist ein Etappensieg dort der absolute Traum. Das schaffen ja nicht so viele.

SPORT1: Ihr großes Markenzeichen ist der bei Radprofis relativ seltene Vollbart. Warum haben Sie sich den eigentlich zugelegt?

Geschke: Das ist eine gute Frage! Irgendwann im Winter habe ich ihn einfach wachsen lassen. Die Reaktionen bei den ersten Rennen haben mich dann so amüsiert, da habe ich ihn drangelassen. Es kann aber auch sein, dass ich ihn grundlos abrasiere. Vielleicht sollte ich anfangen, ihn zu vermarkten (lacht).

SPORT1: Sie haben im Spaß gesagt, nur nach einem Toursieg käme er ab. Das Regenbogen-Trikot würde also nicht reichen?

Geschke (lacht): Nein. Das habe ich damals nach der Tour gesagt, weil mich jeder darauf angesprochen hat. Ich mache es definitiv nicht von einem Erfolg abhängig.