Running Back Lawrence Erekosima legte sich auf den Boden und formte einen Konfetti-Engel. In die Umkleidekabine wurden fleißig Siegeszigarren geraucht - und die Cheerleader schossen Selfies mit dem Elefanten-Maskottchen.
Wilder Jubel nach Alabamas Triumph
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Es gab allen Grund für die wilden Jubelszenen bei den Alabama Crimson Tide. Die Mannschaft hat sich den Titel im College Football gesichert - und wie.
Vor rund 75.000 Fans im University of Phoenix Stadium und geschätzten 30 Millionen Fernsehzuschauern bezwang Alabama die Clemson Tigers in einem hochklassigen Finale mit 45:40. Für Trainer Nick Saban war es der fünfte College-Titel nach 2003, 2009, 2011 und 2012. Damit fehlt ihm nur noch ein Sieg zur ewigen Bestmarke des ehemaligen Alabama-Coaches Bear Bryant.
Derrick Henry, O.J. Howard und Kenyan Drake führten ihr Team mit wichtigen Plays zum Sieg über die Tigers um den stark aufspielenden Quarterback Deshaun Watson.
"Es hat sich wie ein Traum angefühlt. Als ich zur Seitenlinie kam, habe ich allen gesagt, sie sollen mich aufwecken, weil ich nicht dachte, dass es real ist", sagte Howard, der zum besten Offensivspieler der Partie gewählt wurde.
Saban zeigt Mut
Auch Saban hatte mit einer mutigen Aktion seinen Anteil. 10:34 Minuten vor dem Ende hatte Alabama, das in der laufenden Saison nur eine Niederlage kassiert hatte, gerade mit einem Field Goal zum 24:24 ausgeglichen.
Saban ging Risiko, um den Ball von Watson und den Tigers fernzuhalten. Der Trainerfuchs entschied sich für einen hoch aufspringenden Onside-Kick durch Adam Griffith - und Defensive Back Marlon Humphrey fing den "Pop Kick".
Die Crimson Tide blieben in Ballbesitz und gingen im Anschluss durch Howards 51-Yards-Touchdown nach Jake Cokers starkem Anspiel mit 31:24 in Front. Sabans raffiniertes Play zahlte sich aus.
"Ich denke, dass es das Momentum der Partie gedreht hat. Unsere Jungs haben es dann zu Ende gebracht", sagte Saban.
Watson versucht alles
Clemson gab sich noch nicht geschlagen, Watson brachte sein Team zunächst mit einem Field Goal auf 27:31 heran. Drake antwortete mit einem fulminanten 95-Yard-Kickoff-Return-Touchdown zum 38:27. Es war es der dritte Kick-Return-Touchdown in der Finalhistorie.
Watson verkürzte mit seinem dritten Touchdown-Pass auf 33:38. Der Tigers-Star brillierte, brachte 30 seiner 47 Pässe für 405 Yards und vier Touchdowns an den Mann und lief für 73 Yards.
Doch dann schlug erneut Henry zu. Mit seinem dritten Touchdown zum 45:33 sorgte der beste College-Spieler der Saison gut eine Minute vor dem Ende für die Vorentscheidung. Henry ist erst der fünfte Running Back, der sich neben der Heisman Trophy auch die Meisterschaft sichert.
Neuer Punkterekord
Die Crimson Tide sind erst das zweite Team, dass vier Titel innerhalb von sieben Saisons gewinnt. Bereits 2009, 2011 und 2012 setzte sich die Uni die Krone auf, insgesamt war es bereits der 16. Erfolg.
Basketball-Legende Magic Johnson war auf Twitter einer von vielen Gratulanten.
Clemson, das die zweite Championship der Geschichte verpasste, musste das Ende der 17-Spiele-Siegesserie zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt hinnehmen.
Die 85 Punkte, die beide Teams gemeinsam erzielten, sind neuer Höchstwert in einem Championship Game.