Lindsey Vonn ließ sich mit einem Freudenjuchzer in den Schnee fallen und feierte mit empor gestreckter Faust ihren Sieg in der Abfahrt von Lake Louise.
Traum-Comeback von Vonn
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Es war wahrscheinlich der schönste ihrer nun insgesamt 60 Weltcup-Erfolge.
Fast ein gesamtes Jahr lang hatte Vonn keine Abfahrt mehr bestritten, und im erst zweiten Rennen nach ihrer langen Leidenszeit fuhr sie die Konkurrenz in Lake Louise schon wieder in Grund und Boden.
Am Freitag hatte sie an selber Stelle mit Platz sieben schon ein beachtliches Comeback gefeiert. (BERICHT: Vonn weit zurück - und doch zufrieden)
Sieg vor Cook und Mancuso
24 Stunden später triumphierte sie deutlich vor ihren Landsfrauen Stacey Cook (0,49 Sekunden zurück) und Julia Mancuso (0,57).
Rebensburg stark
Glänzende Fünfte wurde Viktoria Rebensburg (Kreuth/0,76). Die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 verpasste nur knapp ihr bestes Weltcup-Ergebnis in der Abfahrt.
2011 hatte sie ebenfalls in Lake Louise in beiden Rennen den vierten Platz belegt.
Die Slowenin Tina Maze, die bei der ersten Abfahrt vorne gelegen hatte, kam am Samstag nach einem Fahrfehler nur auf Platz acht.
Vonn feiert Ende der langen Leidenszeit
Die Liebesbeziehung zwischen Vonn und der Strecke in den kanadischen Rocky Mountains fand derweil einen neuen Höhepunkt.
Ein Viertel ihrer Weltcup-Erfolge feierte die Freundin von Golf-Superstar Tiger Woods in "Lake Lindsey", wo sie nun zum 15. Mal ganz oben auf dem Stockerl stand.
Dieses Gefühl hatte Vonn lange vermisst. Ihren letzten Weltcup-Sieg hatte sie im Januar 2013 in Maribor gefeiert.
Danach zog sie sich im Februar 2013 bei der WM in Schladming nach einem kapitalen Sturz bei der WM in Schladming einen Totalschaden im rechten Knie zu.
Ihr Versuch, wieder auf die Beine zu kommen, endete mit einem zweiten Kreuzbandriss, den sie sich im Training zuzog.
Den Traum von Olympia in Sotschi musste sie deshalb begraben. Erst Ende September 2014 kehrte sie wieder auf die Piste zurück.
Die Speed-Queen ist zurück
Doch schon in den Tagen von Lake Louise gewann sie immer mehr an Sicherheit.
"Mein Selbstvertrauen wächst von Tag zu Tag", sagte sie nach den ersten Trainingseinheiten in Kanada.
Spätestens seit Samstag ist ihr wieder alles zuzutrauen - vor allem im Hinblick auf die WM im Februar in Beaver Creek.