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Ski alpin, Weltcup: Josef Ferstl gewinnt Super-G in Gröden

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Ski alpin, Weltcup: Josef Ferstl gewinnt Super-G in Gröden

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Ferstl schafft Coup im Super-G

Josef Ferstl gewinnt völlig überraschend den Super-G im italienischen Gröden. In einer Wimpernschlag-Entscheidung lässt er einen Österreicher hinter sich.
Josef Ferstl feiert beim Super-G in Gröden seinen ersten Weltcup-Sieg
Josef Ferstl feiert beim Super-G in Gröden seinen ersten Weltcup-Sieg
© Getty Images

Josef Ferstl saß auf dem Stuhl, der in der "leader box" für den Führenden eines Ski-Rennens reserviert ist, und konnte nur warten. Ja, er lag auf Rang eins, auch die großen Favoriten waren bereits im Ziel, aber die "Saslong" im Grödnertal ist eine verflixte Strecke, wo Läufer mit hohen Startnummern häufig alles auf den Kopf stellen. Erst gut zwei Stunden nach seinem Start wurde dann aus einer Ahnung Gewissheit: Als erster deutscher Ski-Rennläufer seit fast 27 Jahren gewann Ferstl (28) einen Super-G im Weltcup.

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Letzter Weltcup-Sieg von Wasmeier 1991  

Am Tag, als Felix Neureuther nach seiner Kreuzband-OP seine Teilnahme an den Olympischen Spielen absagen musste, gelang Ferstl ein Erfolg, den Alpindirektor Wolfgang Maier hocherfreut und wenig überraschend als "historisch" bezeichnete. Und in der Tat: Als einziger Deutscher hatte bislang nur Markus Wasmeier in der zweitschnellsten Disziplin Weltcup-Rennen gewonnen, insgesamt sechs, das letzte im März 1991 in Lake Louise/Kanada - gefolgt dann noch vom Olympiasieg 1994.

"Es ist echt irre, ich habe schon mitgekriegt, dass das nicht so viele geschafft haben", sagte Ferstl, der sich, wie er zugab, erst "mal bei den Kollegen, die erfahrener sind als ich", erkundigte, "was man jetzt da machen soll", wenn man ein Weltcup-Rennen gewonnen hat. Es war schließlich auch der erste Sieg für einen Deutschen in einer der beiden Speed-Disziplinen seit dem Erfolg von Max Rauffer 2004 im Abfahrtsrennen an gleicher Stelle.

Ferstl mit Bedacht zum Sieg 

Ferstl war mit Startnummer 2 auf die Strecke gegangen, es gab Abschnitte, da fuhr er scheinbar zu langsam, selbst Maier dachte, "dass es nicht so toll war" auf der Passage namens Ciaslat-Wiese, "weil er da ein bisschen Speed weggenommen hat". Aber: Diese Behutsamkeit war an diesem Tag der Schlüssel zum Sieg vor den Österreichern Max Franz (+0,02 Sekunden) und Matthias Mayer (+0,10). Andreas Sander wurde sehr guter Sechster.

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Ferstl junior hatte bislang einen fünften Rang beim Super-G im Dezember 2016 im italienischen Santa Caterina als Bestplatzierung vorzuweisen. Am Freitag hatte er auch ein bisschen Glück mit den in Gröden oft schnell wechselnden äußeren Bedingungen, aber: "Das Ergebnis sagt, dass er der Schnellste war", stellte Maier lapidar fest. Das Rennen wurde wegen Nebels nach 38 Startern abgebrochen, aber den Regeln entsprechend gewertet.