Der Schnee klebte in Knollen in ihren nassen, zu einem Zöpfchen gebundenen Haaren, doch das störte Viktoria Rebensburg nicht im Geringsten.
Rebensburg rast zum ersten Saisonsieg
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"Ich bin mega happy", sagte die 26-Jährige nach ihrem Triumph beim Riesenslalom von Flachau - ihrem ersten Weltcup-Sieg seit drei Jahren. "Das ist eine sehr lange Zeit", meinte Rebensburg, "aber egal".
Seit jenem 20. Januar 2013 und dem Super-G im italienischen Cortina d'Ampezzo hatten für den Deutschen Skiverband (DSV) nur Lena Dürr (1) und Maria Höfl-Riesch (3) Siege errungen.
Rebensburg meldet sich mit Paukenschlag zurück
Nch dem Rücktritt der dreimaligen Olympiasiegerin Höfl-Riesch im März 2014 jagte vor allem Rebensburg vergeblich einem Erfolg hinterher - jetzt meldete sie sich mit einem Paukenschlag zurück.
Immer stärkerer Schneefall über der "Hermann Maier Weltcupstrecke" am Grießenkar machte es den Läuferinnen schwer, eine nach der anderen fiel zurück.
Doch Rebensburg, Zweite nach dem ersten Lauf, behielt den Durchblick sowie die Nerven - die zweitplatzierte Ana Drev (Slowenien) distanzierte die Olympiasiegerin von 2010 um stolze 0,94 Sekunden. Rekordsiegerin Lindsey Vonn schied im zweiten Durchgang aus, die Gesamtweltcupführende Lara Gut fiel nach einem groben Schnitzer auf Rang 19 zurück.
"So einen Sieg muss man genießen, vor allem, wenn man ein bisschen älter wird", sagte sie später mit einem Schmunzeln und noch immer "ziemlich geplättet" vom harten Kampf gegen Konkurrenz und Natur.
"Das war höchstes Niveau"
Rebensburg, lobte Alpindirektor Wolfgang Maier, habe "eine sehr souveräne Vorstellung" abgegeben. "Wenn man gesehen hat, wie viele sich da schwer getan haben - das war höchstes Niveau", sagte er.
Dass Rebensburg davon in den vergangenen Wintern ein gutes Stück entfernt war, lag vor allem am Wechsel des Materials, das nun nicht mehr unabhängig von den Bedingungen funktionierte.
Auf das Zwischenhoch mit WM-Silber 2015 folgte deshalb bald erneut eine Delle. Erst seit Ende 2015, als sie beim Riesenslalom in Lienz Dritte wurde, "fühle ich mich wieder richtig wohl", sagte Rebensburg nach ihrem elften Erfolg.