Eishockey-Nationalspieler Leon Draisaitl hat seine Edmonton Oilers in den NHL-Playoffs mit einer sensationellen Vorstellung vor dem Aus bewahrt.
Dreierpack! Draisaitl rettet Oilers
Der 21 Jahre alte Center fertigte die Anaheim Ducks mit drei Toren und zwei Vorlagen in Spiel 6 der Best-of-Seven-Serie fast im Alleingang ab. Er ist nach NHL-Ikone Wayne Gretzky der jüngste Oiler, dem ein Playoff-Hattrick gelang. (Die NHL LIVE im TV auf SPORT1 US)
Am Ende gewannen die Oilers, deren Saison bei einer Niederlage beendet gewesen wäre, mit 7:1 und erzwangen damit ein entscheidendes Spiel 7 im Halbfinale der Western Conference (So steht es in den NHL-Playoffs).
Damit muss auch das deutsche Nationalteam bei der WM weiter auf NHL-Star Draisaitl warten. Bei einem Aus würde der Jungstar zur Heim-WM (LIVE im TV auf SPORT1) nachreisen, um die deutsche Nationalmannschaft von Bundestrainer Marco Sturm zu verstärken.
"Er ist der beste deutsche Spieler, den wir haben", hatte Sturm den NHL-Star zuletzt gelobt: "Er kann deutlich etwas verändern, aber momentan brauchen wir nicht über ihn zu reden, weil er nicht da ist."
Draisaitls Showdown in der NHL steigt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Der Sieger trifft in den Conference Finals auf die Nashville Predators. (Ergebnisse und Spielplan)
Spiel 5 hatten Draisaitls Oilers auf dramatische Weise verloren.
Der Held bleibt bescheiden
"Die Leute fragen mich immer dasselbe. Aber ich gehe einfach raus, versuche mein Bestes zu geben und mein Spiel zu spielen - egal, ob als Center, auf dem linken oder rechten Flügel", sagte Draisaitl nach dem 3:3-Ausgleich im Viertelfinale.
Zudem sei die Mannschaft "richtig gut" gewesen, "ohne diese Jungs würde ich wahrscheinlich null Punkte machen. Ich gewinne nicht allein, es ist das ganze Team", ergänzte er gewohnt bescheiden.
Draisaitl trifft kurios und clever
Der Deutsche hatte sein Team in Spiel 6 gegen seinen Lieblingsgegner Anaheim mit Nationalmannschaftskollege Korbinian Holzer - der bei einem Ausscheiden der Ducks seinerseits zum Nationalteam stoßen könnte - mit zwei Treffern schon nach knapp acht Minuten im 1. Drittel auf die Siegerstraße gebracht - mit einem kuriosen Tor und einem Treffer aus der Trickkiste.
Bei seinem 1:0 semmelte Draisaitl mit seinem Schläger über den Puck, der aber trotzdem noch so viel Momentum hatte, dass er unter Keeper John Gibson hindurch ins Tor flutschte.
Bei seinem zweiten Treffer vernaschte der deutsche Nationalspieler den Keeper dann mit dem Rücken zum Tor stehend durch einen No-Look-Schuss per Rückhand.
Torhüter Gibson wurde schon nach knapp achteinhalb ausgewechselt, in denen er drei Tore bei sechs Schüssen zugelassen hatte. Beim 5:0 in einem furiosen ersten Drittel der Oilers durch Mark Letestu gab der gebürtige Kölner ebenso die Vorlage wie zum 6:0 zu Beginn des zweiten Durchgangs von Anton Slepyschew.
Den 7:1-Endstand bereits im 2. Drittel erzielte der Stürmer wieder selbst. Die Fans der Oilers warfen daraufhin als Zeichen der Anerkennung ihre Kappen auf das Eis.
Lieblingsgegner Anaheim
Anaheim scheint Draisaitl zu liegen. In der Serie kommt er bereits auf fünf Treffer und acht Assists - zählt man noch die Spiele der regulären Saison dazu sind es in elf Spielen gegen die Ducks schon 21 Punkte (elf Tore, zehn Vorlagen).
"Es gibt eben Mannschaften, gegen die man gerne spielt", sagte Draisaitl, der in den bisherigen zwölf Playoff-Partien der Saison nun starke 16 Punkte (sechs Tore, zehn Vorlagen) in seiner Erfolgsbilanz stehen hat.
Nur Jewgeni Malkin von den Pittsburgh Penguins ist bislang besser (17).
Bereits das Halbfinale erreicht haben die Nashville Predators, die damit erstmals in ihrer Geschichte im Finale der Western Conference stehen. Sie gewannen das sechste Spiel gegen die St. Louis Blues mit 3:1 und die Serie mit 4:2.