Bier, Bärte, Kameras: alles erstarrt. Die Vikings haben das kälteste Spiel der Saison und das drittkälteste der NFL-Geschichte auf typische Minnesota-Art zelebriert.
Kälte-Irrsinn in der NFL
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"Es war alles gut, bis meine Wimpern eingefroren sind", sagte Richard Sherman, Cornerback der Seattle Seahawks. "Ich bin rausgegangen, um mich aufzuwärmen und bin gelaufen, als meine Kontaktlinsen beinahe zufroren. Man kann sich nicht auf so ein Wetter und so eine Kälte vorbereiten. Es ist, als sitze man in einer Kühltruhe."
Minus 21 Grad Celsius zeigte das Thermometer während des Wild Card Games der NFC, mit Wind lag die Temperatur bei gefühlten minus 31 Grad. Letztlich kamen die Gäste jedoch besser mit der Kälte zurecht und gewannen 10:9.
Die Vikings spielen derzeit im offenen TCF Bank Stadium der University of Minnesota, bis im Juli dieses Jahres das komplett überdachte U.S. Bank Stadium eröffnet wird.
So waren Spieler, Fans und Journalisten der Januar-Kälte im Norden der USA ausgeliefert. Vor dem Stadion verteilten Helfer kostenlos Handwärmer und Kaffee an die Zuschauer.
Dafür feierten die Fans Bud Grant, den 88 Jahre alten, ehemaligen Headcoach der Vikings: Er kam im kurzärmeligen Polohemd vor dem Spiel für den traditionellen Münzwurf aufs Feld.
Innen funktionierte kaum noch etwas: Das berühmte "Gjallahorn" der Vikings zerbrach aufgrund der Kälte, das Bier gefror den Fans in der Dose.
Einer postete bei Twitter ein Video, in dem er sein Getränk in seinen Mund kippt, das dank der Eiskristalle schon so dickflüssig wie ein Milchshake ist und entsprechend langsam herausfließt.
Das Portal Ticketmaster wies die Zuschauer an, sich die Eintrittskarten auszudrucken oder in Papierform zu besorgen und sich nicht auf ihre Smartphones zu verlassen. Kamerateams im Stadion versuchten mit riesigen Heizstrahlern und Feuern, die Batterien ihrer Geräte vor dem Gefrieren zu schützen.
Das bislang kälteste Spiel der NFL-Geschichte ist das als "Ice Bowl" legendär gewordene NFL Championship Game 1967 zwischen den Green Bay Packers und den Dallas Cowboys bei minus 25 Grad.