Beim Riesenslalom der alpinen Ski-WM in St. Moritz wäre es am Freitag beinahe zu einer Katastrophe gekommen.
Kamera-Absturz bei der Ski-WM
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Ein Flugzeug der Showtruppe "PC-7 Team" der Schweizer Luftwaffe durchtrennte das Aufhängekabel einer Seilbahnkamera, worauf Teile der Kamera aus großer Höhe in den Zielraum stürzten.
Der Start des zweiten Durchgangs wurde aufrgrund des Zwischenfalls von 13 Uhr auf 13.30 Uhr verschoben. Verletzt wurde nach Angaben der ermittelnden Polizei Graubünden niemand, es entstand ein Sachschaden von 250.000 Euro.
Zwischen den Läufen hatte eine Flugstaffel des Schweizer Militärs eine Flugshow für die Zuschauer gezeigt. Eines der Flugzeuge flog allerdings zu tief und streifte ein Seil, an dem eine TV-Kamera befestigt war. Das Seil riss, die Kamera stürzte herunter in den Zielraum.
Wegen des Zwischenfalls musste vorübergehend der Athleten-Lift angehalten werden. Die Polizei bestätigte am Nachmittag Augenzeugenberichte, wonach das abgerissene Seil auf die "Seilbahn Salastrains" gefallen sei, in der zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Stars der Szene wie Felix Neureuther oder der Österreicher Marcel Hirscher auf dem Weg zur Besichtigung des Finallaufs im Riesenslalom saßen.
Neureuther sitzt im Lift fest
Die Athleten konnten mit einer Verzögerung von rund 15 Minuten weiterfahren, das Rennen um die Medaillen begann eine halbe Stunde später als geplant. "Das ist eine brutale Geschichte, wir hatten Glück dass nicht mehr passiert ist", sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner.
"Das hätte sehr, sehr schlimm ausgehen können", sagte Neureuther, der im Lift von einem italienischen Trainer über die Hintergründe des außerplanmäßigen Halts informiert wurde.
"Wenn Menschenleben dadurch gefährdet werden, bin ich kein so großer Fan von diesen Flugshows", sagte er im ORF.
Die Flugstaffel trainierte während der beiden Läufe für ihren für Samstag geplanten Auftritt.
"Das ist eine brutale Geschichte, wir hatten Glück dass nicht mehr passiert ist", sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner und kündigte Konsequenzen an: "Der Pilot muss doch wissen, wie tief er fliegen darf. Das wird sicher ein Nachspiel geben."
Erinnerung an Drohnen-Absturz
Durch den Zwischenfall werden Erinnerungen wach an den Nachtslalom von Madonna di Campiglio.
Im Dezember 2015 wurde der österreichische Superstar Marcel Hirscher nur haarscharf von einer herunterstürzenden Drohne verfehlt.