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Tour de France: Erik Zabel lobt Marcel Kittel in höchsten Tönen

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Tour de France: Erik Zabel lobt Marcel Kittel in höchsten Tönen

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Zabel adelt Dominator Kittel

Ex-Topsprinter Erik Zabel hat nach dem fünften Sieg von Marcel Kittel bei der Tour de France nur lobende Worte übrig. Zabel kreiert einen kuriosen Vergleich.
Tour de France 2009 Stage Twenty One
Tour de France 2009 Stage Twenty One
© Getty Images

Mit dem Verlust seines 15 Jahre alten Rekords hatte sich Erik Zabel schnell abgefunden, und auch mit Marcel Kittel als Nachfolger konnte sich der einstige Sprint-Star bestens arrangieren. "Der Junge sieht gut aus, er ist der Typ, den jede Mutter gerne als Schwiegersohn hätte. Und er kann fünf Sätze geradeaus sprechen", schwärmte Zabel über seinen legitimen Nachfolger: "Rekorde sind da, um gebrochen zu werden. Es ist eine Riesenfreude, ihn sprinten zu sehen." 

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Unnachahmlich, unerreicht - und derzeit nahezu unbezwingbar. Kittels Dominanz in den Sprints der 104. Tour de France ist erdrückend, dem vierten Etappensieg vom Dienstag folgte am Mittwoch gleich Coup Nummer fünf. Selten hat ein Sprinter die harten Massenspurts der härtesten Rundfahrt der Welt derart dominiert.

Ende des Erfolgs nicht absehbar

Fünf Siege hat Kittel nach nur elf Etappen auf dem Konto - das war zuletzt dem Luxemburger Francois Faber vor 108 Jahren gelungen. Den deutschen Rekord verbesserte er auf 14 Erfolge. Ein Ende der Erfolgssträhne ist nicht absehbar. "Er ist von einem anderen Planeten", sagte Sprint-Rivale John Degenkolb nach Kittels viertem Streich. Titelverteidiger Christopher Froome bezeichnete die Leistung des blonden Hünen schlichtweg als "beeindruckend".

Dass in Weltmeister Peter Sagan, Mark Cavendish und Arnaud Démare schon drei namhafte Konkurrenten vorzeitig aus dem Rennen aussteigen mussten, schmälert Kittels Leistung nicht. Die Sprintfinals, aber auch der Kampf um das Grüne Trikot, werden dadurch dennoch berechenbarer.

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CYCLING-FRA-TDF2017
Le Tour de France 2017 - Stage Twenty One
Le Tour de France 2017 - Stage Twenty One
Le Tour de France 2017 - Stage Twenty One
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Die Bilder der Tour de France 2017

Das "Maillot verte" nach Paris zu tragen, ist nun Kittels Hauptziel. Vor 16 Jahren hatte in Zabel letztmals ein deutscher Radprofi in Grün auf dem Podest gestanden, in knapp zwei Wochen soll die Durststrecke enden. Die Chancen stehen durchaus gut, nach der Hälfte der Rundfahrt hat sich der 29-jährige Kittel einen komfortablen Vorsprung ersprintet.

Kittel strotz vor Selbstvertrauen

In Sicherheit wiegt sich Kittel deshalb nicht. "Es ist wichtig, von Tag zu Tag zu schauen. Auch auf der 21. Etappe kann etwas schieflaufen", sagte Kittel, der vor Selbstvertrauen strotzt: "Ich habe mich nie besser gefühlt und bin in einer tollen Verfassung." In den Ohren der Konkurrenz dürfte es wie eine Drohung geklungen haben. 

Dass Kittel ein neues Leistungslimit erreicht hat, verdankt er harter Arbeit. 2015 durchlebte er ein Seuchenjahr, eine Viruserkrankung und in der Folge die Tour-Ausbootung hatten ihn vor zwei Jahren an vielen Dingen zweifeln lassen. "In einer Karriere gibt es immer Hochs und Tiefs. Aber am Ende zählt, dass ich dieses Level und diese Siege wieder erreicht habe", sagte Kittel: "Es war ein harter Weg zurück."

Kittel bei anderen Teams begehrt

Um die Zukunft muss sich Kittel nicht sorgen. In den laufenden Vertragsverhandlungen mit Quick Step-Floors und anderen interessierten Mannschaften hat sich Kittel mit seinen Siegen eine äußert komfortable Lage geschaffen. Für welche Equipe er im kommenden Jahr um Siege kämpft, kann sich der gebürtige Thüringer im Grunde aussuchen.

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Im Kittel-Poker soll auch das Team Katjuscha-Alpecin um Kumpel und Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin mitmischen. Warum sich der deutsche Shampoo-Hersteller als Co-Sponsor das Werbegesicht Kittel in den eigenen Reihen wünschen dürfte, verdeutlichte Zabels Schwärmerei.

Kittel jagt derweil bereits den nächsten deutschen Tour-Rekord. Fünf Etappensiege während einer Frankreich-Rundfahrt gelangen bislang nur Dietrich Thurau vor 40 Jahren. In der Bestenliste dürfte Kittel dem Frankfurter schon bald Gesellschaft leisten.