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Letzter Tag der Schwimm-EM in Berlin

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Letzter Tag der Schwimm-EM in Berlin

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Kein Happy End für Biedermann und Koch

Am letzten Tag der EM bleibt der deutschen Männer-Staffel um Paul Biedermann und Marco Koch ein weiterer Medaillen-Coup verwehrt.
Paul Biedermann krault
Paul Biedermann krault
© Getty Images

Marco Koch holte auf, doch Paul Biedermann fehlten am Schluss die Kräfte: Den beiden einzigen deutschen Weltklasseschwimmern blieb bei der Heim-EM ein Happy End verwehrt.

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Im letzten Rennen im Berliner Velodrom gab Weltrekordler Biedermann als Schlussschwimmer der Lagenstaffel Bronze noch aus der Hand.

Biedermann kommt nicht ans Limit

"Wir haben leider nicht die Leistung gebracht, die das Publikum verdient gehabt hätte", sagte der 28-Jährige, der 24 Stunden zuvor mit seinem famosen Finish noch zum Gold-Helden über 4x200 m Freistil geworden war.

Nachdem Brust-Europameister Koch auf Silberkurs geschwommen war, schlug Biedermann nach 3:33,92 Minuten als Vierter an und gab zu: "Ich wäre gerne schneller geschwommen."

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Trotz einiger Enttäuschungen zum Abschluss erreichten die deutschen Beckenschwimmer mit zweimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze das vorgegebene Minimalziel. Bundestrainer Henning Lambertz war nach dem Olympia-Debakel von London und dem WM-Fiasko von Barcelona "erstmal zufrieden, aber wir können nicht die Füße hochlegen".

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Medaillen-Flaute bei den Frauen

Trotz des leichten Aufwärtstrends nach nur einer Medaille bei den beiden Großereignissen zuvor war die Edelmetall-Ausbeute die schlechteste bei einer EM in einem nichtolympischen Jahr seit der Wiedervereinigung.

Biedermann und Koch waren zusammen mit Jan-Philip Glania und Steffen Deibler als Berliner Bären verkleidet zum letzten Finale eingelaufen. Doch zur siebten Medaille fehlten mehr als acht Zehntelsekunden.

Auch die erhoffte Frauen-Power am Schlusstag blieb aus: Sprint-Ass Dorothea Brandt verzichtete extra auf das Freistil-Finale, über 50 m Brust schwamm die 30-Jährige als Fünfte dennoch an ihrer ersten internationalen Einzelmedaille vorbei.

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Kurzbahn-Vizeeuropameisterin Franziska Hentke blieb über 200 m Schmetterling sogar nur Platz sechs. Zwölf Jahre nach den Festspielen von Franziska van Almsick an gleicher Stelle mit fünf EM-Titeln und einem Weltrekord gingen die deutschen Schwimmerinnen diesmal leer aus.

Deutscher Rekord gebrochen

Da passte es ins Bild, dass ihnen die dänische Lagenstaffel auch noch den Europarekord raubte: In 3:55,62 Minuten verbesserte das Quartett um Dreifach-Europameisterin Rikke Möller Pedersen die fünf Jahre alte Bestmarke von Britta Steffen und Co. um 17 Hundertstelsekunden.

Für den emotionalen Höhepunkt hatte Biedermann am Samstag gesorgt. Als Dritter war der Schlussschwimmer ins Wasser gegangen, bei der letzten Wende lag er noch eine Sekunde hinter dem Russen Alexander Suchorukow, 20 m vor dem Ziel flog er an ihm vorbei.

In 1:44,95 Minuten fliegend war der Doppel-Weltmeister von 2009 hochgerechnet nicht nur schneller als bei seinem Einzel-Silber drei Tage zuvor, sondern auch als bei Platz fünf im Olympiafinale von London. "Die Zeit ist ganz nett", sagte Biedermann.

Schlanker, fitter, schneller

Für die Staffeln hatte der Hallenser auf einen Start über 100 m verzichtet, die Kritik daran kommentierte er süffisant: "Es ist voll aufgegangen. Ich weiß schon, was ich mache. Ich bin alt genug. Die Leute müssen lernen, mir zu vertrauen."

Für Lambertz ist der Weltrekordler bei seinem internationalen Comeback nach Olympia-Frust und fast einjähriger Zwangspause wieder der Alte: "Er ist einer der weltweit Stärksten über 200 m."

In Koch hat der Bundestrainer einen zeiten Weltklasseschwimmer. Bei seinem EM-Sieg über 200 m Brust hatte der 24-Jährige den Weltrekord nur um vier Zehntelsekunden verfehlt. Das Erfolgsrezept der "Koch-Show": Schlanker, fitter und schneller dank glutenfreier Ernährung.

Erst Schmerzen, dann Freude

Zum positiven Trend trugen auch die Schwimmer aus der zweiten Reihe wie der 21-jährige Christian Diener bei. Beim Silber-Coup über 200 m Rücken hatte der Juniorenweltmeister von 2011 hoch gepokert und gewonnen: Als Siebter ins Finale gerutscht, schwamm er auf Bahn eins mutig vorneweg und wurde nur noch vom Europarekordler Radoslaw Kawecki (Polen) abgefangen.

"Seine Taktik ist gewöhnungsbedürftig", gab Lambertz zu. Diener spürte erst Schmerzen und dann unbändige Freude: "Da sind die Sterne vom Himmel gefallen. " Allerdings: Seine Silber-Zeit von 1:57,16 Minuten ist aktuell lediglich die Nummer 17 in der Welt.

Keine Chance auf Edelmetall hatten Staffel-Europameister Yannick Lebherz und der deutsche Vizemeister Jacob Heidtmann am Schlusstag als Fünfter und Sechster über 400 m Lagen.